Siegrid Püschel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am Montag, 21. März, gibt Prof. Walter Mühlhausen unter dem Titel „Zwischen Leitstern und Negativfolie“ einen Einblick in die Erinnerung Frankfurts an 1848 und die Paulskirche von 1873 bis 1973. Sein Vortrag ist Teil der Vortragsreihe „Wie sich Frankfurt erinnert. Vom Umgang mit Geschichte“, die die Gesellschaft für Frankfurter Geschichte zusammen mit dem Institut für Stadtgeschichte veranstaltet.
Die Stadt und die Bürgerschaft erinnerten über die Zeit hinweg in unterschiedlicher Intensität an 1848 und die Nationalversammlung. War 1848 für das demokratisch-fortschrittliche Milieu stets ein Leitstern in der Erinnerung und in der Selbstbestimmung, so variierte die Einstellung der öffentlichen Körperschaften. Im Jubiläumsjahr 1923, in der Existenzkrise der ersten Republik, und 1948, in der demokratischen Wiederaufbauphase eines zerstörten und verstörten Landes, entwickelte das Jubiläum große Anziehungskraft.
Demgegenüber zeigte 1973, dass die öffentliche Erinnerung verblasst war. Die Feiern standen unter einem hohen Legitimationsdruck. Das Datum bot zugleich Anlass für eine politische Kontroverse um den Stellenwert von 1848 in der bundesrepublikanischen Demokratietradition. Mühlhausen, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, führt in seinem Vortrag durch 100 Jahre Erinnerungskultur und Demokratiegeschichte.
Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Dormitorium des Karmeliterklosters, Münzgasse 9. Die Teilnahme kostet vier Euro, ermäßigt drei Euro. Um Platzreservierung über das Online-Reservierungsportal unter pretix.eu/isgfrankfurt wird gebeten. Im Institut für Stadtgeschichte gilt die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet).
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©Kinderzeitmaschine.de
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