Im Abstiegsduell konnte Eintracht Frankfurt gegen Hannover 96 mit 1:0 drei Punkte holen, Meinung über Fußball hinaus

 

von Adlerauge

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Es gibt diese Momente, in denen ich stolz bin, Fußballfan zu sein. Es gibt unter uns Fans eine besondere Form der emotionalen Verbindung, die dafür sorgt, dass Tausende Menschen mehr oder weniger zeitgleich das Gleiche und vor allem das Richtige empfinden und das Richtige tun. Und wenn es eben durch Schweigen ist.

 

Die zweite Halbzeit, letzte Woche, im Spiel in Dortmund gegen Mainz, hatten auf einmal Fußballfans so einen Moment. Auf den Rängen wurde es mucksmäuschenstill. Mit Suport hatte es nichts mehr zu tun. Zeigte aber eindrucksvoll, dass wir Fans Mitgefühl und Respekt haben. Durch Facebooken kam auf den restlichen Rängen das aaahaa

Erlebnis und es wurde erklärt: Ein Todesfall im Stadion...Nur noch gespenstische Stille und gelegentliche Reaktionen auf das Spiel, mehr kam nicht mehr von den Rängen. Sehr beeindruckend in einem Stadion, das mit 81 000 Zuschauern besetzt war.

 

Oft wird unüberlegt gesagt, dass es doch keinen schöneren Tod geben könne, als den auf der Tribüne, möglichst plötzlich und ohne zu leiden,im Schoß seines geliebten Vereins zu sterben. Ach ja, dazu nur eins; Es gibt ihn nicht, den perfekten Ort für den perfekten Tod. Nicht im Stadion, nicht zu Hause und nicht während des Beischlafs. Und zur Zeit ist überhaupt kein guter Zeitpunkt, in Frankfurt zu sterben. Darauf komme ich aber am Schluss zurück.

 

Es gibt Momente da bin ich stolz, da läuft es mir eiskalt den Rücken runter, Szenen, die ans Herz und unter die Haut gehen, kurz vor dem Abpfiff standen die 81.000 Zuschauer von ihren Sitzen auf und stimmen die Kulthymne „You'll never walk alone“ an. Das sind Momente, da rückt ein Fußballspiel in den Hintergrund, getrennt in den Farben, gemeinsam für die Sache, ich bin stolz Fußballfan zu sein!

 

Mein Beileid gilt den Angehörigen des Verstorbenen.

Nicht quatschen, machen!

 

Mehr als jeder zweite Hesse wird mittlerweile nach seinem Tod verbrannt. Für einen Fanfriedhof nähe Waldstadion habe ich hier schon geworben. Särge müssen für eine Feuerbestattung, zum Teil weit reisen. Seit 2014 gibt es in Hessen eine einzigartige Besonderheit: Frankfurt ist die einzige Großstadt in Deutschland ohne eigenes Krematorium. Mehr als 100 Jahre lang wurden auf dem Frankfurter Hauptfriedhof

Leichen eingeäschert. Mitte Dezember 2014 war Schluss, mit den Worten.: Die Stadt zahlte bei jeder Einäscherung drauf ?

 

Viele Frankfurter Bestatter fahren jetzt zum Beispiel nach Oxxenbach! Ich als Frankfurter fordere nach der Kommunalwahl:

In Sachen Dienstleistungsorientierung muss eine Stadt wie Frankfurt ein eigenes Krematorium betreiben! Leider gibt es eine wachsenden Nachfrage nach Einäscherungen und somit könnte ein Krematorium auch kostendeckend betrieben werden. Mein letzter Wille und das als Frankfurter: Mein letzter Gang bitte überall hin, nach Bayern oder Richtung Kassel, aber bitte nicht in Oxxenbach. Denen gönn' ich nicht mal meine Asche!

 

Ach ja, gespielt haben wir ja auch noch dieses Wochenende, Nachbetrachtung Eintracht vs. Hannover.

 

Wenigstens haben alle Spieler bis zur letzten Minute gekämpft und gewonnen. Für mich war ganz klar bester Mann auf dem Feld: Djakpa. Leider geht's nun gegen die Bayern. Diese 3 Punkte werden uns fehlen im Abstiegskampf.

 

Haris Seferovic braucht mindestens eine zweiwöchige Schaffenspause, kein Fußball in dieser Zeit, nur frei Haben, der Junge verballert alles, wirklich alles. Diese sechs Punkte gegen Hannover gehen in die Geschichte der schlechtesten Bundesligaspiele ein.

 

Herzlicht euer Adlerauge