Volkshochschule Frankfurt beginnt mit neuem Angebotssegment Diversitätskompetenz und rassismuskritische Bildung
Redaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Was man heute alles lernen kann! Mit einem Rundgang durch das queere Barleben in Frankfurt erlangt man mit der Frankfurter Volkshochschule (VHS) Einblicke in die Orte und Strukturen der LGBTIAQ*-Community in Frankfurt. Dabei sind die Szenebars mehr als nur Freizeitorte für viele Menschen aus der Community, es sind „Safe Spaces“, Orte, um offen zu leben und zu sprechen, sich zu informieren, Akzeptanz und Unterstützung zu finden und natürlich auch gemeinsam zu feiern. Die Geschichte der Bars ist eng geknüpft an die heimliche und an die geförderte Emanzipationsgeschichte der Community in Deutschland und weltweit.
Bildungsdezernentin Sylvia Weber sagt: „Dass wir mit diesem Angebot des neu gegründeten Angebotsbereichs starten, ist kein Zufall. Wir sind schockiert über die Zunahme queerfeindlicher Angriffe in unserer Stadt und haben gemeinsam überlegt, was wir mit unseren Mitteln tun können. Als Bildungseinrichtung können wir Menschen nicht beschützen, aber wir können ein Bewusstsein für die Bedrohungslage schaffen und Menschen durch Wissen über die soziale Realität in unserer Stadt befähigen, Verbündete im Kampf gegen Queerfeindlichkeit zu sein.“
„Das queere Bar-Hopping ist ein Angebot, das Lust machen soll, die Vielfalt unserer Stadt zu entdecken, und gleichzeitig ein Bewusstsein schaffen soll für die diskriminierenden Strukturen in unserer Gesellschaft“, betont Danijel Dejanovic, Leiter der Frankfurter VHS. Es gehe darum, sich der Bedeutung dieser Orte für viele Menschen respektvoll zu nähern.
Treffpunkt ist der Nachtclub La Gata in der Seehofstraße 3, am Freitag, 22. Juli, um 19 Uhr. Auf der Website vhs.frankfurt.de können sich Interessierte unter der Kursnummer 0107-01 anmelden. Das Teilnehmerentgelt beträgt zwölf Euro inklusive eines Freigetränks.
Eine Anmeldung ist auch über das Servicetelefon unter 069/212-71501 oder per E-Mail mit Angabe der Kursnummer 0107-01 an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich.
Der im Juni neu gegründete Angebotsbereich „Diversitätskompetenz und rassismuskritische Bildung“ entwickelt Bildungsangebote für einen souveränen Umgang mit der realen Vielfalt in der Frankfurter Stadtbevölkerung. Dazu gehört Wissen über die unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen, individuelle Lebensentwürfe, Strukturen und Institutionen in unserer Stadt. Neben der Sensibilisierung der Gesamtbevölkerung für Diversitätsthemen geht es auch um Empowerment für Betroffene und die interkulturelle Öffnung von Institutionen. Dabei ist die kritische Reflexion rassistischer und postkolonialer Strukturen ein Querschnittsthema. Der Angebotsbereich ist einmalig im deutschsprachigen Raum und Teil des Fachbereichs Sozialer Zusammenhalt.
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©Amnesty International