Bildschirmfoto 2021 04 13 um 22.30.33Eintracht Frankfurt bald ohne Trainer, ohne Sportvorstand, aber mit neuem Vorstandssprecher und vorallem einer tollen Mannschaft

Hartwig Handball und Claudia Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Diese Metapher kann man auf so viele Ereignisse und Personen anwenden, nur auf die gegenwärtige, geradezu irrwitzige Situation von Eintracht Frankfurt trifft sie überhaupt nicht zu. Das Gegenteil ist richtig, noch nie gab es eine solche Stärke der Männermannschaft, die sich im vierten Platz der Bundesliga ausdrückt, mit der Differenz von sieben Punkten zum Fünften, zu Borussia Dortmund, und mit 13 Punkten zu Mönchen Gladbach als Achter, dem Verein, zu dem Adi Hütter wechseln wird. Und da das Leben eindeutiger verrückter ist, als sich unser menschlicher Verstand vorstellen kann, wird am kommenden Samstag, 17.4., das nächste Bundesligaspiel von Eintracht Frankfurt das gegen Mönchen Gladbach sein, um 15.30 Uhr im Borussia Park.

Natürlich fürchten wir alle, daß sich die desolate Situation an der Spitze der Eintracht auf die Stabilität der Eintrachtmannschaft auswirken könnte, die bisher die öffentlichen Diskussionen  erst zu Bobic, dann zu Hüter so erwidert, daß sie schwierige Spiele gewinnt und mit mitreißendem Elan spielt. Was uns in den Erklärungen der Gehenden zu kurz kommt, ist der Hinweis darauf, daß die gegenwärtigen Eintrachtspieler hierbleiben, in Frankfurt bleiben und nicht unter der Hand beispielsweise Hüterlieblinge abgeworben werden, bzw. von ihm mitgenommen werden. Bekannt ist, daß der Trainerwechsel durch den gültigen Vertrag bis 2023 - für den ja noch Bobic zuständig war - 7,5 Millionen Euro Ablösesumme in die Eintrachtkassen spült. Mönchen Gladbach hat also Geld und gibt es für den Trainer aus. Nötig geworden war das, weil der Trainer Rose nach Dortmund wechselt, wofür diese 5 Millionen zahlen, auch laut Vertrag. Daß die Eintracht für ihren Sportvorstand 5 Millionen gefordert hat - ach so, auch dieser hat einen gültigen Vertrag, das ist ganz was Neues, daß Verträge nicht mehr Verträge sind. Pacta sunt servanda hieß es mal, jetzt aber werden in den abgeschlossenen Verträgen schon die Auflösungs- und Ablösebedingungen mitformuliert. Und Hertha Berlin hat die Ablöseverhandlungen, auch die finanziellen, in die Hände dessen gelegt, der von Frankfurt weg will und nach Berlin. 


Heute kamen gleich zwei Pressemeldungen von Eintracht Frankfurt

Zum Trainer 


Eintracht Frankfurt und Adi Hütter gehen ab Sommer getrennte Wege. Eine Vertragsklausel ermöglicht dem 51-jährigen Österreicher einen vorzeitigen Ausstieg aus seinem bis zum 30. Juni 2023 laufenden Kontrakt. Der Cheftrainer informierte am späten Montagabend den Vorstand des Klubs und am heutigen Dienstagmorgen die Lizenzspielermannschaft.

„Die Entscheidung, zur neuen Saison ein neues Kapitel aufzuschlagen, habe ich mir nicht leicht gemacht. Ich habe hier drei unglaublich erfolgreiche und intensive Jahre erlebt, die ich gemeinsam mit der Mannschaft zum Ende dieser Saison mit einem herausragenden Ergebnis abschließen möchte. Wir haben eine historische Chance. Alles, was für mich jetzt zählt, ist der Erfolg der Eintracht. Wir wollen unseren Vorsprung verteidigen und uns für die Champions League qualifizieren. Diesem Ziel ordnen wir alles unter“, erklärt Adi Hütter.

Sportvorstand Fredi Bobic sagt: „Adi Hütter hat für Eintracht Frankfurt Außerordentliches geleistet und kann die Saison mit dem Erreichen der Champions League krönen. Diesem Ziel gilt unsere gesamte Aufmerksamkeit in den kommenden fünf Wochen bis zum Ende dieser Spielzeit.“

Adi Hütter kam zur Saison 2018/19 vom BSC Young Boys aus Bern zu Eintracht Frankfurt und folgte auf Niko Kovac. Mit bislang 152 Punkten in 96 Bundesligaspielen hat er einen Punkteschnitt von 1,58 pro Partie vorzuweisen. In den ersten beiden Spielzeiten hatte Hütter den Klub auf die Ränge sieben und neun geführt. Vor dem 29. Spieltag steht in der laufenden Saison 2020/21 Platz vier zu Buche. Unter Hütter zog Eintracht Frankfurt 2019 ins Halbfinale der UEFA Europa League sowie im Jahr darauf ebenfalls ins Halbfinale des DFB-Pokals ein.
 


Axel Hellmann zum Vorstandssprecher bestimmt

Axel Hellmann fungiert ab sofort als Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG. Diese Entscheidung traf der Vorstand des Klubs auf der heutigen ordentlichen Vorstandssitzung in Anwesenheit der Vorstandsmitglieder Fredi Bobic, Oliver Frankenbach und Axel Hellmann einstimmig. Der Aufsichtsrat des Fußballbundesligisten schloss sich dem Vorschlag des Vorstands ebenfalls einstimmig an.

Die Geschäftsverteilung innerhalb des Vorstands bleibt dabei unverändert. Ebenso obliegt jedem Vorstandsmitglied weiterhin die Entscheidungshoheit in seinem Aufgabengebiet im Rahmen der gültigen Geschäftsordnung.

Axel Hellmann, Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG: „Die aktuelle Lage erfordert, dass übergeordnete Themen im Vorstand gemeinschaftlich abgearbeitet und die anstehenden personellen Übergänge auf den jeweiligen Positionen reibungslos sichergestellt werden. Hier kommt Oliver Frankenbach in der Sache eine zentrale Bedeutung zu. Meine Aufgabe ist es, eine einheitliche Kommunikation nach innen und außen sicherzustellen.“

Philip Holzer, Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht Frankfurt Fußball AG: „Eintracht Frankfurt befindet sich aufgrund der aktuellen Entwicklungen im sportlichen Bereich im Umbruch. Wir folgen dabei weiter der klaren Linie, alle offenen Themen mit Ruhe und Sachlichkeit zu bearbeiten. Hier ist eine Bündelung der übergeordneten kommunikativen Aufgaben erforderlich. Axel Hellmann verfügt als langjähriges Vorstandsmitglied insbesondere mit den Zuständigkeiten in den Bereichen Kommunikation und Strategie über die herausragenden Eigenschaften für diese Aufgaben. Ich begrüße deshalb ausdrücklich den Beschluss des Vorstands.“

Höchste Zeit, sich ein bißchen stärker um die Eintracht-Frauenfußballmannschaft zu kümmern, die gerade im Pokal mehr als ihre Pflicht erledigt haben. 

Foto:
Adi Hütter noch mit Eintracht Emblem
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