Frankfurter Oberbürgermeister Josef erinnert in der Paulskirche an den 20. Juli 1944
Redaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Vor 79 Jahren scheiterte eines der bedeutendsten Attentate auf Adolf Hitler, das eine Gruppe rund um Claus Schenk Graf von Stauffenberg plante. Doch viele weitere mutige Menschen organisierten sich ebenfalls im Widerstand gegen die Grausamkeiten des Nationalsozialismus. Aus diesem Grund hat die Stadt Frankfurt am Donnerstag, 20. Juli, zu einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Jahrestags der Ereignisse und zur Erinnerung an die Akteurinnen sowie Akteure im deutschen Widerstand geladen.
Oberbürgermeister Mike Josef stellte in seiner Rede die Bezüge des damaligen Widerstandes zu Frankfurt heraus. Zu diesen gehörte auch Willy Knothe. Der Frankfurter Sozialdemokrat sollte eine Liste von Personen erstellen, die nach dem Umsturz in Frankfurt und umliegenden Städten wichtige Ämter übernehmen sollten. Unter diesen Namen fanden sich auch Namen von Personen, die im Frankfurt der Nachkriegszeit eine herausragende Rolle spielten, wie etwa der ehemalige Fraktionsvorsitzende der SPD im Römer, Karl Kirchner. Knothe selbst wurde nach dem gescheiterten Umsturz verhaftet, konnte aber fliehen. Nach Kriegsende beriet er die amerikanische Militärverwaltung und zog später in den Land- sowie den Bundestag ein.
Oberbürgermeister Josef betonte den Wert des Rechtsstaates. Er sagte: „Heute muss in Deutschland niemand mehr Widerstand gegen ein Unrechtsregime leisten, doch unsere Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, es gilt sie zu beschützen.“ Er forderte in diesem Zusammenhang zum Kampf gegen Rechtsradikalismus auf: „Das geht am besten durch eine gute Politik, die Bürgerinnen und Bürgern auf Augenhöhe begegnet, die ihre Probleme ernst nimmt und sie löst.“ Jeder könne sich für ein freiheitliches und demokratisches Zusammenleben einsetzen, so das Stadtoberhaupt: „Lassen Sie und gemeinsam dafür einstehen.“
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Oberbürgermeister Mike Josef bei der Kranzniederlegung am Denkmal für die Opfer der Gewaltherrschaft
©Stadt Frankfurt am Main, Felix Wachendörfer