Hessische Landesregierung zeichnet „Alltagshelden und Vorbilder" aus

Roswitha Cousin

Wiesbaden (Weltexpresso) -  Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat im von der Landesregierung ausgerufenen „Jahr des Respekts“ drei Persönlichkeiten und eine Schülergruppe als „Menschen des Respekts“ ausgezeichnet. Die Ehrung ging posthum an den Darmstädter Jonathan Heimes, der durch seinen Lebensmut angesichts so schwerer Krankheit hessenweit insbesondere durch seine Leidenschaft für die Lilien, den Darmstädter Fußballverein bekannt wurde. Zudem wurden die Teilnehmer der Schreibwerkstatt „Anders“ der Albert-Schweitzer-Schule Groß-Zimmern, die gutherzige Nachbarschaftshelferin Ingrid Haan aus Wiesbaden und der syrischen Flüchtling Sipan Ayub aus Mainhausen ausgezeichnet. „Mit unserer Respekts-Kampagne wollen wir dem rauer werdenden Klima in der Gesellschaft eine klare Haltung entgegensetzen und für Werte wie Rücksichtnahme, Toleranz und Achtung im Umgang miteinander werben. Alle hier Ausgezeichneten sind Alltagshelden und Vorbilder für ein respektvolles Verhalten und Handeln. Sie gehen mit gutem Beispiel voran und zeigen, wie der Zusammenhalt in unserem Land funktionieren kann“, sagte Ministerpräsident Bouffier bei der Ehrung in der Wiesbadener Staatskanzlei.
 
Jonathan „Johnny“ Heimes ist für viele Hessen ein Symbol der Hoffnung und des Respekts. In seinem Kampf gegen den Krebs war er gleichermaßen Vorbild für krebskranke und gesunde Menschen. Seine Vision des Mutmachens und Hilfsbedürftigen Respekt zu zollen, hat er mit seiner Initiative „DU MUSST KÄMPFEN“ zu einer Marke gemacht. „Jonathan Heimes hat nicht nur den Kampf gegen sein Schicksal mit viel Mut angenommen, er hat dabei noch vielen anderen geholfen, auch in schier ausweglosen Situationen nicht aufzugeben und an sich zu glauben. Dies ist sein Vermächtnis. Die Initiative will dieses Vermächtnis weiterführen, davor haben wir Respekt“, sagte Ministerpräsident Bouffier. Die Ehrung wurde von Vater Martin Heimes entgegen genommen.
 
15 Schüler der Förderstufe der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) in Groß-Zimmern haben sich beim Schreibförderprojekt der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Dieburg musikalisch mit dem Motto „Anders“ auseinandergesetzt. Herausgekommen ist ein Rap-Song über Respekt und Toleranz, den die Sechstklässler unter Leitung von Musiklehrer Andreas Schiener aufgenommen und unter anderem auf dem Schulfest der Gesamtschule gezeigt haben. 850 Schülerinnen und Schüler aus 28 Nationen gehen dort zum Unterricht. „Das Projekt thematisiert das Anders sein, regt zum Nachdenken an und stellt eine altersgemäße Form der Auseinandersetzung mit einem wichtigen Thema dar: Respekt! Werte wie Toleranz und Akzeptanz werden so spielerisch und musikalisch zum Thema“, lobte Bouffier.
 
Ingrid Haan ist seit geraumer Zeit die gute Seele in ihrer Wiesbadener Nachbarschaft. Im Stadtteil Auringen pflegt die 75-Jährige aufopferungsvoll demenzkranke und pflegebedürftige Bekannte und hilft bei der Bewältigung des Alltags – manchmal auch über ihre eigenen Kräfte hinaus. „Frau Haan ist immer für andere Menschen da, ich danke ihr von Herzen und bin froh, dass es sie gibt“, sagte Ute Frank. Die Nachbarin hatte Ingrid Haan als „Mensch des Respekts“ vorgeschlagen. „Die Geehrte verdeutlicht uns durch ihre Arbeit, wie wichtig es ist, aufeinander zu achten und sich gegenseitig zu unterstützen – ganz gleich ob in der Nachbarschaft oder grundsätzlich in der Gesellschaft“, sagte der Ministerpräsident.
 
Der 29-jährige Sipan Ayub kam vor rund eineinhalb Jahren als Flüchtling nach Deutschland und lebt heute mit seiner kleinen Familie in Mainhausen. Er arbeitet für die Caritas-Flüchtlingsberatung Seligenstadt als Dolmetscher und begleitet andere Geflüchtete zu Ämtern und Behörden, Ärzten und Beratungsstellen. Er hilft, wo er nur helfen kann. Ehrenamtlich trainiert Sipan Ayub eine Fußballmannschaft und macht eine Ausbildung für die Trainerlizenz. Er spricht fließend arabisch, kurdisch, englisch und inzwischen ausreichend deutsch und möchte nach Beendigung seines Integrationskurses eine Ausbildung zum Übersetzer machen. „Sipan Ayub lebt Toleranz, Respekt, Wertschätzung und Fairness im Alltag. Diese Werte vermittelt er auch seiner Fußballmannschaft und gibt sie an junge Menschen weiter. Stellvertretend für so viele ehrenamtlich tätige Menschen in Hessen, die ebendiese Werte tagtäglich leben, wird er als ‚Mensch des Respekts‘ geehrt“, so Regierungschef Volker Bouffier.
 
„Es sind oft die kleinen Gesten und Taten, die Rücksichtnahme, Wertschätzung und Zusammenhalt ausdrücken. Alle haben Ausgezeichnetes geleistet und sich auf ihre eigene Art und Weise um ein respektvolles Miteinander verdient gemacht. Die Geschichten dieser Menschen sind es wert, erzählt und gewürdigt zu werden“, sagte Ministerpräsident Bouffier.

 
Hintergrundinformationen „Menschen des Respekts“
 
Gemeinsam mit den Tageszeitungen der Verlagsgruppe Rhein Main – dem Wiesbadener Kurier, dem Wiesbadener Tagblatt, der Main-Spitze, dem Darmstädter Echo und dem Gießener Anzeiger mit ihren jeweiligen Regionalausgaben – und Hit Radio FFH hat die Hessische Landesregierung einen Aufruf gestartet: Die Hessen können ihren „Menschen des Respekts“ vorschlagen. Dabei werden Vorbilder und Alltagshelden gesucht: Ob es nun der Busfahrer mit Herz, die freundliche Polizistin oder der Nachbar von nebenan ist, die allesamt durch ihre Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Höflichkeit einen besonderen Eindruck hinterlassen. Aus allen Empfehlungen werden herausragende Persönlichkeiten ausgewählt, ihre Geschichten erzählt und mit der Auszeichnung gewürdigt.
 
Weitere Vorschläge für besonders respektvolle Menschen können nach wie vor bei den genannten Medienpartnern oder über das Kontaktformular auf der Internetseite https://www.hessen-lebt-respekt.de/menschen eingereicht werden. 

Foto:
Der Hessische Ministerpräsidenten Volker Bouffier, die Schriftstellerin Nele Neuhaus und die ausgezeichneten Menschen des Respekts (c)
 
Info:
„Hessen lebt Respekt“ im Internet: www.hessen-lebt-respekt.de