Pressetermin Nida Foto SichertDas Team des Frankfurter Denkmalamtes präsentiert ein letztes Mal vor Ort die neusten archäologischen Funde und Befunde der Ausgrabung Nida, Teil 2/2

Marcus Gwechenberger

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Sehr geehrte ... sehr geehrte Frau Dr. Hampel, Leiterin unseres Denkmalamtes, sehr geehrtes Team hier am Grabungsstandort ich darf Sie recht herzlich zu unserem heutigen Termin begrüßen. Unser Denkmalamt schließt hier in Kürze die Grabungen ab. Grund genug für mich, Ihnen Danke zu sagen. Bei Wind und Wetter waren Sie hier draußen zugange und haben wertvolle Funde aus der Geschichte unserer Stadt freigelegt.

Mein Dank auch an den Ortsbeirat und die Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Sie haben mit Ihrem Engagement einiges bewegt und dies wird für Sie auch mit Erfolg gekrönt sein, denke ich. Wir machen ja gleich einen kleinen Rundgang und Frau Dr. Hampel wird uns zusammenfassend Ihre Funde und Ergebnisse präsentieren. Ich möchte den Termin nutzen, um einige Worte zur Zukunft hier zu sagen.

Wir sind ja eigentlich mit einem Wohnungsbauprojekt gestartet und haben dann bei den archäologischen Grabungen einige, mitunter sensationelle, Funde aufgetan. Wir haben lange diskutiert, wie die Bewahrung und Präsentation dieser Funde aussehen kann. Hier ein kleiner Sachstand, der nicht endgültig ist, aber doch deutlich die Absichten beschreibt.

Klar war schnell, dass der sogenannte Kultkeller, von unserem Amt unter Denkmalschutz gestellt, anschaulich präsentiert werden soll. Dies wird geschehen und ist fix. Wir haben uns zudem darauf verständigt, den Töpferofen aus einem der der Schutzbauten in den Neubau der ABG zu integrieren. Dies hat Konsequenzen: es fallen eine Wohnung im Neubau und einige Stellplätze in der Tiefgarage weg. Die noch offene Frage ist hier die der Zugänglichkeit. Ich gehe davon aus, das archäologische Museum wird eine gute Lösung finden. Und auch das muss ich sagen: es entstehen der Stadt Frankfurt Kosten in Höhe von ca. 750.000 Euro, aber das ist es uns wert.

Spektakulär wurden die Funde dann in den letzten Grabungsabschnitten. Drei gut erhaltene Töpferöfen wurden gefunden, die schon während einer Grabung vor gut 120 Jahren ausgegraben wurden. Deren Erhaltungszustand überraschte das Team des Denkmalamtes. Ebenso überraschend war der Fund, er ist eine kleine wissenschaftliche Sensation, eines verkohlten Holzkellers, der Jahrtausende im Boden Heddernheims überdauerte. Dies sind zwei Befunde, über deren Erhalt und Präsentation wir aktuell sprechen.

Einige Worte zum Sachstand. Den Holzkeller werden wir translozieren müssen und zwar zügig. Er würde hier in Kürze zerfallen. Unser Stadtvermessungsamt hat bereits einen 3D-Scan durchgeführt. Mit diesem Scan können wir den Holzkeller digital präsentieren. In Kürze werden Restauratoren den Keller fachmännisch festigen, damit er transportabel wird. Nach der Translozierung wird das archäologische Museum den Keller aufarbeiten und es wird entschieden, ob er hier vor Ort zu präsentieren sein wird, oder doch besser im archäologischen Museum verbleibt. Alternativ wäre die Präsentation eines
Nachbaus hier vor Ort und Stelle denkbar. 

In unmittelbarer Nähe befinden sich die drei schon genannten Töpferöfen, die wir hier erhalten möchten. Das heißt, hier entstünde eine kleine Ausstellung am Originalschauplatz, die durch das archäologische Museum konzipiert und betreut wird. All das hat Auswirkungen auf den Bau der Wohnungen. Auch hier möchte ich sagen: das kostet Geld. Das ist es uns wert und ich darf mich an die Stadtverordneten wenden und sagen: Darüber entscheiden vor allem Sie!

Was möchten wir noch? Wir möchten Zugänglichkeit erreichen. Das heißt hier muss ein Ort entstehen, den die Menschen wahrnehmen, an sie kommen und etwas über die römische Geschichte Heddernheims erfahren. Wir sind gespannt auf die Präsentation des archäologischen Museums in den kommenden Jahren. Und nun, meine Damen und Herren, lassen wir uns von Frau Dr. Hampel zeigen was
hier ergraben wurde, viel Spaß!

Marcus Gwechenberger
Planungsdezernent

Foto:
Stadtrat Marcus Gwechenberger blickt auf die drei römischen Töpferöfen, die mit einem Schutzdach vor Witterung geschützt werden. Unterm Schutzdach erklärt Grabungstechniker Skrypzak die Öfen
©Stadt Frankfurt am Main, Elke Sichert

Info:
Quelle: Stadt Frankfurt