Lässige Eintracht unterliegt munteren Hannoveranern 2:3

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Eigentlich wollten wir 'fahrlässige Eintracht' schreiben, denn eine Mannschaft, die in der gegenwärtigen Situation, wo der Verbleib in der Ersten Liga statistisch noch nicht gesichert ist, so uninspiriert vor sich hinspielt, ist ja nicht wirklich lässig. Denn Lässigkeit erwächst aus dem Fundus des eigentlichen Könnens.

 

Von Können, also von Fußballspielenkönnen konnte an diesem Tage keine Rede sein. Auf Seiten der Eintracht, wohlgemerkt. Da kommt aber ein weiterer Treffer ins Ziel. Das Publikum. Denn immerhin befinden sich unter den 48 100 Zuschauern eine gehörige Menge von radikalen Eintrachtfans, also denjenigen, die durch viele Attacken innerhalb und außerhalb Deutschlands unrühmlich für die Eintracht und die Stadt Frankfurt auf sich aufmerksam machten. Entweder waren die nicht da oder sie sind in dem Einlullungsprozeß ihre eigenen Opfer. Denn lammfromm haben sie auf das öde Spiel ihrer Supermannschaft reagiert. Böse ist den Spielern niemand.

 

Auch dem Trainer nicht. Der ist der Mannschaft erster Kritiker und hielt von dem Schlafmodus, in den die Eintracht am letzten Donnerstagabend verfiel, gar nichts. Er weist unaufhörlich darauf hin, daß ein Abstieg noch nicht ausgeschlossen ist. Andererseits ist Armin Veh aber der Trainer, von dem man erwartet, daß er vor dem Spiel seine Mannschaft auf die Wichtigkeit der Partie auch emotional vorbereitet, die deshalb so entscheidend schien, weil Hannover drei Punkte hinter der Eintracht in einem Heimspiel doch zu schlagen sein müßte. Vor allem nach der exzellenten Vorstellung der Eintracht im Heimspiel zuvor gegen Mainz.

 

Hätte, könnte, müßte...Das Spiel war so furchtbar und auch langweilig, daß die Tore das einzige Auffällige wurden. Die Eintrachtspieler wirkten geradezu pomadig, so als ob sie ein kleines Training veranstalten. Kein Ernst, kein Wille, kein Zug im ganzen Spiel. Deshalb wollen wir auch nur die Tore referieren, weil über das übrige Spiel zu berichten, nicht lohnt. Hannover 96, jetzt auf dem 12. Platz hinter der Eintracht - das galt bis Samstag, bis dann der 14. Platz draus wurde, für Hannover und der 12. für die Eintracht  - mit je 35 Punkten, hatte eine tolle erste Halbzeit, wozu sicher gehört, daß schon in der 2. Minute das erste Tor durch L. Andreasen zum 0:1 fiel. Das gibt einfach Auftrieb und Mut. Doch als Martin Lanig in der 13. Minute ausglich, schien die Partie offen. Für einige Minuten. Denn in der 20. Minute erhöhte L. Stindl zum 1:2 für Hannover und in der 29sten D. YaKonan zum 0:3.

 

Auch die Pausenkritik brachte nur unwesentliche Änderung insofern, daß nun auch die Hannoveraner schwächer wurden. Hoffnungsfigur war mit dem Einwechseln Alexander Meier, der dann in der 68. Minute diese Hoffnung zum 2:3 erfüllte. Ein Ausgleich lag aber nur gedacht in der Luft. Gefühlt war das das Spiel von Hannover 96.

 

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