Der neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 63
hessenschau update, Sven-Oliver Schibat
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Ich hoffe, Sie hatten bis jetzt einen schönen Tag und sind bereit für einen neuen Newsletter. Heute geht es hier um einen extrem teuren Döner, ein Happy-End für Studienbewerber, eine schlechte Nachricht für alle Sprudel-Freunde, eine neue Empfehlung der Stiko, eine Demo ohne Menschen, die Situation im Frankfurter Bahnhofsviertel, Fliegerbomben bei Rüdesheim - und Ameisen. Eine bunte Mischung - ich hoffe, sie gefällt Ihnen! Los geht's.
Wie man beim Döneressen zum Querdenker wird
Irgendwann im Frühjahr war ich in Weilburg und kam auf dem Weg zurück zum Auto an einer größeren Gruppe Menschen vorbei, die offenbar auf weitere Personen wartete. Es war ein Montagabend und die Menschen waren Gegner der Corona-Maßnahmen, die sich für einen ihrer sogenannten "Spaziergänge" versammelt hatten. Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, denke ich mir: Wie gut, dass es mir in dem Moment nicht so ergangen ist wie Gerti Fazlli aus Limburg, den sein Döner wegen eines recht ähnlichen Zufalls am Ende stolze 700 Euro gekostet hat.
Herr Fazlli hatte im Winter 2021 den "Fehler" gemacht, sich zufällig in der Nähe einer verbotenen Demonstration etwas zu essen zu kaufen und man glaubte ihm nicht, dass er kein Teilnehmer dieser Veranstaltung war. Die ganze Geschichte ist so kurios, dass Sie sie unbedingt in voller Länge lesen sollten.
Medizinbewerber erhalten doch noch Studienplätze
Das Chaos um die Studienplatzvergabe in Frankfurt hat zumindest für einen Teil der zunächst angenommenen und dann doch wieder abgelehnten Bewerberinnen und Bewerber ein gutes Ende gefunden: Während die 31 betroffenen Zahnmedizin-Bewerberinnen und -Bewerber bereits vor zwei Wochen doch noch zugelassen werden konnten, sollen nun auch die Bewerberinnen und Bewerber für Humanmedizin zum Teil direkt ein Angebot für einen Studienplatz bekommen oder in ein Nachrückerverfahren aufgenommen werden. Das Ganze ist am Ende etwas zu kompliziert, um es in voller Länge hier im Newsletter auszubreiten, weswegen ich Ihnen diesen Artikel auf hessenschau.de ans Herz legen möchte.
Getränkehersteller spüren erste Engpässe bei Kohlensäure
Trinken Sie Wasser lieber mit oder ohne Kohlensäure? Für Sprudel-Fans könnte es demnächst nämlich schwierig werden: Die Kohlensäure wird knapp. Schuld daran ist - mal wieder - die Energiekrise. Und nein, das Gas in den Getränkeflaschen kommt nicht aus Russland. Stattdessen ist es in vielen Fällen ein Nebenprodukt der Düngemittel-Produktion. Da diese aufgrund der Energiepreise aber stark gedrosselt wurde, gibt es nicht nur weniger Dünger, sondern auch weniger Kohlensäure. Einige Getränkehersteller mussten deswegen schon das Angebot reduzieren.
Zumindest Biertrinker können etwas entspannter sein, denn in großen Brauereien wird häufig Kohlensäure genutzt, die bei der Gärung des Bieres entsteht und rückgewonnen werden kann. Allerdings ist diese Art der Rückgewinnung für kleine Brauereien oft zu teuer, weswegen es für die dann doch wieder schwierig mit der Kohlensäure wird.
Wer jetzt daran denkt, sich noch schnell 200 Kisten Sprudelwasser oder Limo in den Keller zu stellen: Bitte nicht! Dann fehlt auf dem Markt das Leergut. Hamsterkäufe sind also auch hier keine gute Idee.
Stiko gibt Empfehlung für Omikron-Impfstoffe ab
Manche Dinge möchte man nicht steigen sehen - zum Beispiel die Sieben-Tage-Inzidenz in Hessen. Trotzdem ist dort aktuell ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen: In den vergangenen 24 Stunden ist sie von 334,7 auf 359,7 gestiegen. Zudem wurden sieben weitere Todesfälle erfasst. Bundesweit hat Hessen die zweithöchste Inzidenz nach dem Saarland mit 427,5. Die bundesweite Inzidenz ist aktuell 264,6.
Gestern hat die Stiko die neuen Omikron-Impfstoffe offiziell für Corona-Auffrischungsimpfungen empfohlen. Wer sich boostern lassen möchte, sollte dafür zu einem dieser Impfstoffe greifen. Für die Grundimmunisierung, also die erste und zweite Impfdosis, sollen weiterhin die bisherigen Impfstoffe verwendet werden. An den Zielgruppen für die vierte Dosis hat sich nichts geändert: Auch weiterhin wird diese für Menschen ab 60 Jahren, Risikopatientinnen und -patienten, Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner und Personal im Gesundheitsbereich empfohlen.
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Eins noch ...
Wie viele Jugendliche hatte ich früher einen "Commodore Amiga 500". Das war ein Heimcomputer, der für seine Zeit herausragende Grafik-Fähigkeiten hatte (die im Vergleich zu heutigen Konsolen ein schlechter Witz waren, aber damals fanden wir sie großartig) und für den es eine Menge Computerspiele gab. Unter anderem das Spiel "It Came From The Desert", bei dem man gegen Riesenameisen kämpfen musste, die aufgrund eines Atombomben-Tests auf einmal größer als Elefanten waren. Natürlich ein ausgesprochen unrealistisches Szenario, aber nachdem ich gestern gelesen habe, wie viele Ameisen es auf der Welt gibt, weiß ich: Sollte so etwas tatsächlich mal passieren, hätten wir Menschen schon rein zahlenmäßig ein echtes Problem.
Foto:
Demo ohne Teilnehmer: Wünsche von Pflegenden an den Landtag in Wiesbaden
© Christiane Schulmayer, hr