fm meyerLECTURE & FILM:  Männlichkeit, Veranlagung und Komödie in Ernst Lubitschs MEYER AUS BERLIN" Vortrag von Christine Korte (Toronto) in englischer Sprache

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Donnerstag, 20. Juli, 20:15 Uhr: "Genau das, was der Doktor verschrieben hat: Männlichkeit, Veranlagung und Komödie in Ernst Lubitschs MEYER AUS BERLIN" Vortrag von Christine Korte (Toronto) in englischer Sprache in Verbindung mit der Filmvorführung.

Film: MEYER AUS BERLIN (DE 1919; R: Ernst Lubitsch)
Donnerstag, 20. Juli, 20:15 Uhr

In Ernst Lubitschs 1919 erschienener Stummfilmkomödie MEYER AUS BERLIN parodiert Lubitsch die Fantasie des furchtlosen "deutschen" Bergsteigers und verwendet eine höchst theatralische Vorstellung der Natur als Kulisse anti-heroischer Possen und des Gaunertums. In diesem Film ist seine eigene künstlerische Ausbildung, unter der Ägide von Regisseur Max Reinhardt, eine wichtige Quelle der Inspiration für die flüchtige Sinnlichkeit der Natur. Bei genauerer Untersuchung wird deutlich, dass diese skurrile Komödie der Irrungen uns viel über die Fantasie- und Identitätspolitik der Deutschen in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg verrät. Dr. Freud lässt grüßen!

Christine Korte vollendet derzeit ihre Dissertation an der York University in Toronto. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im politischen Theater der Weimarer Republik sowie der historischen und zeitgenössischen Volksbühne in Berlin.

Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr
MEYER AUS BERLIN
Deutschland 1919. R: Ernst Lubitsch.
D: Ernst Lubitsch, Ethel Orff, Ossi Oswalda. 58 Min. 35mm. Mit niederländischen ZT
Sally Meyer ist gestresst. Das Eheleben macht ihn völlig fertig, er braucht dringend Erholung. Kaum hat Meyer den ärztlichen "Freifahrtschein" in der Hand, packt er seinen Koffer und macht sich auf den Weg nach Berchtesgaden zum Skifahren. Im Hotel angekommen, lernt er die entzückende Kitty kennen, die ebenfalls ohne Anhang unterwegs ist. Meyer ist Feuer und Flamme für Kitty und macht gleich am ersten Abend allen anderen Herren im Hotel unmissverständlich klar, dass er und kein anderer in den nächsten Tagen Kittys Begleiter sein wird. Aber Sally Meyer hat sich zu früh gefreut. MEYER AUS BERLIN galt noch in den 1990er-Jahren als Fragment, ehe er im niederländischen Filmarchiv unter dem Titel SALLY GEHT AUF REISEN wiederentdeckt wurde.

Foto: © DIF

Info: 
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

SONDERAUSSTELLUNG:

ROT. Eine Filminstallation im Raum
8. März bis 13. August 2017