Der Frankfurter Kapitän will trotzdem das heutige Relegationsspiel gegen Nürnberg in Frankfurt durchstehen
Claudia Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Eintracht Frankfurt ist heute über eine positive Dopingprobe von Marco Russ durch die Anti Doping Komission des DFB in Kenntnis gesetzt worden. Bei dem Befund handelt es sich um einen auffällig erhöhten Wert des Wachstumshormons HCG.
Eine umgehend von unserem Internisten eingeleitete Untersuchung, bei einem urologischen Facharzt, hat am späten Nachmittag einen fachärztlichen Befund einer schweren Tumorerkrankung ergeben, die die erhöhten Werte erklärt. Dieser Befund wurde noch am Abend durch die sofort eingeleitete Blutuntersuchungen von einem biochemischen Institut leider bestätigt.
Die NADA hatte bereits selbst darauf hingewiesen, dass der hohe Wert des Wachstumshormons auch ein Hinweis auf eine krankheitsbedingte körpereigene Produktion sein kann und hat gleichzeitig zum Schutz des Spielers eine klinische Untersuchung empfohlen, die sofort eingeleitet wurde.
Trotz der tragischen Diagnose erklärt sich der Spieler spielbereit, was von ärztlicher Seite bestätigt wurde.
Das nun wieder kann jeder verstehen, der die letzten Monate miterlebt hatte, wie Russ in seine Rolle als Kapitän der Mannschaft hineinwuchs, ja wie sie im selbst eine andere Statur gab und gibt. Wir können also verstehen, daß er mitspielen will, weil er sich verantwortlich am Zustand der Eintrachtmannschaft fühlt. Dennoch bleibt ein Bangen, ob er sich selbst damit das Richtige tut. Aber, das wissen wir dann aus eigener Erfahrung, manchmal muß man sich selbst gefährden, um das Gewollte zu erreichen.
Beim heutigen Spiel um 20.30 im Waldstadion ist ihm die Sympathie der mit über 51 000 ausverkauften Arena sicher. Erst recht, wenn die Eintracht gewinnt, denn nur dann lohnt es auch für Marco Russ, dem wir alles Gute wünschen.