Eintracht Frankfurt trotzt Borussia Mönchengladbach mit 0:0

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – In der 70. Minute war es dann so weit. Endlich der verdiente Treffer für eine Eintrachtmannschaft, die vor der Pause ansehnlich und danach auf Sieg spielte. Doch als Stefan Aigner, eine Säule im Spiel der Frankfurter, das erhoffte Siegestor mit seinem linken Fuß schoß, da pfiff der Ball knallhart direkt am Tor vorbei.

 

Nachher erklärte der Spieler sich und anderen, daß er es habe besonders gut machen wollen und den Ball vom sehr guten rechten auf den nur guten linken Fuß gelegt habe, weil dort die durchlässigere Schußposition gewesen sei. Schade. Aber Aigner hatte die richtige Einschätzung dann nach dem Spiel zum Spiel der Mannschaft. „Aggressiv, griffig und einfach im Spiel drinnen“ sei die Eintracht gewesen. Und das kann man nur bestätigen, denn es war ein munteres, richtig packendes Duell.

 

Dieses Spiel stand unter zwei Prämissen: Alexander Meier wird für lange Zeit durch Verletzung fehlen – man kann sicher sein, er hätte das Siegestor erreicht – und mit den Gladbachern stand eine routinierte Mannschaft auf dem Platz, die nicht von ungefähr auf dem 3. Platz der Bundesliga steht, mit weitem Abstand zum nächsten. Und so ist zu verstehen, daß ein Unentschieden in dieser Situation schon allemal wie ein Sieg wirken kann. Kommt dann aber noch ein so leidenschaftliches Fußballspielen hinzu, das am Freitagabend im ausverkauften Waldstadion aber auch alle begeisterte, dann potenziert sich das.

 

Eigentlich lohnt gar nicht, den einzelnen Situationen hinterherzuweinen, sie zu beschreiben und zu analysieren, nämlich, warum sie dann doch nicht zum Tor geführt haben. Da es überhaupt kein Tor gab, lohnt diesmal mehr, sich generell über das Spiel beider Mannschaft Gedanken zu machen. Was Borussia Mönchengladbach angeht, so ist das schnell erzählt, denn eigentlich kann man denen nur eine etwas schlampige Ballannahme vorwerfen, zugunsten der Eintracht, die allerdings noch viel öfter den Ball verlor.

 

Daß sich die Statistik wieder einmal vom Eindruck, den die eigenen Augen beim Spielverlauf hatten, unterscheidet, zeigte sich diesmal wieder. Denn es ist wohl so, daß man, guckt man auf das Spiel mit Frankfurter Augen, gefährliche Torschüsse der Gladbacher sah und weniger gefährliche der Eintracht. Und dann liest man von 17 Torschüssen der Frankfurter und nur von 11 Versuchen aufs Tor durch die Borussen. Und dann ein 0:0. Das ist schon herb. Und es zeigt sich auch, daß die Übermacht der Eintracht, die man in der zweiten Hälfte zu sehen glaubte, nicht so ganz stimmen kann, denn auch die Zweikampfquote und Ballübernahmen sprechen eindeutig von 54 zu 46 Prozent für die Gladbacher.

 

Interessant dann die Ausführungen beider Trainer, die beide einen zufriedenen Eindruck machte, schon deshalb, weil es schlimmer hätte werden können. Sie lobten die Mannschaften gegenseitig und freuten sich am kämpferischen Spiel, das nie Ruhe ließ, keine Sekunde lahmte und eigentlich Tore verdient hätte, beispielsweise ein 3:3.

Interessant dann auch eine der Fragen der anreisenden Kollegen, die vom Gladbacher Trainer Lucien Favre wissen wollten, was dran sei an den Gerüchten, er würde eine ganz bestimmte andere Mannschaft demnächst trainieren. Ganz schmucklos sagte er, eines könne er mit Sicherheit sagen: nächste Saison nicht. Womit die Gerüchteküche erst recht angeheizt ist.

Foto: Beten hat hier nicht geholfen und es geht auch nicht um Handball.

 

www.eintracht.de