Die Farben des Regenbogens vor dem Roemer Copyright Stadt Frankfurt am Main Foto Ben KilbZentrale Demo des Christopher Street Days zieht unter dem Motto „Here & Queer“ durch die Stadt

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Tausende haben sich am Samstagvormittag, 15. Juli, bereits auf dem Römerberg versammelt, als Oberbürgermeister Mike Josef und Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der queeren Szene die Regenbogenflagge auf dem Rathausbalkon hissen.

Auch wenn es beim diesjährigen Christopher Street Day (CSD) wie gewohnt bunt, fröhlich und vielfältig zugeht, so eint die Teilnehmenden des Demonstrationszuges doch ein ernstes politisches Anliegen: der Kampf für sexuelle Vielfalt, gegen Diskriminierung und Übergriffe auf queere Menschen. Denn noch immer kommt es auch in Frankfurt zu Vorfällen, bei denen queere Menschen verletzt, beleidigt und bedroht wurden. „Frankfurt muss ein sicherer und inklusiver Ort für alle sein, daran müssen wir auch in unserer Stadt arbeiten und dafür kämpfen. Ich will deshalb Werbung für die Bildung machen. Die Ideologie des Hasses und der Ausgrenzung beginnt früh. Wir müssen ihr zuvorkommen und uns von Anfang an für Sichtbarkeit und Sensibilisierung einsetzen“, sagte Oberbürgermeister Josef.

Auch Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg versicherte der Community ihre politische und gesellschaftliche Unterstützung: „Frankfurt hat jetzt einen Pride Month. Zum ersten Mal in der Geschichte unserer Stadt haben wir einen Monat lang Projekte, Veranstaltungen, Workshops und Feste der LSBTIQ-Community gefeiert mit dem CSD als Höhepunkt. Das wird es ab jetzt jedes Jahr geben. Wir begründen eine neue Tradition. Eine Tradition der Vielfalt und der Menschlichkeit. Die Angst wird niemals triumphieren. Denn Frankfurt ist solidarisch. Frankfurt ist vielfältig. Frankfurt ist queer.“

Was 1992 als ein Straßenfest in der Klingerstraße begann, ist inzwischen zu einem festen Termin im Frankfurter Veranstaltungskalender avanciert. Die viertägige Mischung aus Party, Politik und Community-Treffen zieht Tausende an, viele Institutionen – so auch die Frankfurter Stadtverwaltung – beteiligen sich mit eigenen Wagen am Demonstrationszug. Gwen Iffland, Pressesprecherin des organisierenden Vereins CSD Frankfurt, zieht bereits am 15. Juli, einen Tag vor Ende des CSD 2023, ein positives Zwischenfazit: „116 Gruppen haben an der Demonstration teilgenommen, im Vorjahr waren es nur 67 Anmeldungen. Der massive Anstieg des Interesses an der Demonstration zeigt uns einmal mehr, dass es sich beim CSD Frankfurt nicht nur um ein buntes Rahmenprogramm und Partymachen auf der Konsti handelt, sondern wir nach wie vor im politischen Interesse zusammenkommen.“

Unter dem Motto „Here & Queer“ gab und gibt es vom 13. bis zum 16. Juli auf der Konstablerwache und in der Frankfurter Innenstadt allerhand Veranstaltungen, Partys und Debattenbeiträge zum Thema Awareness. „Vor allem fordern wir Aufklärungsarbeit – ob an Schulen, Institutionen und auch innerhalb der Polizei“, fasst CSD-Sprecherin Iffland das Programm zusammen. Das Herzstück des viertägigen Programms bildete freilich der Demonstrationszug am 15. Juli. Dieser verlief gewohnt friedlich und bunt. Höhepunkt des politischen Teils war die Abschlusskundgebung auf der Konstablerwache um 16 Uhr, an der abermals Oberbürgermeister Josef zum Publikum sprach.


Foto:
Die Farben des Regenbogens vor dem Römer, Copyright: Stadt Frankfurt am Main
©Ben Kilb

Info:
Weitere Infos zum Programm gibt es online unter csd-frankfurt.de.
Quelle: Stadt Frankfurt