Beispiel Anbau bestehendes Zeilengebaeude Frankfurt Niederrad copyright Stadt Frankfurt am Main StadtplanungsamtStadt Frankfurt veröffentlicht Leitlinien der Nachverdichtung für die Siedlungen der 1950er bis 1970er Jahre

Manfred Schröder

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Stadt Frankffurt ist ein Vorreiter in der Aufstockung und nachträglichem Umbau von Siedlungen, wobei vor allem in der Nachkriegszeit für die Großstadt Frankfurt Mehrfamilienhäuser relativ niedrig und durch die Amerikaner derartige Mehrfamilienhäuser sehr weitflächig gebaut wurde, während die berühmten Siedlungen der Zwanziger Jahre häufig aus Einfamilienhäusern besteht. 

Um Eigentümerinnen und Eigentümern von Siedlungen der 1950er bis 1970er ein verbindliches Gerüst für die Durchführung von Nachverdichtungsvorhaben, wie An- und Aufbauten oder Ergänzungsbauten, an die Hand zu geben, veröffentlicht das Stadtplanungsamt der Stadt Frankfurt am Main Leitlinien für die Nachverdichtung.

Gelungene Freiflaechengestaltung Gebaudekoerpern in Frankfurt Bergen Enkheim copyright Stadt Frankfurt am Main Stadtplanungsamt„Die Siedlungen der 1950er bis 1970er Jahre bieten ein hohes Potenzial, kostengünstigen Wohnraum zu schaffen. Dieser wird in Frankfurt dringend benötigt“, sagt Planungsdezernent Mike Josef. „Gleichzeitig kann eine Nachverdichtung in den Siedlungen sehr komplex sein, da viele Belange zu beachten sind“, hebt Josef hervor.

Nachverdichtung verfolgt daher das Ziel, Flächenreserven baulich sinnvoll und flächenschonend zu nutzen und gleichzeitig die öffentlichen und privaten Grünflächen zu entwickeln, miteinander zu vernetzen und qualitativ aufzuwerten. Die Freiraumentwicklung soll bei der baulichen Entwicklung mitgedacht werden.

In den Leitlinien werden in zwölf Themenbereichen Vorgaben für die Umsetzung der Nachverdichtungsvorhaben genannt und auf Unterstützungsmöglichkeiten durch die Stadtverwaltung verwiesen.

Die Themenbereiche sind vielfältig. Schwerpunkte liegen zum Beispiel in der qualitätsvollen Freiraumgestaltung, im ruhenden Verkehr, in der Entwässerung und in Hinblick auf die Auswirkung des Vorhabens auf die soziale Infrastruktur. So können Nachverdichtungsvorhaben im Siedlungsbestand im Konflikt mit erhaltenswerten Bäumen, den Vorgaben der städtischen Stellplatzsatzung und der Akzeptanz der Bewohnerschaft stehen.

Da in gewachsenen Strukturen gebaut wird, ist es wichtig, die Bewohnerinnen und Bewohner frühzeitig im Prozess einzubinden. Klare Vorgabe der Leitlinien ist es daher, ein Kommunikationskonzept aufzustellen, das aufzeigt, wie die frühzeitige Einbindung der Menschen aussehen soll und welche Mitwirkungsmöglichkeiten bestehen. Damit neue Stellplätze nicht zu Lasten von Grünflächen gehen, wird in den Leitlinien die Aufstellung eines Mobilitätskonzeptes gefordert, das den Umgang mit dem ruhenden Verkehr beschreibt.

Stadtplanungsamtsleiter Martin Hunscher betont: „Wir möchten Nachverdichtungsmaßnahmen in den Siedlungen der 1950er bis 1970er Jahre positiv begleiten. Daher wurde eine städtisches Nachverdichtungsmanagement im Stadtplanungsamt eingerichtet.“ Das Team berät als zentrale Anlaufstelle Eigentümerinnen und Eigentümer zu deren Nachverdichtungsabsichten und koordiniert die weitere Bearbeitung in der Stadtverwaltung.

Die städtischen Leitlinien der Nachverdichtung können auf der Internetseite des Stadtplanungsamtes unter http://www.stadtplanungsamt-frankfurt.de aufgerufen und heruntergeladen werden.

Fotos:
Beispiel für einen Anbau an ein bestehendes Zeilengebäude in Niederrad
Gelungene Freiflächengestaltung zwischen den Gebäudekörpern in Frankfurt-Bergen-Enkheim 
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