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Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Stadt Frankfurt lädt Diesterweg-Familien der 6. und 7. Generation in die „gute Stube“ ein. Bildungsdezernentin Weber empfängt Familien, die ebenfalls am Programmablauf beteiligt waren. Was ist hier los?
Wo Ideen für eine ganze Stadt entwickelt und Entscheidungen für Frankfurt und die 753.000 Einwohner getroffen werden, das erfuhren 37 Diesterweg-Familien der sechsten und siebten Stipendiatengeneration aus erster Hand. Diesterweg-Familien sind Teilnehmer am Diesterweg-Stipendium, dem ersten Bildungsstipendium für Familien in Deutschland, das seit 2008 von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft durchgeführt wird.
Beim Empfang am Donnerstag, 30 Juni, im Römer stellte Stadträtin Sylvia Weber den Familien und geladenen Gästen, darunter die Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner und mehrere Schulleiter, eine zentrale Institution Frankfurts und einen historisch, politisch und kulturell bedeutenden Ort der Mainmetropole vor. So erlebten die Familien eine große öffentliche Wertschätzung und konnten einen einzigartigen Blick hinter die geschichtsträchtige Fassade des Frankfurter Wahrzeichens werfen.
„Das Diesterweg-Stipendium ist ein Stipendium für die ganze Familie. Das ist wichtig, denn spätestens seit den PISA-Studien wissen wir, wie sehr Bildungserfolg und familiärer Kontext zusammenhängen. Wenn wir Eltern frühzeitig mit einbeziehen und sie befähigen, die Bildungswege ihrer Kinder kompetent und unterstützend zu begleiten, haben wir die stärksten Partner gewonnen“, sagte Bildungsdezernentin Weber in ihrer Rede.
Prof. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, hob in seiner Begrüßungsrede hervor: „Die Einladung in den Kaisersaal ist eine symbolträchtige Geste und eine offizielle Anerkennung der Diesterweg-Familien. Ich danke der Stadt Frankfurt aber nicht nur für die Einladung, sondern vor allem für die langjährige Partnerschaft in diesem Projekt. Das Bildungsdezernat ist seit dem Beginn des Programms im Jahr 2008 bis heute ein enger und verlässlicher Unterstützer des Diesterweg-Stipendiums. Eine richtige Entscheidung, denn es ist wichtig, Menschen, die aus verschiedenen Ländern in unsere Stadt kommen, Bildung zu ermöglichen, damit sie hier erfolgreich sein können.“
Dass das Diesterweg-Stipendium für die Familien ein wichtiger Begleiter und Ratgeber ist, machte Diesterweg-Mutter Salima Aabbad aus der siebten Generation in ihrem Redebeitrag deutlich. Die Mutter dreier Kinder fühlte sich beim Wechsel ihres ältesten Kindes auf die weiterführende Schule überfordert, der durch die Pandemie-Situation noch erschwert war. Doch dank der Begleitung und Beratung des Diesterweg-Teams fand sie sich gut zurecht und konnte beim Übertritt des zweiten Kindes in die höhere Schulform erheblich entspannter agieren.
Wie sehr die Pandemie die Welt der Kinder durcheinandergewirbelt hat, zeigten die Diesterweg-Kinder der siebten Generation in ihrer Aufführung. Sie nahmen die Anwesenden auf eine Zeitreise mit. In der eindrucksvollen Darstellung schilderten sie den Pandemie-Alltag, der vor allem von Online-Konferenzen geprägt war. Doch immerhin sorgten Akademietage und Experimente wie die des Chemie-Schülerlabors für Abwechslung.
Die sechste Generation, die am Anschlussprojekt Diesterweg plus im Haus der Volksarbeit teilnimmt, stellte das Thema Kinderrechte vor. Zudem betonte Diesterweg-Mutter Rutuja Lele in ihrer Rede die Bedeutung der Beherrschung der deutschen Sprache: „Ich sage Ihnen aus eigener Erfahrung: Wer gut Deutsch sprechen kann, kommt leichter durchs Leben.“
Beide Jahrgänge übergaben als Zeichen der Dankbarkeit für diese besondere Einladung einen selbstgestalteten Bildband an die Bildungsdezernentin.
Das Diesterweg-Stipendium startete 2008 als erstes Bildungsstipendium für Familien in Deutschland. In Kooperation mit Förderern und Partnern unterstützt es Schüler, die ein gutes Leistungspotenzial mitbringen, aber auch einen Förderbedarf in der deutschen Sprache haben, gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern auf dem Weg zum Bildungserfolg am Übergang von der Klasse 4 zur weiterführenden Schule. Neben Akademietagen, Kinder-Eltern-Treffen sowie Ferienkursen sind Exkursionen zu Bildungsorten in und um Frankfurt ein wichtiger Bestandteil des Programms. Dank des Einsatzes weiterer Stiftungen, Vereine und Einrichtungen wird das Stipendium mittlerweile an dreizehn Standorten in Deutschland durchgeführt.
Foto
Die Diesterweg-Stipendiaten mit Bildungsdezernentin Sylvia Weber und Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner, Copyright: Stiftung Polytechnische Gesellschaft
©Dominik Buschardt
Info:
Weitere Informationen gibt es unter diesterweg-stipendium.de und bei Beate Moran, Projektleiterin Diesterweg-Stipendium, Telefon 069/78988942, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!