Luca Gianetti aus Mailand Fatoumata Sidibe aus Philadelphia OB Mike Josef Stefan Kroll PRIF Copyright Stadt Frankfurt am Main Foto Bernd GeorgDelegationen aus den Partnerstädten Frankfurts diskutieren Zukunftsherausforderungen beim Gipfel zum Jubiläum der Paulskirche

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit einer Podiumsdiskussion in der Paulskirche hat am Freitag, 17. Mai, der internationale Frankfurter Jugendgipfel „Global House of Young Voices“ geendet. Während des Gipfels von Montag, 13. Mai, bis Freitag, 17. Mai, diskutierten Jugendliche aus Frankfurt und zwölf Frankfurter Partnerstädten politische Themen ihrer Wahl. Das Peace Research Institute Frankfurt (PRIF) hat den Jugendsummit als Projekt der politischen Bildung im Rahmen der Feierlichkeiten für das Paulskirchenjubiläum konzipiert und durchgeführt.

Oberbürgermeister Mike Josef begrüßte die Jugendlichen vor der Podiumsdiskussion. Eileen O’Sullivan, Dezernentin für Bürger:innen, Digitales und Internationales, vertrat die Stadt auf dem Podium. Auf der Podiumsdiskussion am 17. Mai berichten die Jugendlichen von ihrem einwöchigen Austausch. Dieser umfasste neben kulturellen Aktivitäten acht Workshops, die gemeinsam mit den Jugendlichen in virtuellen Vortreffen vorbereitet und von Expertinnen und Experten eingeleitet wurden. So sprach Elisabeth Hoffberger-Pippan, Völkerrechtlerin am PRIF, mit den Jugendlichen über die Zukunft von Demokratie und Völkerrecht. Nils Teichler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, gab im Workshop „Poverty Gap & Social Justice“ Impulse zu Armut, sozialer Ungerechtigkeit und Gentrifizierung im urbanen Raum. Weitere Themen waren mentale Gesundheit, Klimawandel, Bildungsgerechtigkeit und kulturelle Teilhabe in der Stadt.

Oberbürgermeister Josef sagte: „Dass sich Jugendliche aus unseren weltweiten Partnerstädten hier in unserer Frankfurter Paulskirche miteinander austauschen und debattieren, ist genau richtig. Sie stehen damit in der Tradition der Paulskirchenversammlung vor 175 Jahren und leben so Werte wie Menschenrechte und Freiheit im Sinne der Weltbürgerschaft. Ich bin mir sicher, wer miteinander ins Gespräch kommt, weiß, was den anderen umtreibt und bewegt. Begegnung und Kontakt stärken das Verständnis füreinander und damit auch den Zusammenhalt. Ich danke allen, die den Jugendgipfel organisiert und möglich gemacht haben. Und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern rufe ich zu: ‚Nehmt den Geist unserer Paulskirche mit nach Hause und tragt ihn weiter.‘ Gerade jetzt vor der Europawahl ist das ein wichtiges Zeichen.“

Tina Cramer, die für das PRIF das Global House of Young Voices koordiniert und insgesamt 17 Partnerstädte eingeladen hat, freute sich, dass zwölf der Einladung in die Paulskirche gefolgt sind. „Ich bin sehr beeindruckt von dem Engagement und Vertrauen, das die Delegationen mitbringen. Unser Projekt ist wie ein Tor zur Welt: Gemeinsam haben wir einen Rahmen geschaffen, in dem über 50 junge Menschen aus elf Ländern und drei Kontinenten sich begegnen, diskutieren und ihre Anliegen sichtbar machen können. Mit dem Summit ist es uns gelungen, ein Bewusstsein zu stärken, das über die lokalen Herausforderungen in den Partnerstädten hinausgeht“, zog Cramer Bilanz. 

Über Global House of Young Voices
Das Projekt Global House of Young Voices verfolgt insbesondere drei Ziele: die Förderung von Bildung zur Weltbürgerschaft, Global Citizenship, im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele, die Verbindung lokaler und globaler politischer Prozesse sowie die nachhaltige Stärkung der Frankfurter Städtepartnerschaften. Ziel des Projekts ist es, die interkulturelle Kompetenz der Jugendlichen zu stärken und ein multiperspektivisches Verständnis für globale Herausforderungen zu entwickeln.

Global House of Young Voices ist Teil des Netzwerks Paulskirche und wird von der Stadt Frankfurt sowie der Stiftung Junge Weltbürger gefördert. Das PRIF koordiniert den Gipfel und wird dabei vom DIPF ─ Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation unterstützt. Der Jugendgipfel wird nicht zuletzt dank der großzügigen Bereitstellung von Räumlichkeiten durch die Stadt Frankfurt und das Massif Central realisiert.

Über das PRIF – Peace Research Institute Frankfurt, vormals HSFK
Das PRIF erforscht die Ursachen internationaler sowie innerstaatlicher Konflikte und sucht nach Wegen, sie zu lösen. Als eines der führenden Friedensforschungsinstitute in Europa verbindet das PRIF interdisziplinäre Grundlagenforschung mit dem Transfer von Wissen in Politik, Medien und Gesellschaft. 2020 hat das PRIF die Konzeptstudie „Demokratiezentrum Paulskirche“ vorgelegt, die unter anderem Angebote der politischen Bildung für Jugendliche vorsieht. Mehr Informationen stehen online unter prif.org zur Verfügung.

Foto:
Luca Gianetti aus Mailand und Fatoumata Sidibe aus Philadelphia diskutieren mit Oberbürgermeister Mike Josef und Stefan Kroll, Leiter Wissenschaftskommunikation und Vorstandsmitglied am PRIF, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Bernd Georg