Der neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 82
hessenschau update, Sven-Oliver Schibat
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Heute Morgen habe ich gelesen, dass Ryan Alonzo von den Philippinen einen Weltrekord mit unglaublichen 3.731 Kreuzdurchschlägen beim Seilspringen aufgestellt hat. Angefangen mit dem Seilspringen hat er während eines Corona-Lockdowns - aus lauter Langeweile. Ich schreibe jetzt lieber nicht, was ich während des ersten Lockdowns aus Langeweile meistens gemacht habe (es hatte etwas mit einem Sofa und einer Spielekonsole zu tun ...) und gehe lieber über zum Tagesgeschäft, nämlich den Nachrichten aus Hessen.
Jugendliche verdauen Corona-Krise nur langsam
Während Ryan Alonzo die Pandemie seilspringend verbracht hat und deswegen jetzt Weltrekordhalter ist, sind viele andere Menschen gar nicht so gut mit den verschiedenen Lockdowns und Corona-Maßnahmen klargekommen. Insbesondere Jugendliche haben sehr unter den Einschränkungen gelitten - und tun es noch. Vor allen Dingen die sozialen Kontakte, die während der Pandemie zu kurz kamen, haben vielen zu schaffen gemacht.
Mara aus Frankfurt, 15 Jahre, erinnert sich: "Man saß die ganze Zeit drinnen und hat seine Freunde nicht mehr sehen können. Man konnte ihnen natürlich schreiben oder mit ihnen telefonieren, aber das ist nicht das gleiche, wie sie persönlich zu treffen. Das hat schon auf die Stimmung geschlagen."
Die Darmstädter Kinderpsychiaterin Edith Linow hat uns berichtet, dass viele Jugendliche mit depressiven Symptomen zu ihr kämen, aber dass auch Angsterkrankungen und Schulängste zugenommen hätten. Auch akute Suizidgedanken seien ein Thema. Mehr dazu finden Sie in diesem Artikel. Dort gibt es zudem einen Tipp der Frankfurter Psychotherapeutin Miriam Hoff, wie man aus Grübelschleifen aussteigen kann - nicht nur für Jugendliche hilfreich.
Mehrere Durchsuchungen in Hessen
Heute wurde in Groß-Umstadt (Darmstadt-Dieburg) ein Wohnhaus von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) im Zusammenhang mit den Schüssen am Wochenende in Bad König (Odenwald) durchsucht. Eine Festnahme hat es dabei laut Polizei nicht gegeben. Am Sonntagabend waren in Bad König Schüsse gemeldet worden. Zunächst unbekannte Täter hätten laut Polizei auf zwei 46 und 24 Jahre alte Männer geschossen, die beide ins Krankenhaus kamen. Lebensgefahr bestand aber nicht.
Bereits in der vergangenen Woche wurden vom Landeskriminalamt (LKA) insgesamt elf Wohnungen von Personen aus dem rechten Spektrum durchsucht. Den Tatverdächtigen zwischen 19 und 57 Jahren wird unter anderem das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Bedrohung sowie Volksverhetzung vorgeworfen. Laut LKA wurden Mobiltelefone, Computer, Schlagringe, Schreckschusswaffen und Marihuana sichergestellt. Wo die Durchsuchungen stattgefunden haben und weitere Hintergründe finden Sie in diesem Artikel.
Wolkenglück für das "Traum-Wochenende"
Heute ist Mittwoch und das Wochenende rückt in greifbare Nähe. Aber wird es ein "Ich bewege mich nicht vom Sofa runter und schaue alles weg, was die ARD-Mediathek zu bieten hat"-Wochenende oder eher ein "Goldener Herbst"-Wochenende? Die schlechte Nachricht für alle Couch-Potatoes: Es könnte sogar ein historisch schönes Wochenende werden - mit Temperaturen bis 24 Grad, wolkenlosem Himmel und einem Wetter, bei dem man lieber Sonne im Freien als Chips vor dem Fernseher tanken sollte. Dabei hab ich doch heute Morgen erst das hier auf meine Watchlist gesetzt. Naja, der Winter kommt bestimmt.
Kabinett für Cannabis-Legalisierung
Und noch ein Thema, das nicht ausschließlich Hessen betrifft: Die Bundesregierung hat die Eckpunkte zur Cannabis-Legalisierung in Deutschland beschlossen. Dabei geht es um Höchstgrenzen für Erwerb und Besitz, privaten Eigenanbau und wo das Cannabis erhältlich sein soll. Mehr dazu auf tagesschau.de. Ob die Pläne so umgesetzt werden können, ist noch offen, da auch internationale und europarechtliche Regeln beachtet werden müssen. Bis zum finalen Gesetz, falls es so weit kommt, kann sich daher noch einiges ändern.
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Eins noch ...
Ratten haben ein mieses Image und erfreuen sich nicht gerade großer Beliebtheit: Die dicken Schwänze sind nicht sehr hübsch, ihre Flöhe haben bei der Verbreitung der Pest eine große Rolle gespielt und dann ist da noch der Rattenfänger von Hameln, bei dem zwar eigentlich der Typ mit der Pfeife die Kinder entführt, aber irgendwie kommen halt auch Ratten in dem Märchen vor. Dabei sind Ratten ausgesprochen intelligente und soziale Tiere. In Indien werden sie verehrt, in China gibt es sogar "das Jahr der Ratte". Und haben Sie mal den Pixar-Animationsfilm "Ratatouille" gesehen? Danach muss man Ratten doch einfach mögen! Und wenn man Ratten einen Hightech-Rucksack umschnallt, können sie sogar Menschenleben retten (Link führt zu Instagram). Kein Scherz!
Foto:
Herbstlicher Sonnenuntergang hinter dem Schloss Braunfels. Hessen darf sich auf viel Sonne in den kommenden Herbsttagen freuen
© Jan Karges