Die Ortsbeiräte der Partei „Die Linke“ im OB 6, Dominike Pauli und Dieter Storck, erhoffen mit Wählern ins Gespräch kommen und erreichen das mit einer originellen Idee
Juliane Schätze
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Der Wahlkampf ist in Frankfurt am Main nicht mehr zu übersehen. Plakate säumen die Straßen, Parteizeitungen und Flyer verstopfen die Briefkästen. Ob dadurch die potenziellen Wähler wirklich erreicht werden, ist fraglich.
Die Linken im OB 6 haben gründlich nachgedacht. Sie sehen ihre Klientel in den sogenannten „kleinen Leuten“, in den Schwachen und Alten, die am Existenzminimum leben. Menschen, die mit Niedriglöhnen und Hartz IV auskommen müssen oder mit Renten, die nicht zum Leben reichen. Deren Lebensverhältnisse wollen sie ändern und verbessern. Ihre Überlegungen führten zu einer Assoziation. Von den „kleinen Leuten“ schlugen sie den Bogen zu Zwergen, da es deren Merkmal ist, klein sein. Mit Gartenzwergen im Gepäck gingen die Ortsbeiräte der Linken in Höchst und den westlichen Stadtteilen, Dominike Pauli und Dieter Storck, durch ihren Ortsbezirk. Er ist mit neun Stadtteilen der größte in Frankfurt und beherbergt über 135 000 Einwohner. Überall wo sie auf sichtbare Missstände trafen, stellten sie die Gartenzwerge auf. Die farbenfrohen Gesellen waren so auffallend, dass die Passanten stehen blieben und das Gespräch suchten. Und es waren nicht nur die Vertreter der avisierten Klientel, sondern auch Bürgerinnen und Bürger der anderen Schichten der Gesellschaft.
Indem beide mit Hilfe der Gartenzwerge auf die Missstände verwiesen, konnten sie ihre Positionen erläutern und mit welchen Maßnahmen und Forderungen die Partei, die Probleme lösen will. Selbstverständlich wurden auch die nicht unmittelbar sichtbaren Notlagen und unerträgliche Situationen besprochen und diskutiert. So ging es um Betreuungsplätze für die Kleinsten, weiterführende Schulen, den Wohnungsbau, Schaffung von Sozialwohnungen, um das Verkehrskonzept, den Erhalt von Industriearbeitsplätzen und nicht zuletzt um Maßnahmen gegen den Klimawandel.
Bei ihrem Rundgang durch Höchst erreichten sie auch die Statue des Fürsten Otto von Bismarck in der Nähe des Höchster Markts. Der ehemalige Reichskanzler hatte einst gesagt, dass niemals so viel gelogen wird wie vor einer Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. Man solle daran denken, schlossen Pauli und Storck daraus, was die Parteien, die seit Jahrzehnten in Frankfurt regieren nach Wahlen alles versprachen und besser machen wollten.
Von der Partei Die Linke, der Partei der „kleinen Leute“, könne erwartet werden, dass sie Wort hält und das sei durchaus als Wahlempfehlung zu verstehen.
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Collage Zwergenaufstand
© Juliane Schätze
Wahlkampf der Partei „Die Linke“ im Ortsbeirat 6 (Höchst/ Westliche Stadtteile)
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