Frankfurter Oberbürgermeister in Japan
Werner Thala und pia
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Zurzeit besucht Oberbürgermeister Peter Feldmann Frankfurts Partnerstadt Yokohama. Hier sprach er am Dienstag, 12. Januar, vor dem Parlament der japanischen Schwesterstadt. Im Vordergrund stand dabei der Austausch der beiden Städte auf Bürgerebene. Im April 2014 besuchten bereits Frankfurter Bürger Yokohama im Rahmen eines Austauschprogramms.
Ein knappes Jahr später kamen Jugendliche aus Japan zu Besuch in die Mainmetropole. Zusätzlich gab es schon gemeinsame Baumpflanzaktionen auf dem Lohrberg sowie ein Fußballspiel in der Commerzbank-Arena – mit Vertretern der beiden Stadtparlamente.
Bei einem Empfang der Deutsch-Japanischen Gesellschaft am Montagabend, 11. Januar, in Yokohama hatte Feldmann Gelegenheit gehabt, Jugendliche des Bürgeraustauschs kennen zu lernen. „Das Treffen hat mir gezeigt, dass die Beziehungen nicht nur auf politischer und wirtschaftlicher Ebene funktionieren – denn in den Augen der Jugendlichen konnte ich die Begeisterung für diese Städtepartnerschaft sehen“, so Feldmann. Daher sei es wichtig, Austauschprogramme zu fördern. Geplant ist ein Schüleraustausch zwischen der Schule am Ried und der Minato Sohgo School, die Feldmann am Mittwoch, 13. Januar, persönlich mit dem Schulleiter der Schule am Ried besuchen wird.
Frankfurts Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler, der den Oberbürgermeister begleitet, stimmte zu: „Es ist immer schön, wenn sich Politiker treffen. Aber das Erfreulichste ist es, wenn die Menschen der Städte die Partnerschaft leben.“ Der Stadtverordnetenvorsteher Yokohamas, Mitsuru Kajimura, bedankte sich für die Reden der Beiden und sprach von einem „bedeutendem Ereignis, das die Freundschaft der beiden Städte weiter festigen wird“.
Schließlich hatte Feldmann Gelegenheit, seine Amtskollegin aus Yokohama, Fumiko Hayashi, zu sehen. Thema war unter anderem die anstehende Jahrestagung der Asian Development Bank, die im Mai 2016 in Frankfurt stattfindet – und ein Jahr später in Yokohama. Feldmann hatte bereits die Stadtverordneten eingeladen, zur Tagung nach Frankfurt zu kommen. Umso mehr freute er sich, dass Oberbürgermeisterin Hayashi zusagte, auch im Mai nach Frankfurt zu kommen." Das ist eine gute Nachricht“, so Feldmann.
Die beiden Stadtoberhäupter sprachen außerdem über Gemeinsamkeiten, auch über gleiche Probleme, der Städte. So sind sowohl Frankfurt wie auch Yokohama schnell wachsende Städte, die mit Flächenknappheit zu kämpfen haben. In Japan konnte man allerdings eine Lösung finden, die in Frankfurt kaum möglich ist: Im Hafenviertel Minato Mirai wurden durch Aufschüttung 76 Hektar Land gewonnen. Viele große Unternehmen und Hotels sind dort angesiedelt – so verlegte Nissan seine Niederlassung von Tokio nach Yokohama.
Themen, die Feldmann und Hayashi bei ihrem nächsten Treffen im Frühjahr besprechen wollen, sind Kinderbetreuung, Infrastruktur und Wohnraumgewinnung. Für die Oberbürgermeisterin Yokohamas stehe außerdem der Umgang mit einer älter werdenden Gesellschaft im Vordergrund. „Hier müssen wir systematische Ansätze finden, um etwa seniorengerechtes Wohnen zu ermöglichen“, so Hayashi.
Kommentar: Wir fanden interessant, daß Yokohama ein weibliches Stadtoberhaupt hat, daß man aber, wenn man in die Versammlung hineinschaut, doch fast nur Männer sieht.