OB Peter Feldmann mit den berami Geschaeftsfuehrerinnen Irina Lagutova links und Andrea Ulrich rechts Copyright Stadt Frankfurt Foto Ben KilbOberbürgermeister Feldmann im Austausch mit beramí-Geschäftsführerinnen

Roswitha Cousin

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Demokratieförderung ist ein Schwerpunktthema von Oberbürgermeister Peter Feldmann, insbesondere da die Nationalversammlung in der Paulskirche sich im kommenden Jahr zum 175. Mal jährt. Auch der Verein beramí berufliche Integration hat aktuell einen besonderen Fokus auf das Thema gelegt. Grund genug für einen Austausch. Daher traf Feldmann am Montag, 31. Januar, die beiden Geschäftsführerinnen Irina Lagutova und Andrea Ulrich in den Räumlichkeiten von beramí im Frankfurter Nordend.

Der 1990 gegründete Verein berät und fördert vor allem Frauen mit Zuwanderungsgeschichte in ihrer beruflichen Weiterentwicklung. Zunehmend bietet beramí inzwischen Programme an, die sich an Frauen und Männer gleichermaßen richten.

„beramí leistet seit über 30 Jahren einen unschätzbaren Beitrag für das gleichberechtige Miteinander in der Stadt – insbesondere für die Frankfurterinnen. Es freut mich besonders, dass auch das aktuelle Thema Demokratieförderung in Ihrer Arbeit an Bedeutung gewinnt“, sagte Feldmann.

OB Peter Feldmann zu Besuch bei berami Copyright Stadt Frankfurt Foto Ben KilbIm Aufbau befindet sich gerade das Projekt „Zusammen anders! Betriebe leben Vielfalt“, ein Baustein des Förderprogramms Betriebliche Demokratiekompetenz, das durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird. Kooperationspartner ist unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). „Wir sind gerade dabei, Unternehmen anzusprechen und für die Teilnahme zu gewinnen“, sagte Ulrich. „Im Vordergrund soll dabei das Thema Vielfalt stehen.“

„Vielfalt ist in Frankfurt etwas Alltägliches, auch in den Unternehmen. Dennoch kann es dort Missstände wie Ausgrenzung und Benachteiligung geben – und somit die Notwendigkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Vielfalt allein schützt leider nicht vor Extremismus“, erläuterte das Stadtoberhaupt. Feldmann warb aber auch dafür, das Projekt inhaltlich stärker auf die Partizipation der Mitarbeitenden auszurichten. „Oft sind Mitarbeitenden ihre betrieblichen Rechte nicht bekannt oder sie trauen sich nicht, sie einzufordern“, fuhr Feldmann fort.

Feldmann regte an, das Projekt „Mehr Bock auf Politik – Mehr Mut zum Gestalten“, das bereits seit 2015 läuft, weiter auszubauen. Bei dem Mentoring-Projekt begleiten Mentees Kommunalpolitiker und -politikerinnen bei ihrer Arbeit und lernen so Lokalpolitik aus nächster Nähe kennen. Einige Frankfurter Stadtverordnete engagieren sich hier bereits seit Jahren. Teil des Programms sind auch Ausflüge in das Europaparlament, den Bundestag sowie den Landtag. „Es würde mich freuen, wenn noch mehr Menschen die Gelegenheit bekämen, teilzunehmen“, sagte der Oberbürgermeister und sicherte seine Unterstützung zu.

Ulrich und Lagutova haben im September 2020 die Geschäftsführung übernommen, da die langjährige Geschäftsführerin Rosina Walter in den Ruhestand gegangen ist. Lagutova kam in den 90er Jahren aus der Ukraine nach Deutschland. „Ich hatte es mir einfach vorgestellt, die Sprache zu lernen und mein Studium in Deutschland weiterzuführen. Aber es war deutlich schwerer und hat viel länger gedauert als gedacht“, erzählte sie. Geholfen habe ihr damals eine Beratung zur Berufsorientierung bei beramí. Es folgten eine kaufmännische Umschulung und ein Wirtschaftsstudium. Danach führte Lagutovas beruflicher Weg zurück zu beramí. Sie übernahm dort als Lehrerin unter anderem die Kurse, die sie selbst damals besuchte. Auch Ulrich verbindet eine lange Geschichte mit beramí. Sie absolvierte während des Studiums ein Praktikum – und ist bis heute bei beramí tätig. „Damals war es ein kleiner Verein mit achtzehn Mitarbeitenden, heute sind wir 50“, berichtete Ulrich.


Fotos:
Oberbürgermeister Peter Feldmann mit den beramí-Geschäftsführerinnen Irina Lagutova (links) und Andrea Ulrich (rechts)
©Stadt Frankfurt am Main, Foto: Ben Kilb
Oberbürgermeister Peter Feldmann zur Besuch bei beramí
©Stadt Frankfurt am Main, Ben Kilb

Info:
Unternehmen, die sich an dem Projekt „Zusammen anders! Betriebe leben Vielfalt“ beteiligen möchten, wenden sich bitte an Projektleiterin Segen Debesai unter Telefon 069/913010-31 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.