Hartwig Handball
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die für Sonntag, 9. Mai, angesetzte Partie des 20. Spieltags in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zwischen Turbine Potsdam und Eintracht Frankfurt muss abgesagt werden. Grund ist ein COVID-19-Befund einer Spielerin im Rahmen der am Freitag durchgeführten PCR-Testung bei Eintracht Frankfurt. Alle weiteren Tests fielen negativ aus. Beide Klubs wurden vorab über die Spielabsetzung informiert. Sobald ein Nachholtermin feststeht, wird dieser bekanntgegeben.
Das ist ein Ding, denn eigentlich sollte es in der englischen Woche weitergehen, haben doch die Eintracht Frauen gerade erst 3:1 gegen die SGS Essen gewonnen, was in Potsdam weitergehen sollte. Und jetzt das. Es hieß noch: "Zum Abschluss der Englischen Woche steht ein Kracher in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga an! Die Eintracht gastiert am 20. Spieltag, Sonntag, 14 Uhr, bei Rivale Turbine Potsdam. Eine besondere Partie, die DFB-TV sowie EintrachtTV für alle Fans vor den Bildschirmen live in die Wohnzimmer bringen. Die Partie wird ebenso auf mainaqila und YouTube zu sehen sein."
Nichts also damit, dafür aber die Hoffnung, daß es der positiv getesteten Spielerin gut geht und keine weiteren Fälle hinzukommen. Dabei wäre der Schwung des letzten Sieges für diese englische Woche schon wichtig gewesen. Am Mittwoch nämlich siegte die SGE im Nachholspiel über die SGS Essen 3:1. Da freute sich der Cheftrainer Niko Arnautis noch auf einen Klassiker im deutschen Frauenfußball. Für ihn habe die Begegnung keinerlei Reiz verloren: „Es spielt immer noch Potsdam gegen Frankfurt – früher der 1. FFC Frankfurt, jetzt Eintracht Frankfurt. Die Brisanz ist natürlich immer vorhanden. Früher war es so, dass diese beiden Mannschaften oft um den Titel gespielt haben. Aber auch in den vergangenen Jahren waren es sehr tolle und enge Spiele. Ich rechne auch dieses Mal mit einem offenen, engen Schlagabtausch. Insgesamt, glaube ich, ist es immer etwas Besonderes, wenn Potsdam gegen Frankfurt spielt, das macht auch den Reiz aus." Um das verstehen zu können, muß man die Anfangsjahre des Aufbaus dieser beiden Frauenmannschaften kennen, denn beide sind die Mannschaften, die ohne Herren und ohne viel Kapital im Hintergrund den Frauenfußball zu einer leidenschaftlichen, ganz eigenen Sportart machten.Es geht uns hierbei also um das 'Geschichtsbewußtsein' im Frauenfußball, da man tradieren sollte.
„Die Brisanz ist natürlich auch als Eintracht vorhanden.“
Die Trophäenliste des Gastgebers ist fast so lang wie die der Frankfurterinnen (20 Titel): Je sechs DDR- und gesamtdeutsche Meisterschaften, drei DFB-Pokalsiege sowie zwei Champions-League-Erfolge. Übrigens alle unter Trainerlegende Bernd Schröder. Sein Nachnachfolger Sofian Chahed zeigt sich bei Potsdam ehrgeizig, das seit Sommer mit Hertha BSC für zunächst drei Jahre kooperiert: Als Tabellenvierter mit fünf Punkten Rückstand auf die TSG Hoffenheim ist die Qualifikation für die UEFA Women’s Champions League noch in Reichweite, obschon das Restprogramm auf dem Papier etwas schwieriger ausschaut. Zuletzt verpasste der diesjährige DFB-Pokalviertelfinalist Big Points beim 2:3 gegen den FC Bayern München. „Das ist eine Mannschaft, die sehr aggressiven Fußball spielt und ständig mutig nach vorne agieren möchte“, erklärt Arnautis. „Aber wir wissen um unsere Qualität. In erster Linie gilt es, dass wir unsere Leistung abrufen.“
Die Bilanz zwischen beiden Rivalen hält sich genau die Waage: Bei 45 Begegnungen in der Liga stehen 18 Siege genauso viele Niederlagen gegenüber. Heiße Duelle, oft in Endspielen oder im Kampf um Deutsche Meisterschaften, trugen die Turbinen und der 1. FFC Frankfurt zuhauf aus. Bei den vergangenen beiden Begegnungen als FFC ging es hoch her: Das Hinspiel entschied der deutsche Rekordmeister vom Main 3:2 für sich. Im Rückspiel gab es in den Schlusssekunden eine unglückliche 3:4-Niederlage – und insgesamt jede Menge Tore. Jeweils fünf dieser sieben Treffer erzielten zwei Spielerinnen, die seit dieser Saison gemeinsam auf dem Platz stehen: Laura Freigang und die Ex-Potsdamerin Lara Prasnikar.
Auch unter dem Adlerdach wird die Tradition des „Klassikers des deutschen Frauenfußballs“ fortgesetzt: Im Hinspiel verlor die SGE zu Hause im Stadion am Brentanobad eine umkämpfte Begegnung auf Augenhöhe unter Flutlicht unglücklich 0:1. SGE-Coach Niko Arnautis denkt für das Rückspiel „nicht an eine Revanche. Aber Fakt ist, dass wir nach Potsdam fahren und dort ein gutes Spiel abliefern wollen. Und ich bin optimistisch, dass wir das auch werden. In der Vergangenheit war es immer so, dass es unheimlich große Freude bereitet hat, in diesem Stadion zu spielen. Wir wissen, dass wir viel investieren müssen, sind bereit dafür und möchten die TV-Zuschauer wieder begeistern, um im Idealfall etwas mitzunehmen!“
Damit ist also nun nichts, aber wir wollten das schon mal gesagt haben, ehe wir hoffentlich bekanntgeben können, daß es der Spielerin wieder gut geht und auch dieses Spiel nachgeholt werden kann.
Foto:
©
Info:
Quelle: Eintracht Frankfurt
Quelle: Eintracht Frankfurt