OB Maimonides Copyright Stadt Frankfurt Bernd KammererOberbürgermeister Feldmann empfängt Vertreter des Bildungswerks Maimonides

Werner Thala

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Frankfurt lebt von seiner Internationalität, von dem Zusammenwirken der unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Grundlage für dieses friedliche und respektvolle Miteinander ist ein Austausch auf Augenhöhe“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann. Der Dialog zwischen den Glaubensgemeinschaften spiele dabei eine übergeordnete Rolle, erklärte das Stadtoberhaupt.

Daher sei die Arbeit von Vereinen und Institutionen, wie dem Jüdisch-Muslimischen Bildungswerk Maimonides so wichtig. Feldmann hatte sich am Samstag, 27. März, mit Vertretern des Bildungswerks getroffen. Ziel des 2019 gegründeten Bildungswerks ist es, den Austausch zwischen den Glaubensgemeinschaften zu verbessern und die gesellschaftliche und politische Teilhabe zu stärken. Zu Gast in Römer waren die beiden Geschäftsführer Imam Mustafa Cimşit und Peter Waldmann sowie Misbah Arshad, pädagogische Leiterin des Bildungswerks. Ihre Geschäftsstelle befindet sich zwar in Ingelheim, jedoch führt die Arbeit an einem aktuellen Projekt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Mainmetropole. Derzeit arbeitet das Bildungswerk zusammen mit jüdischen und muslimischen Gemeinden und Vereinen aus Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet am Projekt „Couragiert! Gemeinsam gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit“.

Feldmann freute sich über den Besuch und betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit über Bundesländergrenzen hinweg ist: „Der Kampf gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit darf nicht an Grenzen haltmachen – schon gar nicht an denen der Bundesländer. Gerade in der jüngeren Vergangenheit mussten wir schmerzhaft erleben, wozu Hass und Gewalt führen. Besonders furchtbar ist es, wenn hier Religion vorgeschoben wird. Wir müssen gemeinsam verhindern, dass sich diese Spirale weiterdreht.“

„Frankfurt ist ein wichtiges Zentrum für jüdisches und muslimisches Leben in Deutschland“, sagt Imam und Geschäftsführer Mustafa Cimşit. „Daher freuen wir uns, dass wir das Bildungswerk und unsere Arbeit heute hier vorstellen können. Das Projekt eröffnet uns neue Wege, um Konzepte und Schulungsmaterialien gegen Hass zu erarbeiten und anzuwenden.“ Das Bildungswerk arbeitet hierbei jedoch nicht nur mit den jüdischen und muslimischen Gemeinden vor Ort zusammen. „Unser Fokus liegt ganz klar auf der Achse Frankfurt-Mainz-Wiesbaden, doch er geht über die hier ansässigen religiösen Gemeinden hinaus“, erklärte Cimşit. „Wir sind bundesweit vernetzt und das Projekt ist offen für alle – unabhängig von Religion oder kultureller Zugehörigkeit. Wir arbeiten mit Vereinen, Schulen und der Politik im Rhein-Main-Gebiet zusammen, um die entwickelten Konzepte erfolgreich anwenden zu können.“

„Gemeinsam kämpfen, im direkten Austausch miteinander – das ist der richtige Weg“, sagte der Oberbürgermeister „Daher freue ich mich, dass das Projekt ‚Couragiert‘ die Zusammenarbeit jüdischer und muslimischer Gemeinden im Rhein-Main-Gebiet fördert. Das Thema hat für uns einen großen Stellenwert“, fuhr Feldmann fort und bot bei der Umsetzung des Projektes seine Hilfe und die der Stadt Frankfurt an.

Namensgeber des Bildungswerks ist der mittelalterliche, jüdisch-andalusische Philosoph und Arzt Moses Maimonides. Bis heute gilt er als einer der bedeutendsten jüdischen Gelehrten überhaupt und steht vor allem für den kollegialen Austausch zwischen jüdischen und muslimischen Gelehrten seiner Zeit. Zentral waren für ihn die Überwindung von Vorurteilen sowie das Zusammenspiel von Verständnis und Wissen.

Im vergangenen Jahr 2020 verabschiedete die Stadt Frankfurt bereits den Aktionsplan gegen Rassismus und schuf die Koordinierungsstelle Anti-Rassismus. Sie ist nicht nur Anlaufstelle für Betroffene, sondern liefert auch Präventionsprogramme und vernetzt als Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft und Verwaltung städtische und gesellschaftliche Antirassismusarbeit.

Weitere Informationen zum Jüdisch-Muslimischen Bildungswerk Maimonides finden sich unter https://maimonides.eu/ im Internet.
Weitere Informationen zum Projekt „Couragiert! Gemeinsam gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit“ finden sich unter https://www.demokratie-leben.de/projekte-expertise/projekte-finden-1/projektdetails/couragiert-gemeinsam-gegen-antisemitismus-und-islam-und-muslimfeindlichkeit im Internet.

Foto:
Oberbürgermeister Peter Feldmann und das Team von Maimonides 
©stadt-frankfurt.de, Bernd Kammerer