Katharina Klein
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Man glaubt es nicht, aber sie ist wirklich gestern 100 Jahre alte geworden, die von uns allen verehrte Tude Simonsohn, die so viele Jahre, ja Jahrzehnte in der Stadtgesellschaft immer dann da war, wenn es um Erinnerung geht, Erinnerung an das schlimmste Geschehen, was je in deutschem Namen geschehen ist: der industriell durchorganisierte Massenmord an Mitbürgen, weil sie Juden waren. Sie konnte aus eigener Anschauung erzählen und das tat sie auch, früher zusammen mit ihrer Freundin Irmgard Heydorn, die über 100jährig dann doch starb (1916-2017). Das Tolle an beiden Frauen war eben, daß sie aus unterschiedlichen Ecken kamen, aber gemeinsam dasselbe Ziel hatten: daß so etwas nie wieder passiert.
Irmgard Heydorn hatte die NS-Zeit in Hamburg überlebt, als Widerstandskämpferin.
Oberbürgermeister Peter Feldmann hat am Donnerstag, 25. März, der Frankfurter Ehrenbürgerin Trude Simonsohn zum 100. Geburtstag gratuliert und ihr Engagement für die Stadt gewürdigt. Die Holocaust-Überlebende gilt über die Grenzen der Kommune hinaus als Institution im Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus. So berichtete sie vor Schulklassen regelmäßig über die persönlich erlebten Gräuel in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Simonsohn gehörte dem Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurts an, viele Jahre als Vorsitzende.
„Frankfurt hat Dir viel zu verdanken“, ehrte das Stadtoberhaupt die Jubilarin. Dabei würdigte er besonders die Arbeit der Jubilarin als Zeitzeugin mit Jugendlichen, ihr Engagement bei Gründung der Bildungsstätte Anne Frank und ihre langjährige Tätigkeit in der Jüdischen Gemeinde. „Du hast junge Menschen immer bestärkt, gegen Rassismus und Antisemitismus einzutreten“, sagte der Oberbürgermeister. Simonsohn wurde 2016 in der Paulskirche zur ersten Ehrenbürgerin der Stadt ernannt.
Foto:
Oberbürgermeister Peter Feldmann ernennt Trude Simonsohn 2016 in der Paulskirche zur Ehrenbürgerin
©Stadt Frankfurt, Heike Lyding
Trude Simonsohn während der Verleihung der Ehrenbürgerschaft 2016
©Stadt Frankfurt, Heike Lyding
Info:
Eine ausführliche Würdigung Simonsohns findet sich in dem Portrait ‚Es gibt Menschen, die Briefmarken sammeln. Ich sammele Freunde!‘, das ebenfalls in diesem Newsletter erschienen ist. Ein Video mit Impressionen aus dem Leben Simonsohns und Glückwünschen Frankfurter Gratulanten lässt sich unter https://frankfurt.de/service-und-rathaus/presse/trude-simonsohn auf frankfurt.de anschauen.
Oberbürgermeister Peter Feldmann ernennt Trude Simonsohn 2016 in der Paulskirche zur Ehrenbürgerin
©Stadt Frankfurt, Heike Lyding
Trude Simonsohn während der Verleihung der Ehrenbürgerschaft 2016
©Stadt Frankfurt, Heike Lyding
Info:
Eine ausführliche Würdigung Simonsohns findet sich in dem Portrait ‚Es gibt Menschen, die Briefmarken sammeln. Ich sammele Freunde!‘, das ebenfalls in diesem Newsletter erschienen ist. Ein Video mit Impressionen aus dem Leben Simonsohns und Glückwünschen Frankfurter Gratulanten lässt sich unter https://frankfurt.de/service-und-rathaus/presse/trude-simonsohn auf frankfurt.de anschauen.