Der neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 80
hessenschau update, Sven-Oliver Schibat
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Ich war schon häufiger als Autofahrer im Ausland unterwegs, habe bislang aber nie einen Strafzettel kassiert. Und den Führerschein hatte ich auch immer dabei - im Gegensatz zu einem heute 27 Jahre alten Tschechen, von dem ich im Morgenticker meines Kollegen Mark Weidenfeller gelesen habe. Der Tscheche wurde 2019 in Stralsund wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis zur Zahlung von 40 Tagessätzen zu je 15 Euro verurteilt, die er aber nie bezahlt hat.
Vermutlich dachte er, über die Sache sei inzwischen Gras gewachsen, als er seinen Flug von Katowice (Polen) über Frankfurt nach New York gebucht hatte.Aber deutsche Beamte vergessen nichts und so ging es für ihn direkt von der Passkontrolle nach Darmstadt, wo er die nächsten 40 Tage in der JVA verbringen darf. Fast so schön wie New York, oder?
CDU weiter vorn - Grüne ziehen mit SPD gleich
2023 steht die Landtagswahl in Hessen ins Haus und da stellt sich vorab natürlich die Frage: Wie ist denn die Stimmung im Land? Wen würden die Menschen in Hessen wählen, wenn Sonntag Landtagswahl wäre? Der aktuelle hr-Hessentrend zeigt: Das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler in die CDU ist ungebrochen und es bleibt bei 27 Prozent wie schon beim Hessentrend im März 2022. Für die Grünen geht es zwei Prozentpunkte hoch, für die SPD zwei Prozentpunkte runter, ebenso für die Linke. Die AfD bekommt fünf Prozentpunkte mehr. Und die FDP verliert gleich drei Prozentpunkte.
Wenn am nächsten Sonntag Landtagswahl wäre, welche Partei würden Sie wählen? (Angaben in Prozent) Bild © hessenschau.de
Trotz eines guten Ergebnisses für die CDU dürfte es sie aber nicht freuen, dass die Zufriedenheit mit der Politik der Landesregierung nachgelassen hat. "Sehr zufrieden" oder "zufrieden" sind nur noch 49 Prozent, während es im März noch 64 Prozent waren. Dafür sind jetzt 33 Prozent "weniger zufrieden" und 12 Prozent "nicht zufrieden". Große Sorgen machen sich die Menschen in Hessen momentan um ihren Wohlstand, bedingt durch Inflation und hohe Energiekosten: Nur neun Prozent machen sich "gar keine Sorgen", während sich 25 Prozent "sehr große" und 34 Prozent "große Sorgen" machen.
Weitere spannende Ergebnisse finden Sie in diesem Artikel von meiner Kollegin Anja Engelke. Die Reaktionen der Parteien finden Sie hier. Und ergänzend dazu möchte ich Ihnen auch noch die Meinung von Ute Wellstein, der Leiterin des Landtagsstudios in Wiesbaden, ans Herz legen.
Wo massenhaft Steuergelder verschwinden
Wir bleiben noch kurz bei der Politik: Das "Schwarzbuch des Steuerzahlers" ist in der Version 2022/2023 erschienen. Darin hat der Bund der Steuerzahler erneut besonders prägnante Fälle mutmaßlicher Steuerverschwendung zusammengefasst. Zum Beispiel das sogenannte Wasserband in Marburg, bei dem unbemerkt fast 20 Millionen Liter Trinkwasser im Boden versickert sind. Oder die A44 in Nordhessen, bei der die Baukasten inzwischen auf mehr als 2,7 Milliarden Euro gestiegen sind. Oder ein Kunstwerk in Mainz-Kastel, für das die Stadt 350.000 Euro ausgegeben hat. Es gibt noch zahlreiche weitere "Highlights", die mein Kollege Max Sprick in diesem Artikel für Sie gesammelt hat.
Und jetzt bringe ich noch etwas royales Flair in diesen Newsletter, indem ich erwähne, dass es auf hessenschau.de eine Bildergalerie mit Fotos vom Besuch des spanischen Königspaares auf der Frankfurter Buchmesse zu sehen gibt. Wer noch mehr über die Ereignisse auf der Buchmesse wissen möchte, findet hier unseren Ticker zur Messe.
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Eins noch ...
Hatten Sie heute einen harten Tag? Sind Sie gestresst? Brauchen Sie etwas, damit Sie mal so richtig runterkommen können? Keine Sorge, ich möchte Ihnen an dieser Stelle keine Drogen verkaufen, sondern ein Video empfehlen: Schauen Sie sich doch einfach mal zwölf Stunden lang (oder kürzer, aber das Video ist zwölf Stunden lang) diese leuchtenden Kammquallen an. Die sehen nicht nur faszinierend aus, sondern haben auch noch eine beruhigende Wirkung. Dazu gibt es entspannende Ambient-Musik.
Foto:
Polizisten suchen das Gelände nach der Tatwaffe ab
© Medienkontor Fulda