ein fall furÜber das Drehen und die Drehzeiten für Film und Fernsehen in Frankfurt am Main 

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Frankfurt hat nicht nur jenen Menschen, die hier leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen, viel zu bieten. Auch für die Film-, Fernseh- und Werbeindustrie gewinnt die Mainmetropole an Bedeutung. Die Skyline, Banken, der Main mit seinen vielen Brücken, der Ost- und Westhafen, das Bahnhofsviertel oder die vielen Altstadtbereiche in Sachsenhausen, Höchst oder der Innenstadt: An Filmmotiven mangelt es nicht in Frankfurt. Und gerade der Spagat zwischen der glitzernden Bankenwelt mit ihren vielen Hochhäusern und dem dörflichen Charme der Altstädte und peripheren Stadtteile reizt vielen Filmschaffende.

500 Drehgenehmigungen im Jahr 2022

Im Servicecenter Veranstaltungen des Ordnungsamtes (SCV) hat die Filmindustrie, die sich für Frankfurt am Main als Drehort entscheidet, einen kompetenten Ansprechpartner. Hier werden Jahresdrehgenehmigungen aber auch zeitlich befristete Drehgenehmigungen erteilt, unabhängig davon, ob für einen Spielfilm, eine TV-Serie, die Berichterstattung von Tagesmedien oder für Werbemaßnahmen gedreht werden soll. Im Jahr 2022 erteilte das SCV 500 Drehgenehmigungen. In den Jahren davor waren es 400 (2021), 460 (2020) und 500 (2019). Für das Jahr 2023 wurden bisher circa 200 Drehgenehmigungen erteilt, wobei auch in diesem Jahr die Zahlen der Vorjahre erreicht werden dürften, da speziell im Herbst viele Drehs in Frankfurt geplant werden.


Durchschnittliche Drehzeit von zwei bis acht Wochen

Frankfurt dient immer wieder als Kulisse für Fernseh- und Kinofilme. Ob der Frankfurter „Tatort“, die Kinoproduktionen „Schlussmacher“, „What a Man“ oder „Nur Gott kann mich richten“, die Erfolgsserien „Bad Banks“ und „Skylines“ oder der Dauerbrenner „Ein Fall für zwei“, der nun schon seit fast 42 Jahren die interessantesten Ecken Frankfurts in bundesdeutsche Wohnzimmer liefert. Frankfurt hat Potenzial für die verschiedensten Kino- und TV-Formate. Bei ihren Drehs halten sich Film- und TV-Produktionsfirmen in der Regel zwischen zwei und acht Wochen in Frankfurt auf. Speziell im Serienbereich werden hierbei nicht selten Einstellungen mehrerer Folgen abgedreht. Daneben existieren viele kleinere Drehmaßnahmen, zum Beispiel im Rahmen täglicher Berichterstattung durch Nachrichtenhäuser oder Werbedrehs, vornehmlich aus der Automobilbranche.


Skyline als Top-Motiv? Nicht immer!

Häufig und gerne filmen Produktionsteams die Frankfurter Skyline, entweder aus Richtung der vielen Mainbrücken oder aus dem Viertel selbst, beispielsweise die Häuserschlucht in der Neuen Mainzer Straße. Auch der Römerberg, der Opernplatz oder die Altstadt sind beliebte Filmmotive. Kamerateams, die Frankfurt besser kennen, buchen jedoch auch gerne abseits dieser Standardmotive. Hier stehen die Berger Straße, Alt-Sachsenhausen, der Höchster Schlossplatz, der West- und Osthafen sowie die Schweizer Straße hoch im Kurs. Neben Straßen und Plätzen werden auch zunehmend Frankfurter Grünanlagen, wie etwa am Main oder der Bereich Gallus-/Taunusanlage, bespielt.


Balanceakt zwischen Flächenvergabe und Bürgerbeschwerden


Natürlich bringen Drehmaßnahmen im öffentlichen Raum stets Beeinträchtigungen anderer mit sich. Speziell dann, wenn Straßen, Plätze und Gehwege oder Teilbereiche davon gesperrt werden, trifft dies nicht immer auf die ungeteilte Zustimmung von Anwohnenden oder anderen, die diese Bereiche nutzen wollen. Die Interessen von Produktionsfirmen mit den Bedürfnissen der übrigen Nutzenden dieser Flächen in Einklang zu bringen, ist ebenfalls Aufgabe des SCV. Hier wird versucht, die Drehzeit auf das Mindestmaß zu beschränken und eine Übernutzung bestimmter, gerne gewählter Bereiche zu vermeiden. In einer Vielzahl der Fälle gelingt dies gut, da das Team des SCV für viele Motivwünsche Alternativen im Stadtgebiet anbieten kann. Die Anzahl an Beschwerden kann damit dauerhaft auf einem absoluten Minimum gehalten werden.


Schnelle Genehmigungen

Drehgenehmigungen müssen in Frankfurt schriftlich beim Ordnungsamt beantragt werden. Weitere Formerfordernisse existieren nicht. Das SCV benötig in der Regel lediglich ein bis zwei Werktage zur Erlaubnis, wenn es sich bei dem Drehwunsch um ein überschaubares Projekt handelt. Bei großangelegten Drehmaßnahmen müssen vor Erteilung der Genehmigung gegebenenfalls die Zustimmung der Polizei und des Brandschutzes eingeholt werden. Auch werden regelmäßig die Verkehrsbetriebe mit einbezogen, wenn zum Beispiel Straßen oder Plätze gesperrt werden sollen. Für eine allgemeine Drehgenehmigung, beispielsweise für einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen, wird eine Verwaltungsgebühr in Höhe von 158 Euro erhoben. Eine Jahresdrehgenehmigung kostet 308 Euro.

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Quelle:Stadt Frankfurt