Roswitha Cousin
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - In Frankfurt ist was los! Während die heimische Presse und vor allem der Hessische Rundfunk ihr Lieblingsobjekt, den Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann nach wie vor als Wild vor sich her tragen, wird in einem renommierten Journal die alte und freie Reichsstadt im Wettbewerb um die lebenswerteste Stadt hochkatapultiert. Normalerweise hätte dies der Frankfuter Oberbürgermeister, der ja viel für das gute Ansehen der Messestadt getan hat, verkündet, aber die öffentliche Hetzjagd geht ja weiter und deshalb fällt diese wichtige Kommentierung nun der Bürgermeisterin zu, die großes Interesse hat, wohl mehr noch ihre Partei, die Grünen, daß sie Feldmann ablöst.
Jährlich kürt The Economist die lebenswertesten Städte der Welt. Frankfurt ist dieses Jahr auf Platz 7 unter 172 Städten und damit auf dem ersten Platz der deutschen Städte gelandet. Die Liste wird erstellt anhand von Faktoren wie politische Stabilität, Kultur, Umwelt, Bildung und Infrastruktur. Vergangenes Jahr war Frankfurt unter Pandemiebedingungen noch auf dem 39. Platz, ist also um 32 Ränge nach vorne gerutscht. Das ist allerhand. Und wer ist in diesem Zeitraum für Frankfurt verantwortlich gewesen. Richtig, der SPD Oberbürgermeister Peter Feldmann, der nun noch nicht einmal sich darüber öffentlich freuen darf, sondern nur heimlich im Kämmerlein. Frankfurt sollte außerdem die Medaille für die verlogenste Kampagne des Jahres erhalten, was diese Koaltion da zusammen anrichtet und gären läßt, was die Frankfurter CDU einst als Komplott ansetzte. Peinlich. Peinlich und wir werden die Berichterstattung über diese schöne Stadt Frankfurt mit unseren Kommentaren zur öffentlichen Hinrichtung des OB fortsetzen.
„Frankfurt ist eine sehr lebenswerte Stadt“, kommentiert Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg. „Die Stadt ist vielseitig, sie ist ein Ort, an dem ganz unterschiedliche Menschen sich begegnen können. In Frankfurt können mittlerweile mehr als die Hälfte der Menschen Migrationsgeschichten erzählen. Diversität ist hier keine Ausnahme, sondern gelebter Alltag. Grüne Soße und Baklava stehen in Frankfurt auf derselben Speisekarte.“ Mein Gott, wie substantiell.
Dennoch dürfe man sich nicht auf dem deutschen Spitzenplatz ausruhen: „Wir müssen immer auch danach fragen, für wen die Lebensqualität in Frankfurt gerade nicht so hoch ist. Der Mietendruck ist für viele Frankfurter:innen eine Belastung. Auch gibt es immer noch alltägliche Diskriminierungen, denen wir nicht nur in der Politik, sondern in der ganzen Stadtgesellschaft entgegenwirken müssen. Wenn Frankfurt für alle gleichermaßen zugänglich und lebenswert geworden ist, bin ich sicher, dass wir es auch auf Platz 1 der Liste schaffen können.“
Ganz besonders freut es Eskandari-Grünberg, dass Frankfurt fast gleichauf mit der Partnerstadt Toronto ist. Kommende Woche wird die Bürgermeisterin mit einer kleinen Delegation nach Toronto reisen, um dort Best Practices gelungener Migrationspolitik auszutauschen. Der Besuch wird von der EU gefördert und soll verstetigt werden.
Und sonst gibt es nichts, was besser werden muß. Die Schulen? Die Tafeln für diejenigen, die sich angesichts massiv gestiegener Preise das Leben und Einkaufen nicht mehr leisten können? Wäre interessant zu wissen, wie OB Feldmann diesen guten Platz kommentiert hätte.
Foto:
©frankfurt.de
Foto:
©frankfurt.de