Bildschirmfoto 2021 04 12 um 22.43.13Grußbotschaft von Integrationsdezernentin Weber zum muslimischen Fastenmonat

Manfred Schröder

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit dem Sonnenuntergang am 12. April – in den Berechnungen anderer Gemeinden auch einen Tag später – beginnt für die muslimische Bevölkerung auf der ganzen Welt und in Frankfurt der Fastenmonat Ramadan. Hier bekennen sich etwa 98.000 Frankfurterinnen und Frankfurter zum Islam. Viele von ihnen sind in den rund 40 islamischen Gemeinden der Stadt organisiert, für alle ist der Islam ein persönlicher Bezugspunkt. Integrationsdezernentin Sylvia Weber würdigt die Bedeutung des Ramadan für Frankfurt:

„Die Werte des Ramadan – Achtsamkeit füreinander und das Nachdenken über das eigene Handeln – sind für uns alle von Bedeutung, gerade in diesen Zeiten der gesellschaftlichen Polarisierung und inmitten einer Pandemie. In Ihren Gemeinden aber auch in vielen anderen Vereinen und mitten in der Nachbarschaft leisten Sie täglich Wertvolles für uns alle. Dafür sind wir sehr dankbar.

Wir kennen und schätzen es seit Jahrzehnten in Frankfurt: Während des Ramadan kommen Menschen zusammen und erleben besondere Momente, durch die Begegnung in Moscheen oder im privaten Umfeld. Auch die Stadt Frankfurt selbst hat in der Vergangenheit immer wieder ʾIfṭārs ausgerichtet, entweder selbst oder in Kooperation mit Moscheegemeinden und Verbänden. Wie Sie vermisse auch ich, dass es auch in diesem Jahr nicht möglich sein wird, diese Anlässe gemeinsam zu begehen. Wie schon die Feste anderer Religionen – oder viele andere Feiern – schränkt die Pandemie uns auch während des Ramadan weiterhin ein, nicht zuletzt beim allabendlichen Fastenbrechen.

Mittlerweile blicken wir auf über ein Jahr Pandemie zurück. Und gerade für Religionsgemeinschaften ist dies eine Zeit der Entbehrungen und Einschränkungen, vor allem für jene, für die das gemeinschaftliche Beten und Zusammenkommen in der Gemeinde wichtig ist. Für den Islam trifft das in besonderer Weise zu. Gerade in dieser herausfordernden Zeit haben Sie unter ungewöhnlichen Umständen Ihr Gemeindeleben neu organisiert. Viele Moscheegemeinden haben ihre Seelsorge umgestellt, sie haben digitale Gebete durchgeführt, mit viel ehrenamtlichem Einsatz die Hygiene- und Pandemievorschriften in den Frankfurter Moscheen umgesetzt, eine Moschee hat gar eine eigene App für eine digitale Kontakterfassung entwickelt. Und bei all dem haben Sie vor allem eines im Blick gehabt: Sie waren für die Menschen da, die Hilfe benötigen, und sind das auch weiterhin – für Menschen der eigenen Gemeinde, im Stadtviertel und darüber hinaus. So haben Sie Essen für medizinisches Personal in Frankfurter Krankenhäusern oder für Waisenkinder oder geflüchtete Menschen in sozialen Einrichtungen gekocht; Jugendliche haben für ältere Menschen eingekauft oder andere Besorgungen erledigt. Mit all diesen Nachbarschaft- und Solidaritätsprojekten tragen sie sehr viel zur Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen der Pandemie in unserer Stadtgesellschaft bei. Dafür gilt Ihnen mein großer Respekt.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Liebsten ein glückliches und friedvolles Ramadan-Fest! Mögen Sie trotz der anhaltenden Pandemie und den damit verbundenen Beschränkungen schöne Festtage begehen. Geben wir weiterhin acht aufeinander und bleiben Sie gesund!“

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