Bildschirmfoto 2025 03 08 um 02.16.26Frankfurter Stadträtin O‘Sullivan stellt aktuelle Statistiken zum Frauentag vor

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Am 8. März jährt sich der Internationale Frauentag zu 114. Mal und ist einer der wichtigsten Aktionstage für Frauennetzwerke, -initiativen und -institutionen“, sagt die für die Frankfurter Statistik zuständige Dezernentin Eileen O’Sullivan. „Ein Blick in die Geschichte der Frauenbewegung zeigt, wie bedeutsam Frankfurt für Frauen schon lange ist. Bereits zur Nationalversammlung 1848 organisierten sich hier die ersten politischen Frauenvereine“, führt O’Sullivan weiter aus.

Mehr als die Hälfte der Frankfurter Einwohnerschaft war Ende 2024 weiblich. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 lebten 392.136 Frauen mit Hauptwohnsitz in Frankfurt am Main. Damit waren wie in den vergangenen Jahrzehnten mehr Frauen als Männer in Frankfurt gemeldet.

Der Großteil der Frankfurterinnen lebt im Stadtteil Bockenheim mit rund 22.800 Personen. Prozentual wohnen dagegen im Dornbusch mit fast 53 Prozent die meisten Frauen. Den geringsten Frauenanteil gibt es mit nur 39,3 Prozent im Bahnhofsviertel.

Die kulturelle Vielfalt Frankfurts spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der weiblichen Bevölkerung wider. Insgesamt haben 31,6 Prozent der Frauen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Besonders hoch ist dieser Anteil mit 50 Prozent im Bahnhofsviertel.

Die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern ist in den vergangenen Jahren kleiner geworden, dennoch besteht ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern. Männer sind häufiger in höheren Einkommensklassen vertreten, während ein größerer Anteil der Frauen kein eigenes Einkommen hat.

Weitere Informationen
„Frankfurt STATISTIK.AKTUELL“ 06/2025 ist unter frankfurt STATISTIK.PORTAL abrufbar.
Ausschreibung für den Tony Sender Preis 2025: Bewerbungen sind ab sofort bis 16. April möglich

ffm. Bereits zum 16. Mal verleiht die Stadt Frankfurt in diesem Jahr den Tony Sender Preis. Mit diesem Preis werden Frauen, Initiativen oder Organisationen ausgezeichnet, die sich in herausragender und innovativer Weise für Frauenrechte und gegen Diskriminierung von Frauen engagieren und einen Bezug zu Frankfurt haben. Der alle zwei Jahre vergebene Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Der Preis erinnert an die jüdische Politikerin und Aktivistin Tony Sender (1888 bis 1964), die sich für Selbstbestimmung und die Rechte von Frauen, für die wirtschaftliche Einheit Europas und gegen Krieg und Faschismus einsetzte. Themen, die auch gerade heute wieder von besonderer Relevanz sind. In Frankfurt erhielt Tony Sender prägende politischen Anstöße und durchlebte entscheidende politische Entwicklungsjahre.

Bewerbungen und Nominierungen können bis spätestens Mittwoch, 16. April, eingereicht werden. Selbstnominierungen sind dabei ebenso möglich wie Vorschläge durch Dritte. Diese sollten die Beschreibung des Engagements und eine Begründung für die Nominierung enthalten. Bewerbungen können per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (max. 5 MB) oder postalisch an das Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main, eingereicht werden.

Eine Jury wählt die Preisträgerin in einer Jurysitzung aus. Die Preisverleihung ist für den 28. November im Kaisersaal geplant. 

Bisherige Preisträgerinnen:

1992 Prof. Dr. Helga Einsele (Leiterin der Preungesheimer Frauenhaftanstalt)
1994 Hanna Lambrette (Langjährige Vorsitzende des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter)
1997 Linda Ressel (Gründerin von Kosmopolitische Frauen Höchst)
1999 Cornelia Niemann (Kabarettistin und Moderatorin)
2002 Uschi Madeisky (Filmemacherin)
2005 Dr. Margarete Mitscherlich-Nielsen (Psychoanalytikerin)
2007 Dagmar von Garnier (Historikerin)
2009 Mechtild M. Jansen (Frauenforscherin)
2011 Dörthe Jung (Frauenpolitische Beraterin und Publizistin)
2013 Prof. Dr. Magrit Brückner (Frauen-/Geschlechterforscherin)
2015 Karola Gramann (Filmkuratorin und Leiterin der Kinothek Asta Nielsen)
2017 Prof. Dr. Sibylla Flügge (Juristin)
2019 Sunny Graff (Kampfsportlerin)
2021 Eleonore Wiedenroth-Coulibaly (Anti-Rassistin und Feministin)
2023 Dr. Constance Ohms (Therapeutin und Gründerin von Broken Rainbow)

Zur Person Tony Sender

Als junge Frau leitete Tony Sender während des Ersten Weltkriegs die sozialdemokratische Opposition in Südwestdeutschland und stand während der Novemberrevolution 1918 an der Spitze der Frankfurter Arbeiterrätebewegung. Nach Einführung des Frauenwahlrechts wurde sie als eine der ersten Politikerinnen in ein Parlament gewählt.

Sender war in den 1920er Jahren Mitglied der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung. Von 1920 bis 1933 vertrat die Spezialistin für Wirtschafts- und Außenpolitik die USPD, später die SPD im Deutschen Reichstag. Nach der Flucht 1933 kämpfte sie vom Ausland aus gegen den Nationalsozialismus. In den USA, wo sie sich niederließ, arbeitete sie als Repräsentantin des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften beim Wirtschaft- und Sozialrat der Vereinten Nationen.

Tony Sender zeigte in Artikeln und Reden die Unterdrückung der Frau durch gesellschaftliche Normen auf. Für die Jüdin, sozial verpflichtete Politikerin und weltoffene Bürgerin Tony Sender war die Gleichberechtigung der Frau in allen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Bereichen selbstverständlich.

Weitere Informationen über Tony Sender und die bisherigen Preisträgerinnen finden sich unter Tony Sender Preis | Stadt Frankfurt am Main.

Download
Hintergrundinformationen zum Bewerbungsverfahren des Tony Sender Preises (PDF)

Kontakt für die Medien
Gabriele Wenner, Referatsleiterin des Frauenreferats, Telefon 069/212-35319, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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