Filmheft
Mexico Ciudad (Weltexpresso) - Pedro Almodóvars Filme spielten eine wichtige Rolle, um ihre Karriere auf ein internationales Level zu heben. Wann auch immer er sie in der Öffentlichkeit vorstelle, kniete er sich nieder und küsste die Bühne, bevor sie an Orten wie der Carnegie Hall in New York, dem Olympia Theatre in Paris oder der Plaza de España sang. Chavela trat 1967 auch in dem Film La Soldadera, Werner Herzogs Schrei aus Stein and Julie Taymor’s Frida auf und sang „Tú Me Acostumbraste“ („Because of You, I Got Accustomed“) in Alejandro González Iñárritus Babel.
Zu Lebzeiten nahm Chavela 80 Alben auf, erhielt den Spanischen Grammy für ihr Lebenswerk und war die zweite Frau, die Spaniens wichtigsten Kunstpreis erhielt, das Große Kreuz Isabellas der Katholischen. Sie stand vielen prominenten Künstlern und Intellektuellen nahe, darunter Juan Rulfo, Agustín Lara, Frida Kahlo, Diego Rivera, Dolores Olmedo, José Alfredo Jiménez, Lila Downs und Joaquin Sabina.
2012 starb Chavela im Altervon 93 Jahren, nachdem sie mit ihrem letzten Album La Luna Grande auf Tour war, ein Tribut an den Dichter Garcia Lorca, mit dessen Geist sie täglich kommunizierte.
Als Isabel Vargas Lizano in Costa Rica geboren, lief Chavela Vargas (1919-2012) in ihren frühen Teenagerjahren von Zuhause weg und fing an, auf der Straße zu singen. In den 1950ern wurde sie ein Liebling der erblühenden Bohème-Szene von Mexiko-Stadt. Sie forderte die mexikanische Mainstream-Moral heraus, indem sie Hosen trug, Tequila trank und Zigarren rauchte. Dabei sang sie „Rancheras“, Liebeslieder an Frauen, und weigerte sich, diese an Männer zu adressieren. „Sie war das grüne Chile“, erinnert sich Elena Poniatowska, die Grande Dame der mexikanischen Schriftstellerei. Obwohl sie viele Jahre im Verborgenen lebte, weil sie mit ihrem Alkoholismus zu kämpfen hatte, wurde Chavela von einer Huichol-Indianderfamilie wieder gesundgepflegt, die sie auch in den Schamanismus einführte. Ihr restliches Leben war sie auch als „La Cupaima“ bekannt, als „letzte Schamanin“. Ihr fantastisches Comeback begann mit 72 Jahren, als der spanische Filmemacher Pedro Almodóvar sie entdeckte und ihre Musik in zahlreichen seiner Filme verwendete.
Foto: © Verleih
Info: Abdruck aus dem Presseheft
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