Kuratorium Kulturelles Frankfurt hat am 26. März den KULTURFONDS zu Gast, Teil 2

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Derzeit gehören dem KULTURFONDS 24 Mitglieder an, wobei bisher Frankfurt, Darmstadt, jetzt auch Hanau, der MainTaunuskreis, der Hochtaunuskreis und Wiesbaden sich zusammengeschlossen haben und pro Einwohner 2 Euro in die gemeinsame Kasse legen, was das Land Hessen verdoppelt!!!

 

Man sei so eine Art Genossenschaft, sagte dazu von Kalnein. Angefangen hatten die vom KULTURFONDS geförderten kulturellen Attraktionen mit dem PHÄNOMEN EXPRESSIONISMUS, das der staunenden Region in 26 Teilen klarmachen konnte, über welche künstlerischen, musikalischen und literarischen Wurzeln sie für diese Zeit zwischen 1910 und 1930 verfügt.

 

Dazu gehörten wirklich exzellente Ausstellungen – Heroen sind Kirchner und Beckmann - , Architekt Martin Elsaesser und das Neue Frankfurt, die musikalische Moderne mit Strauss und Hindemith, die Rekonstruktion des Filmes METROPOLIS von Fritz Lang und der das Phänomen in einer Ausstellung auf der Darmstädter Mathildenhöhe zusammenfassenden Schau GESAMTKUNSTWERK EXPRESSIONISMUS, einer der glücklichsten Kulturschauen, die man je in ihrem Zusammenspiel aller Künste sehen konnte und der insbesondere die Sprache der Künste einer Zeit wunderbar reflektierte. Der KULTURFONDS steuerte insgesamt vier Millionen bei, sozusagen als Anschubfinanzierung, denn insgesamt kamen zehn Millionen zusammen. Besucher gab es über eine halbe Million.

 

Derzeit befinde man sich im IMPULS ROMANTIK, der insgesamt schon 36 einzelne Projekte ausmache, wobei mit der RHEINROMANTIK im Wiesbadener Museum gerade ein solcher Leuchtturm eröffnet worden sei, nachdem die SCHWARZE ROMANTIK, die im Städel Besucher anzog nach Paris weiterwanderte und im Musée d'Orsay den Franzosen zeigt, daß der Deutschen Romantik, die in die Welt ausstrahlte, nicht nur die Literatur und der Musik zugrundeliege, sondern auch die Maler dazugehören, von denen die Welt in der Regel nur C.D. Friedrich kennt. Während der IMPULS ROMANTIK dieses Jahr so richtig anläuft, sind längst schon die nächsten Projekte vorhanden, die lauten FrankfurtRheinMain als TRANSFORMATOR DER MODERNE und KAROLINGER:

 

Letzteres hatte mit den KÖNIGINNEN DER MEROWINGER zu einer ungewöhnlichen und interessanten Ausstellung im Archäologischen Museum Frankfurts geführt, die derzeit ebenfalls in Paris gezeigt wird, und Ersteres wird in einer Ausstellung zu sehen sein, die erst in Straßburg eröffnet wird, bevor sie in die Region kommt. Das Konzept, nach Europa auszustrahlen, geht für den westlichen Nachbarn schon einmal auf. Die regionale Beteiligung dagegen muß ein Auf und Ab konstatieren. Denn gerade hat Mainz – ein regionaler Eckpfeiler – seine Mitgliedschaft in der Kulturregion aufgekündigt, was von Kalnein in „Kummer und Zorn“ versetzte, denn Mainz hatte bisher davon außerordentlich profitiert, weshalb es eine Chuzpe sei, das hinzuwerfen. Mainz sollte sich eigentlich auch für den KULTURFONDS engagieren, was das Problem aufwirft, daß der KULTURFONDS anders als die KULTURREGION sich bisher nicht länderübergreifend verstand und man von der Hessischen Landesregierung nicht unbedingt erwarten kann, die zwei Euro pro Mainzer zu verdoppeln.

 

Damit sind wir schon mittendrinnen in der lebhaften Diskussion, die den Aussagen von Kalneins folgten, der auch deutliche Worte zum beabsichtigten Deutschen Romantikmuseum fand, zu dem schon bisher der KULTURFONDS deutliche Worte fand. Einerseits sei die Streichung der beabsichtigen städtischen Beteiligung an solch einem Museum durch die schwarzgrüne Koalition in Frankfurt ein Schildbürgerstreich, stehen doch den gestrichenen vier Millionen Euro das Angebot von Land, Bund und zwei Förderern von 12 Millionen Euro zum Bau des Deutschen Romantikmuseums gegenüber, andererseits könne er versprechen, daß das Haus komme. Mittel dafür waren vom Kulturfonds schon angekündigt. Diese Mittel werden wir „nicht investieren in Bau, Steine Erden – aber in die Museografie des Hauses.“

 

Das klingt auch deshalb überzeugend, weil der Kulturfonds durch seine bisherige Arbeit das repräsentiert, was auch Inhalt des Deutschen Romantikmuseums sein müßte: das Zusammentragen aller Künste. Neben den hauptsächlich schriftlichen Archivmaterialien des Freien Deutschen Hochstifts sind dies die dort schon vorhandenen Zeichnungen und Gemälde, die vom Historischen Museum und dem Städel weiter aufgefüllt werden könnten, weshalb der Musik der Romantik nun Sammlungsinteresse zukomme. Ein lebhafter, interessanter Abend in den Räumen des Frankfurter Kunstvereins im Steinernen Haus, dessen Innenbogen wohl das Logo des Kuratoriums Kulturelles Frankfurt bilden – das bildeten wir uns auf jeden Fall gerne ein.

 

www.kulturellesfrankfurt.de