volkssolidaritaet berlin.deDas Frankfurter Alleinerziehenden Netzwerk formuliert Forderungen an die Stadtgesellschaft

Roswitha Cousin

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Seit über einem Jahr bestimmt die Corona-Pandemie unser Leben. Die Veränderungen, die damit verbunden sind, belasten uns alle. Ein-Eltern-Familien sind besonders gefordert: finanziell, organisatorisch, emotional. Das Frankfurter Alleinerziehenden Netzwerk (FAN) hat aus den gemeinsamen Erfahrungen zehn Forderungen an die Stadtgesellschaft formuliert. Denn die Akteure des Netzwerks erleben in ihrer Arbeit täglich, wie es den Kindern und Eltern geht und wissen auch, was sich verändern muss:


1. Die Erreichbarkeit von Ämtern und Institutionen, gerade für die finanzielle Absicherung, muss sichergestellt sein

2. Stärkung durch persönliche Kontakte und Beratung, auch trotz Kontaktbeschränkung

3. Hauptamtliche Hilfe beim Ausfüllen von Formularen

4. Befähigung der Eltern, ihren Kindern beim Homeschooling helfen zu können

5. Konsequenter Einsatz von Einfacher Sprache

6. Anlaufstellen für Familien - etwa Familienbildungsstätten - müssen auch bei einem Lockdown geöffnet bleiben

7. Kitas und Schulen müssen den Kontakt zu Kindern und Familien halten

8. Sammlung von Best Practice-Beispielen sowie deren Bekanntmachung und Überführung in die Regelpraxis

9. Es braucht Lotsen für die Familien, etwa bei wirtschaftlichen Fragen oder zum Umgangsrecht

10. Es braucht flexible, motivierte Fachkräfte in allen Institutionen

FAN ist ein Zusammenschluss von etwa 50 Frankfurter Institutionen, die direkt oder indirekt mit Familien nach einer Trennung der Eltern oder beim Tod eines Elternteils arbeiten: städtische Eirichtungen, Vereine und Verbände, Stiftungen, kirchliche Einrichtungen und Unternehmen.

Gemeinsam haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebenssituationen von Alleinerziehenden und ihren Kindern zu verbessern, den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den am Netzwerk beteiligten Institutionen und Personen zu fördern, durch Weiterbildung die Kompetenzen der am Netzwerk beteiligten Institutionen und Personen zu fördern, Angebote für Alleinerziehende und ihre Kinder sichtbar zu machen sowie das gesellschaftliche Klima für Alleinerziehende und ihre Kinder zu verbessern.

Das Netzwerk trifft sich mehrmals im Jahr und wird vom Frankfurter Kinderbüro koordiniert.

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