KLASSIKER & RARITÄTEN im Kino des Deutschen Filmmuseums Frankfurt, Filmreihe von Dienstag, 6., bis Dienstag, 27. Juni
fm Joan of Arc 199 Quelle DIF
Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Anläßlich der Frankfurter Inszenierung von Arthur Honeggers Oratorium "Jeanne d'Arc au bûcher" (1938) - Premiere am11. Juni um 18 Uhr in der Oper Frankfurt mit Johanna Wokalek als Jeanne d'Arc! -  widmet das Kino des Deutschen Filmmuseums der Figur der heiligen Johanna eine Filmreihe. Gezeigt werden vier klassische Verfilmungen.

Dienstag, 6. Juni, 18 Uhr
LA PASSION DE JEANNE D'ARC
Frankreich 1928. R: Carl Th. Dreyer
D: Falconetti, Eugène Silvain. 87 Min. Blu-ray. OmeU

Carl Th. Dreyer beschränkt sich in seiner klassischen Verfilmung ganz auf die Gerichtsverhandlung, die er auf einen Tag verdichtet, die Aburteilung, und die Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen. Dabei arbeitet er überwiegend mit Großaufnahmen, sparsamen, mathematisch kalkulierten Kamerabewegungen und meist monochromen Hintergründen, die den Blick nicht vom sehr differenzierten Mienenspiel der Darsteller/innen ablenken. Der Film ist kein Historiengemälde, keine Chronik der Ereignisse, kein Passionsspiel, sondern die distanzierte Beschreibung eines Glaubenskampfes.


Dienstag, 13. Juni, 18 Uhr
JOAN OF ARC Johanna von Orleans
USA 1948. R: Victor Fleming. D: Ingrid Bergman, Francis L. Sullivan,
J. Carrol Naish. 145 Min. Blu-ray. OF

Die amerikanische Verfilmung von Victor Fleming sein letzter Film entstand nach einem Theaterstück von Maxwell Anderson und hält sich relativ eng an die historische Vorlage. Ingrid Bergman übernimmt hier zum ersten Mal die Rolle der Jeanne d'Arc und hat auch wesentlich zur Entstehung des Filmes beigetragen. Entstanden ist ein monumental angelegter, gut ausgestatteter Film, der die entscheidende Zeitspanne aus dem Leben der heiligen Johanna zeigt, von der Jugend als einfaches Bauernmäd- chen bis zum Tod auf dem Scheiterhaufen. Er wurde für sieben Oscars® nominiert, darunter auch für die schauspielerische Leistung Ingrid Bergmans.


Dienstag, 20. Juni, 18 Uhr
PROCÈS DE JEANNE D'ARC Der Prozess der Jeanne d'Arc
Frankreich 1962. R: Robert Bresson
D: Florence Delay, Roger Honorat. 65 Minuten. 35mm. OmeU

Drei Jahrzehnte nach Carl Th. Dreyer drehte Robert Bresson eine sehr nüchterne Version, die ebenfalls nur auf den Protokollen der Gerichtsverhandlung basiert. Seine Bearbeitung könnte kaum unterschiedlicher sein. Bressons Kritik galt den entrückten Großaufnahmen der Schauspieler/innen. Er hingegen verwendet fast überwiegend Laien, die er in halbnahen Einstellungen zeigt. Es ging Bresson weniger um eine historisch-politische Rekonstruktion als vielmehr um die exemplarische Darstellung der jungen Jeanne als Heldin und Heilige.


Dienstag, 27. Juni, 18 Uhr
JOAN OF ARC Johanna von Orleans
Frankreich 1999. Regie: Luc Besson
D: Milla Jovovich, John Malkovich. 150 Min. Blu-ray. engl OmU

Als moderne Version kommt die Verfilmung von Luc Besson daher, der den historischen Stoff mit seinem Ko-Autor Andrew Birkin für die Leinwand adaptiert und sich dabei auch einige Freiheiten herausgenommen hat. Entstanden ist ein gewaltiges und gewaltsames Epos, beeindruckend in den opulenten Bildern, hoch budgetiert und hochkarätig international besetzt: Neben Milla Jovovich als burschikoser Jeanne d'Arc treten Dustin Hoffman als personifiziertes Gewissen und John Malkovich auf. Der Film, von Anfang an sehr kontrovers diskutiert, wurde in Frankreich zu einem großen Publikumserfolg.


Foto: Joan of Arc © DIF

Info:
www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu
www.filmfestival-goeast.de | www.lucas-filmfestival.de

Sonderausstellung:
ROT. Eine Filminstallation im Raum
8. März bis 13. August 2017