In Frankfurt gab's gleich zwei Treffen mit Partnerstädten: Zum 40. Geburtstag der Städtepartnerschaft präsentiert Oberbürgermeister Feldmann den neuen U-Bahnwagen, 2/2
Roswitha Cousin
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Vor 40 Jahren hat Frankfurt den Freundschaftsvertrag mit Kairo abgeschlossen – ein halbes Jahr zuvor hatte die Stadt ihre freundschaftliche Verbundenheit mit Tel Aviv ebenfalls mit einem Vertrag bekräftigt. Beide Abschlüsse entstanden aus dem Wunsch Frankfurts heraus, den Völkern in Israel und Ägypten im Anschluss an den 1978 abgeschlossenen Friedensvertrag, dem Camp-David-Abkommen, ein Zeichen der Solidarität zu senden.
Für das Jubiläum bringt die Stadt Frankfurt zusammen mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) eine Frankfurt/Kairo-Bahn auf die Schienen. Am Samstag, 28. September, präsentierten Oberbürgermeister Peter Feldmann und Thomas Raasch, Geschäftsführer der VGF, zusammen mit Khaled Taha, Generalkonsul der Arabischen Republik Ägypten, die U-Bahn. An der Vorstellung nahmen Pfarrer Tharwat Kades sowie zahlreiche Vertreter der Ägyptischen Gemeinschaft Frankfurts und der Deutsch-Ägyptischen Organisation teil. Der rund 25 Meter lange U-Bahnwagen ist mit den Wappen der beiden Städte sowie Aufnahmen der Pyramiden und der Sphinx, der Sultan-Hasan- und Al-Rafi-Moschee geschmückt. Zu sehen ist auch eine Aufnahme der Nil-Insel Zamalek, auf der sich unter anderem die Deutsche Botschaft befindet. Frankfurt zeigt sich mit dem illuminierten Rathaus, einem Blick auf die Sykline und das Mainufer.
„Der Abschluss der Camp-David-Verhandlungen brachte unseren Städten eine lange Freundschaft mit viel Austausch und schönen Begegnungen. So denke ich zum Beispiel an die Teilnahme Frankfurter Sportvereine 2014 am Deutschlandtag der Deutschen Botschaft in Kairo mit Fußballtraining für Mädchen und Jungen im Al Azhar Park. Und mein besonderer Dank gilt Pfarrer Tharwat Kades. Sein Engagement in den vergangenen Jahren für den christlich-muslimischen Dialog und den Austausch zwischen den Partnerstädten fördert Verständnis, Toleranz und die Offenheit füreinander“, sagte Feldmann. Besonders freue sich das Stadtoberhaupt auf das bevorstehende Projekt, das auf Initiative der deutschen Botschaft in Kairo ins Leben gerufen wurde: Ein Konzert der inklusiven Band „Blind Foundation“ aus Frankfurt mit dem ägyptischen Orchester „Al-Nour wal Amal – Licht und Hoffnung“, einem Sinfonieorchester, das ausschließlich aus blinden Frauen besteht. Das Konzert wird am 13. Oktober in der Oper Kairo aufgeführt.
Das Stadtoberhaupt sagte: „Umso mehr freue ich mich, dass wir zum 40. Jubiläum die Freundschaftsbahn Frankfurt/Kairo auf die Schienen bringen. Sie ist das Symbol gegenseitiger Wertschätzung und Verbundenheit Frankfurts mit Kairo. Ab heute rollt sie als sichtbares Zeichen gelebter Völkerverständigung durch Frankfurt.“
„Die Vorstellung der Frankfurt/Kairo-Bahn ist eine positive Initiative, die symbolisch veranschaulicht, dass sich die Partnerschaft der beiden Städte auf einem vielversprechenden Weg zu neuen Horizonten befindet“, sagte Generalkonsul Khaled Taha.
Eingesetzt wird die Bahn auf allen U-Bahn-Linien, am häufigsten wird sie auf den Strecken der U4, U6 und U7 zu sehen sein. Sie ist die achte ihrer Art. Bereits jetzt fahren für die Freundschaft Bahnen mit Motiven aus Lyon, Tel Aviv, Eskişehir, Birminham, Mailand, Karkau und Guangzhou durch die Stadt.
Feldmann betonte, dass Frankfurt als wichtigstes Verkehrs- und Handelsdrehkreuz den Herausforderungen einer wachsenden Stadt wie Wohnraumverknappung, Umweltprobleme und überlastetem Nahverkehr gegenübersteht. „Die gleichen Herausforderungen gibt es auch in Kairo. Die VGF ist gerne bereit beim Neubau und dem Betrieb der Nahverkehrslinien Unterstützung zu geben. Kollegen aus Kairo sind herzlich eingeladen, bei der VGF zu hospitieren und sich auszutauschen“, erklärte Feldmann.
Im Anschluss an die Präsentation steuerte Oberbürgermeister Feldmann die neue Partnerschaftsbahn mit den Gästen zum Römer.
Fotos:
Neue Bahn für die Freundschaft (v.l.): VGF-Geschäftsführer Thomas Raasch, Generalkonsul Khaled Taha, Maged Saad, Vorsitzender Deutsch Ägyptische Organisation, Oberbürgermeister Peter Feldmann
Neue Bahn für die Freundschaft: VGF-Geschäftsführer Thomas Raasch, Generalkonsul Khaled Taha, Oberbürgermeister Peter Feldman
Oberbürgermeister Peter Feldmann steuerte die neue Freunschaftsbahn mit den Gästen zum Römer
alle Fotos © Stadt Frankfurt
Info:
Weitere Informationen zur Partnerstadt Frankfurts findet sich unter https://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3932&_ffmpar[_id_inhalt]=60306&_ffmpar[_id_eltern]=3943 im Internet
Bahn frei für die Freundschaft: Frankfurt/Kairo-Bahn fährt durch die Stadt
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