Der neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 85hessenschau update, Sven-Oliver Schibat
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Vor kurzem habe ich hier noch geschrieben, wie beeindruckend ich die Summe finde, die mein Kollege Werner Reinke in seiner Sendung in hr1 bereits für die Menschen in der Ukraine gesammelt hat. Damals war es ein Betrag irgendwo zwischen 900.000 und 1 Million Euro. Und ich meinte damals, dass ich gespannt sei, ob er die 1 Million noch knacken würde. Dieses Wochenende war es dann tatsächlich soweit und aktuell steht da 1.015.144,44 Euro auf der Spendenseite. hr1-Programmchef Martin Woelke gratulierte Werner mit einem Blumenstrauß und sagte: "Radio kann zwar in der Regel keinen Krieg beenden, aber trotzdem verdammt viel! Was Werner und die hr1-Hörerinnen und Hörer hier auf die Beine gestellt haben, ist berührend und rekordverdächtig, von Herzen danke!"
Zunahme von Flüchtlingen - Kommunen fordern mehr Hilfen
In die Wetterau kamen in diesem Jahr neunmal mehr Geflüchtete als 2021. Konkret bedeutet das: 2021 kamen insgesamt 590 Geflüchtete im Wetterauskreis an, während es 2022 mehr als 5.300 sein werden - so steht es in einem offenen Brief der Stadtoberhäupter und der Kreisspitze im Wetteraukreis an die Landes- und Bundesregierung. Und nicht nur in der Wetterau werden die Plätze knapp: Die Stadt Marburg teilte mit, dass die "personellen Kapazitäten für die Betreuung von Geflüchteten und Kriegsvertriebenen in Marburg" ausgeschöpft seien. Im Bereich der Erstaufnahme Hessens in Gießen sind dem hessischen Sozialministerium zufolge von den rund 8.000 zur Verfügung stehenden Plätzen 7.251 belegt. Und auch der Kreis Groß-Gerau erklärte: "Die Kapazitäten sind nahezu erschöpft."
Vom Platzbedarf mal abgesehen ist auch die vom Land Hessen gewährte Pauschale für die Unterbringung von Menschen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in Höhe von 1.066 Euro ein Problem. Die sei laut der Stadt Wiesbaden schon vor der Inflation nicht ausreichend gewesen. Aufgrund gestiegener Kosten für im Grunde fast alles habe sich die Lage diesbezüglich aber nochmals verschärft. Immerhin: Die Flüchtlingsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan (SPD), stellt den Kommunen weitere finanzielle Unterstützung zur Flüchtlingsunterbringung in Aussicht. Mehr zu dem Thema finden Sie in diesem Artikel.
Polizei ermittelt nach Streit in Aßlar wegen versuchter Tötung
Das hier klingt wie aus einem Film: Im mittelhessischen Aßlar-Werdorf (Lahn-Dill) kam es gestern Abend zu einer Auseinandersetzung, bei der Schüsse gefallen sein sollen und ein Mann mit einer Stichverletzung im Krankenhaus landete, wo er operiert werden musste. Zwei Gruppen von insgesamt rund zehn Personen sollen nach Angaben der Polizei im Bereich eines Autohauses in Streit geraten sein. Am Ende waren Beamte der Schutz- und Kriminalpolizei im Einsatz, dazu ein SEK und ein Polizeihubschrauber. Zwischenzeitlich wurde sogar der komplette Ort abgeriegelt, ein Gebäude wurde umstellt und weitere Gebäude durchsucht. Reichlich Action für einen Ort mit rund 3.000 Einwohnern. Mehr zu der Geschichte gibt es hier.
Polizeiabsperrung an dem Autohandel in Aßlar. Bild © JR
Oberbürgermeister Feldmann an Corona erkrankt
Gestern hatten wir noch berichtet, dass Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) sich auf Corona testen lassen musste. Inzwischen steht fest: Der PCR-Test war positiv. Feldmanns Sprecher teilte mit, dass der OB sich in Quarantäne begeben habe. Aktuell ist geplant, dass die Verhandlung am 9. November forgesetzt wird.
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ganz nah
Und noch ein Hinweis für alle, die gerne mal bei uns hinter die Kulissen schauen würden, aber nicht nach Frankfurt fahren wollen: Der Hessische Rundfunk bietet regelmäßig virtuelle 360-Grad-Touren durch unsere Radio- und Fernsehstudios an. Der nächste Termin ist morgen, am 2. November. Welche technischen Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen und wie Sie sich anmelden können, erfahren Sie hier.
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57-Jähriger soll Hilfsgelder veruntreut haben
Unter anderem im hr-fernsehen hat ein 57-Jähriger zu Spenden für die Augen-OP eines ukrainischen Mädchens aufgerufen. Der Fall entpuppte sich jedoch als Lüge. Wegen dieses und ähnlicher mutmaßlicher Vergehen steht der Mann jetzt vor Gericht.
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Eins noch ...
Vor zwölf Jahren habe ich durch Zufall die Verleihung der Grammys im Fernsehen gesehen, als die damals 20-jährige Taylor Swift zwar nicht die meisten Auszeichnungen bekam hat, aber immerhin vier davon, unter anderem in den Kategorien "Album des Jahres" und "Bestes Country Album" - beides für ihr zweites Album "Fearless". Mit Country hat ihre Musik heute nicht mehr viel zu tun, aber dafür ist sie jetzt mit inzwischen 32 Jahren eine der erfolgreichsten Musikerinnen der Welt. Gerade ist ihr zehntes Album "Midnights" erschienen und damit hat sie einen Rekord aufgestellt, bei dem ich, als ich es heute Morgen gesehen habe, zunächst dachte, da hätte jemand die amerikanischen Billboard-Charts mit einer Bildbearbeitungssoftware manipuliert. Aber es stimmt tatsächlich: Taylor Swift ist etwas gelungen, das in der 64-jährigen Chart-Geschichte der USA noch niemandem gelungen ist. Sehen Sie selbst. (Link führt zu tagesschau.de)https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/taylor-swift-billboard-charts-101.html
Foto:
Ihr1-Programmchef Martin Woelke (links) gratuliert Werner Reinke mit einem Blumenstrauß
© hr1
