fm EMMA Quelle DIFPICKNICK-ZEIT: Begleitende Filmreihe zur Ausstellung im Museum Angewandte Kunst bis  Mittwoch, 30. August, Kino des Deutschen Filmmuseums

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - In Picknick-Zeit beschäftigt sich erstmals eine Ausstellung im Museum Angewandte Kunst (MAK) noch bis zum 17. September umfassend mit dem kulturellen Phänomen Picknick und folgt der Faszination des Speisens unter freiem Himmel quer durch verschiedene Zeiten und soziale Gruppen.
Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt fünf Filme, in denen das Motiv des Picknicks eine Schlüsselrolle spielt. Neben den zwei Klassikern von Jean Renoir, die auf Motive seines Vaters Auguste Renoir zurückgreifen, führen die Filme nach England Anfang des 19 Jahrhunderts, nach Australien Anfang des 20. Jahrhunderts und nach Frankreich im Mai 1968.

Mittwoch, 2. August, 18 Uhr
PARTIE DE CAMPAGNE Eine Landpartie
Frankreich 1936/46. R: Jean Renoir
D: Sylvia Bataille, Georges Darnoux. 40 Min. 35mm. OmU

Eine junge Frau aus Paris wird bei einem Tagesausflug ihrer Familie aufs Land mit der Natur konfrontiert und erlebt ihre erste Liebe. Von Renoirs Adaption der gleichnamigen Erzählung Guy de Maupassants aus dem Jahre 1881 wurden im Sommer 1936 nur die Außenaufnahmen gedreht zu den Studioaufnahmen kam es nicht mehr. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das vorhandene Material montiert und der Film vorgeführt. Trotzdem ist PARTIE DE CAMPAGNE eines von Renoirs Meisterwerken.
Filmkopie aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums


Samstag, 5. August, 18 Uhr; Mittwoch, 9. August, 18 Uhr
LE DÉJEUNER SUR L'HERBE Das Frühstück im Grünen
Frankreich 1959. R: Jean Renoir
D: Paul Meurisse, Catherine Rouvel. 92 Min. 35mm. DF

Mit diesem Film kehrte Jean Renoir nach Cagnes-sur-Mer auf den einstigen Familiensitz seines Vaters Auguste zurück und in die Bilderwelt des Impressionismus. Eine Komödie um einen Professor und Befürworter der künstlichen Befruchtung, der alle seine Prinzipien über Bord wirft, als er sich in der freien Natur in ein Bauernmädchen verliebt. Renoir drehte nach umfangreichen Proben mit den Darsteller/innen die Szenen im Freien mit mehreren Kameras gleichzeitig, was dem Film eine große Frische und Spontaneität verleiht.


Samstag, 12. August, 18 Uhr; Mittwoch, 16. August, 18 Uhr
PICNIC AT HANGING ROCK Picknick am Valentinstag
Australien 1975. R: Peter Weir
D: Rachel Roberts, Dominic Guard, Helen Morse. 110 Min. Blu-ray. OmU

Am Valentinstag des Jahres 1900 unternimmt eine Gruppe von Schülerinnen mit ihrer Lehrerin einen Ausflug zum Hanging Rock, einer Sehenswürdigkeit in Victoria. Drei der Schülerinnen und die Lehrerin verschwinden dabei spurlos. PICNIC AT HANGING ROCK war Weirs erster internationaler Erfolg, ein Film mit wenig Handlung, aber von enormer Intensität. Die Spannung geht von einer unbelebten und dadurch unheimlichen Natur aus.


Samstag, 19. August, 18 Uhr; Mittwoch, 23. August, 18 Uhr
MILOU EN MAI Eine Komödie im Mai
Frankreich/Italien 1990. R: Louis Malle
D: Michel Piccoli, Miou-Miou. 108 Min. 35mm. OmU

Der 60-jährige Milou lebt mit seiner Mutter in einem Anwesen in Südfrankreich. Als diese stirbt, ruft er die Familie zur Beerdigung zusammen. Aber es ist der Mai '68, der sich nicht nur in Nachrichten aus dem fernen Paris, sondern auch in lokalen Streiks niederschlägt. Das lässt die Familien-zusammenkunft länger dauern als eigentlich geplant. Louis Malle wirft in dieser melancholischen Komödie bei aller Kritik einen durchaus liebe¬vollen Blick auf das französische Bürgertum, dessen zum Untergang verurteilter Lebensart er nachtrauert.


Samstag, 26, August, 18 Uhr; Mittwoch, 30. August, 18 Uhr
EMMA Jane Austens Emma
USA 1996. R: Douglas McGrath
D: Gwyneth Paltrow, Jeremy Northam. 111 Min. 35mm. OmU

Eine Adaption von Jane Austens gleichnamigem Roman aus dem Jahre 1816: Die reiche, kluge und gutaussehende Emma Woodhouse versucht beständig, Frauen aus ihrer Umgebung mit den ihrer Meinung nach passenden Männern zu verkuppeln, ist aber nicht in der Lage, ihre eigenen Gefühle zu erkennen. Mit psychologischem Feingefühl und leiser Ironie betrachtet der Film seine Figuren und die Welt des ländlichen englischen Bürgertums Anfang des 19. Jahrhunderts. EMMA ist ohne Frage eine der gelungensten Jane-Austen-Verfilmungen.

Foto: Emma © DIF

Info: 
www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

SONDERAUSSTELLUNG:

ROT. Eine Filminstallation im Raum
8. März bis 13. August 2017