Laufende Fremdenverkehrsentwicklung in Frankfurt am Main im Überblick


Lona Berlin und kus

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Diese Stadt gehört wirklich zu den immer noch national unterbewerteten Städten, was ganz und gar nicht für das Ausland gilt. Und die Frankfurter selbst und auch die Hessen, die wissen genau, was sie an dieser lebendigen Stadt haben, durch die der Geist weht, auch wenn das Geld in den Hochhäusern, auch denen der Banken gebunkert ist. Insofern sind die Tourismusstatistiken immer ein wichtiger Indikator, was an Zahlen herauskommt.


Im November wurden 746.857 Übernachtungen (+ 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) und 461.594 Übernachtungsgäste (+ 6,4 Prozent) gezählt. Nach den leichten Rückgängen in den letzten Monaten, die geprägt waren von der geo- und sicherheitspolitischen Lage, bringen die Novemberzahlen das Jahresergebnis wieder nach oben. Der Monat war einerseits vom guten Tagungs- und Corporate Geschäft geprägt, andererseits hat ein wieder ansteigender Privatreisemarkt zu dem herausragenden Monatsergebnis beigetragen.

Insgesamt konnten von Januar bis November 4,8 Millionen Übernachtungsgäste (+ 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) und 8,1 Millionen Übernachtungen (+ 1,1 Prozent) gezählt werden. Die Verweildauer liegt konstant bei 1,7 Tagen. Die Bettenauslastung ist leicht gesunken auf 50,33 Prozent, was einer tatsächlichen Zimmerauslastung von 70 Prozent entspricht.

Der Auslandsmarkt (+ 2,5 Prozent) zeigt sich hinsichtlich der Übernachtungsentwicklung positiv und der Inlandsmarkt erzielt nahezu das Vorjahresergebnis (- 0,1 Prozent). Der größte ausländische Quellmarkt USA (+ 5 Prozent) wächst stabil, während UK (- 1,8 Prozent) leicht verliert und erstmalig als ausländischer Quellmarkt den zweiten Platz an China abgibt. Da sieht man, was der BREXIT schon jetzt anrichtet an Verbindung nach Europa. Wichtige europäische Auslandsmärkte wie Niederlande (+ 12,9 Prozent), Schweiz (+ 4,5 Prozent) und Spanien (+ 17,7 Prozent) verzeichnen deutliche Zuwächse, Italien (- 1,7 Prozent) zeigt noch Verluste. Positiv entwickelt sich dagegen auch der osteuropäische Markt, beispielsweise Slowenien (+ 23,5 Prozent), Slowakei (+ 22,8 Prozent) und Ungarn (+ 13,2 Prozent).

Der asiatische Markt bleibt zweigeteilt: China (+ 8,7 Prozent), Taiwan (+ 12,2 Prozent) und Korea (+ 2,4 Prozent) verzeichnen Zuwächse. Der japanische Markt (- 16,3 Prozent) reagiert weiterhin sensibel auf die aktuelle sicherheitspolitische Lage. Ähnlich verhält es sich bei den Zukunftsmärkten: Indien (+ 16,5 Prozent) und die Türkei (+ 6,5 Prozent) zeigen einen positiven Trend, während die Zahlen der Arabischen Golfstaaten (- 8,8 Prozent), Russlands (-13,6 Prozent) und Brasiliens (- 14,9 Prozent) immer noch erhebliche Verluste vorweisen.

Der Tourismus in Frankfurt am Main zeigt sich als wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt und die Region. Obwohl seit Anfang des Jahres schwierige Rahmenbedingungen wie Wirtschaftssanktionen, die Brexit-Thematik und die generelle Sicherheitslage mit Terrorgefahr, Krieg und Fluchtbewegungen große Herausforderungen für den Tourismus darstellen, konnte Frankfurt seine Position als Tagungsdestination und Privatreiseziel bestätigen und sein Image als weltoffene, lebendige Stadt mit hochwertigen Kultur- und Freizeitangebot weiter ausbauen.

Das Tourist-Telegramm 2016, dem die Zahlen von 2015 und die Fremdenverkehrsentwicklung von Januar bis November 2016 zu entnehmen ist, ist im Detail unglaublich interessant. Wir können es leider hier nicht abdrucken, wohl aber die zusammenfassende Grafik.

Foto: (c) stadt-frankfurt.de