Fertig montierte Tafel Copyright Stadt Frankfurtfür Frankfurts Gropius-Siedlung am Lindenbaum

Gerhard Wiedemann

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Je länger der Zeitraum währt, seit das Neue Frankfurt in den Zwanziger Jahren unter Stadtbaurat Ernst May mit später weltberühmten Architekten eine Menge von Siedlungen aus dem Boden stampfte, zu denen heute Architekturliebhaber und Architekturstudenten pilgern, weil sie Individualität mit günstigem Bauen verbanden in einem Stil, der manchmal Bauhaus, aber auf jeden Fall bauhausähnlich genannt werden kann, desto berühmter werden die Bauten. Heute kann man sich einfach nicht mehr vorstellen, wie schnell, wie günstig und wie gemeinschaftlich die Stadt Wohraum schuf. 

Mit Siedlung Copyright Stadt FrankfurtAuch Gropius hat hier gebaut. Eine neue Informationstafel weist seit kurzem auf die Geschichte der Siedlung am Lindenbaum im Stadtteil Eschersheim hin, die als Teil des Stadterneuerungsprogramms „Das Neue Frankfurt“ in den 1920er Jahren entstand. Es ist das einzige Projekt des Neuen Frankfurt, das von Walter Gropius entworfen wurde, der in dieser Zeit besonders durch seine Arbeit als Direktor des Bauhauses international bekannt war.

Kulturdezernentin Ina Hartwig sagt: „Das Neue Frankfurt wurde in der Vergangenheit immer wieder verkürzt als Bauhausarchitektur beschrieben. Das umfangreiche Frankfurter Veranstaltungsprogramm im Bauhausjubiläumsjahr 2019 hat dagegen gezeigt, dass es sich bei dem Stadterneuerungsprogramm um eine eigenständige Spielart der Moderne handelte, die sich nicht auf den baulichen Aspekt verengen lässt. Gropius‘ Siedlung am Lindenbaum ist daher besonders interessant: Hier begegnen sich die spezifische Frankfurter Moderne und der Stil der berühmten Kunstschule tatsächlich das einzige Mal in unserer Stadt.“

Das Wohnungsunternehmen Vonovia ist Eigentümer der Häuser in der Gropius-Siedlung und freut sich sehr über die Sichtbarkeit dieses historischen Themas: „Wir unterstützen sehr gern die Arbeit des Kulturdezernats in Frankfurt und sind stolz auf unser Stück Stadtgeschichte. Die Attraktivität des direkten Umfelds ist gerade heute wichtig. Die Infotafel trägt ihren Teil dazu bei, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner mehr über die spannende Historie ihres Wohnorts erfahren“, sagt Henning Schulze, Vonovia-Regionalbereichsleiter Rhein-Main.

Die Tafel zeigt folgenden Text, der entsprechend den historischen Dokumenten des Neuen Frankfurt durchgehend in Kleinbuchstaben gefasst ist: „die wohnsiedlung am lindenbaum entstand in den jahren 1929/30 als teil des stadterneuerungsprojekts das neue frankfurt. in den jahren 1925 bis 1930 wurden im rahmen des umfangreichen bauprogramms in der ganzen stadt entsprechende wohnsiedlungen errichtet, insgesamt ca. 15.000 wohneinheiten. die siedlung lindenbaum stellt den einzigen beitrag des architekten und bauhausbegründers walter gropius zum neuen frankfurt dar. sie war mit ihren begrünten wohnhöfen, den quer zur straße angelegten zeilenbauten und den flachen dächern zur zeit ihrer fertigstellung hochmodern. die siedlung bot 198 mietwohnungen raum und wurde im auftrag einer gemeinnützigen wohnungsbaugesellschaft errichtet – wie die meisten siedlungen des neuen frankfurt. seit 2017 steht sie unter denkmalschutz.“

Dezernat Kultur und Wissenschaft, Pressesprecherin und Leitung der Öffentlichkeitsarbeit, Jana Kremin, Telefon 069/212-49232, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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Fertig montierte Tafel
Tafel mit Siedlung im Hintergrund