a krebitz die schwaebische5 aus 8 aus 87 -  Die Finalistenfilme für den siebten Günter Rohrbach Filmpreis sind ausgewählt

Cordula Passow

Neunkirchen/München (Weltexpresso)  – Am 3. November wird der siebte Günter Rohrbach Filmpreis im saarländischen Neunkirchen verliehen. Die Jury um die Vorsitzende Nicolette Krebitz hat aus 87 Einreichungen die besten fünf Filme ausgewählt, die um den renommierten Filmpreis konkurrieren.

Die Filme „Beat Beat Heart“ von Luise Brinkmann, „Casting“ von Nicolas Wackerbarth, „Toter Winkel“ von Stephan Lacant, „Western“ von Valeska Grisebach und „Willkommen bei den Hartmanns“ von Simon Verhoeven stehen im Finale der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung. Neben dem Preis für den besten Film werden zusätzlich vier weitere Preise vergeben: der Preis für den besten Darsteller in Höhe von 5.000 Euro und drei Sonderpreise in Höhe von 2.500 Euro, 3.500 Euro und 5.000 Euro.

Die Finalisten im Überblick:

„Beat Beat Heart“

Kerstin, eine verspielte Romantikerin, glaubt mit vollem Herzen an die große Liebe und wartet seit Monaten auf die Rückkehr ihres Exfreundes Thomas. Sie hat es sich in zuckerschönen Erinnerungen bequem gemacht, als plötzlich ihre Mutter Charlotte vor der Tür steht und in ihrer WG einziehen will. Denn Mama hat sich mit Mitte 50 aus Versehen von ihrem Partner getrennt und weiß jetzt nicht, wohin. Dass die beiden Frauen nicht unterschiedlicher mit ihrer Sehnsucht umgehen könnten, wird spätestens dann klar, als Charlotte sich kurzerhand durch Kerstins Mitbewohnerin dazu inspirieren lässt, neue Männer über eine App kennenzulernen und direkt mit nach Hause zu bringen. Kerstins wohlige Tagträume werden nun immer häufiger von der Realität unterbrochen, in der die wahre Liebe zu einem hoffnungslosen Zufallsprodukt geworden ist.

Unter anderem mit Lana Cooper, Saskia Vester, Aleksandar Radenkovic und Till Wonka


„Casting“

Eine Woche vor Drehbeginn ist die Hauptrolle immer noch nicht besetzt. Vera soll ihren ersten Fernsehfilm, ein Remake von Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“, realisieren und sucht dafür die Idealbesetzung.

Während der Produzent und das Team an der Regisseurin verzweifeln, freut sich Gerwin über die Mehrarbeit. Er verdient sein Geld als Anspielpartner und spricht für die prominenten Bewerberinnen Dialogsätze ein. Als der männliche Hauptdarsteller abspringt, wittert Gerwin seine Chance, als Schauspieler wieder Fuß zu fassen.

Unter anderem mit Andreas Lust, Judith Engel, Andrea Sawatzki und Ursina Lardi


„Toter Winkel“

Karl Holzer führt als Friseurmeister mit eigenem Friseursalon ein schönes und beschauliches Leben in einer deutschen Kleinstadt. Mit seiner Frau versteht er sich auch nach vielen Ehejahren gut und beide haben Freude an der kleinen Enkelin Nora, der Tochter seines Sohnes Thomas.

Doch als Thomas‘ Freund aus Kindertagen unter ungeklärten Umständen stirbt, kommt schnell das Gerücht auf, der Tote sei in schwere Verbrechen mit rechtsterroristischem Hintergrund verwickelt gewesen. Und bald schon steht auch Thomas Holzer unter Verdacht, mit seinem Schulfreund gemeinsame Sache gemacht zu haben. Karl Holzer muss sich mit der Frage auseinandersetzen, wie groß sein Vertrauen zu seinem Sohn ist, ob er seiner Verantwortung als Familienoberhaupt gerecht geworden ist oder ob er versagt hat. Bisher ist es ihm mit einer Mischung aus Autorität und Liebe immer gelungen, die Ordnung wieder herzustellen, wenn etwas in Schieflage geraten ist. Jetzt muss er sich fragen, was er seinem Sohn mitgegeben hat und welche Verantwortung er selbst trägt.

Unter anderem mit Herbert Knaup, Hanno Koffler, Emma Drogunova und Johanna Gastdorf


„Western“

Eine Gruppe von deutschen Bauarbeitern macht sich auf den Weg auf eine Auslandsbaustelle in der bulgarischen Provinz. Das fremde Land weckt Abenteuergefühle bei den Männern. Gleichzeitig werden sie mit ihren Vorurteilen und ihrem Misstrauen konfrontiert. Für zwei der Männer wird ein nahe gelegenes Dorf zur Bühne für einen Konkurrenzkampf um die Anerkennung und die Gunst des Dorfes.

Unter anderem mit  Meinhard Neumann, Reinhardt Wetrek, Syuleyman Alilov Letifov, Veneta Frangova und Vyara Borisova


„Willkommen bei den Hartmanns“

Alles beginnt, als Angelika Hartmann, frisch pensionierte Lehrerin und Mutter einer von Alltagsproblemen geplagten gutbürgerlichen Familie, eines Tages beschließt, einen Flüchtling aufzunehmen.

Angelika ist einsam, seit die Kinder aus dem Haus sind. Ihr Mann, Chefarzt einer Klinik, versucht mit allen Mitteln, den Alterungsprozess aufzuhalten. Sohn Philip driftet ab in Businesswelten zwischen Shanghai und München, dabei bleibt die Beziehung zu seinem Sohn Basti etwas auf der Strecke, Tochter Sophie weiß mit 31 immer noch nicht, was sie will.

Der ganz normale Familienwahnsinn also, in den der Nigerianer Diallo gerät – und auf seine charmant-naive Art das Leben der Hartmanns ziemlich durcheinanderwirbelt. Ein turbulenter Zustandsbericht aus einem fast normalen Land, in dem alle etwas verwirrt sind...

Unter anderem mit Senta Berger, Heiner Lauterbach, Eric Kabongo, Palina Rojinski, Elyas M'Barek und Florian David Fitz


Finalistenwoche und Preisverleihung:

Die fünf Finalistenfilme werden in der traditionellen Finalistenwoche vom 29. Oktober bis 2. November 2017 jeweils um 17.15 Uhr, Donnerstag, den 2. November zusätzlich um 20 Uhr im Cinetower in Neunkirchen gezeigt. Tickets können unter www.cinemas-nk.de oder unter 06821 / 923410 für 5,50 Euro bestellt werden. Ein Sammelticket für alle fünf Finalisten kostet 25 Euro.

Den Auftakt der Finalistenwoche macht am 29. Oktober der „Saarländische Filmemacher Abend“, bei dem die Kurzfilme „Fisch über Bord“ von Jörn Michaely,  „Ballons“ von Jan-Luca Blass und der Spielfilm „Volt“ von Tarek Elail gezeigt werden (Eintritt 5,50 Euro).

Die Auswahl:

87 Filme haben sich  beworben. Diese hat die Vorjury um Melanie Mai, Marisa Winter und Christian Bauer gesichtet und acht Filme ausgewählt. Die Jury um die Vorsitzende Nicolette Krebitz hat in München getagt und aus diesen acht Filmen die fünf Finalisten festgelegt.

Neben der prominenten Schauspielerin und Regisseurin Nicolette Krebitz hat auch Uli Aselmann von die film gmbh, Andrea Etspüler vom Saarländischen Rundfunk, Thomas Reinhardt von der Saarbrücker Zeitung und Oberbürgermeister Jürgen Fried die acht Beiträge gesichtet.

Foto: Nicolette Krebitz als Vorsitzende der Jury © schwaebische.de

Info: 

Filminteressierte haben die Möglichkeit, an der Verleihung des Günter Rohrbach Filmpreises am Freitag, 3. November, um 20 Uhr in der Neuen Gebläsehalle teilzunehmen. Eintrittskarten gibt es für 30 Euro (inkl. Umtrunk und Imbiss) ab sofort an allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter www.ticket-regional.de oder über die Ticket-Hotline 0651 / 97 90 777.

Über den Günter Rohrbach Filmpreis:

Prof. Dr. Günter Rohrbach zählt zu den erfolgreichsten Filmproduzenten in Deutschland. Mit Filmen von Format wurde er im Laufe seiner fünf Jahrzehnte umfassenden Karriere einer der wagemutigsten, innovativsten und einflussreichsten Produzenten, dessen Weg vom Redakteur des WDR über den Studiochef der Bavaria und Professor an der HFF München zum Präsidenten und jetzigen Ehrenpräsidenten der Deutschen Filmakademie führte. Seit 1961 hat er Film- und Fernseharbeiten von Weltruf produziert, junge Talente gefördert, mit Studioarbeiten Maßstäbe gesetzt und die heimische Filmindustrie wohl-wollend kritisch begleitet. Zu seinen Filmen zählen internationale Erfolgsproduktionen wie "Das Boot", "Die unendliche Geschichte" und "Die weiße Massai", Höhepunkte der Fernsehgeschichte wie "Berlin Alexanderplatz" und nationale Kinohits wie "Die Apothekerin", "Rennschwein Rudi Rüssel" und "Schtonk".

Der nach dem gebürtigen Neunkircher benannte Preis wurde 2011 zum ersten Mal vergeben. Am Wettbewerb können deutschsprachige Spielfilme mit einer Länge von mindestens 80 Minuten teilnehmen, die in den Themenbereich „Arbeitswelt und Gesellschaft“ gehören. Ausgezeichnet wurde im letzten Jahr das Drama „Wild“ (Regie: Nicolette Krebitz, Produzentin: Bettina Brokemper). Den Darstellerpreis erhielten Lilith Stangenberg für ihre Hauptrolle in „Wild“ und Sebastian Koch, der den Arzt im Euthanasie-Drama „Nebel im August“ verkörpert. Der Preis des Saarländischen Rundfunks, der erst-malig verliehen wurde, ging an die beiden Jungschauspieler Lena Urzendowsky („Das weiße Kaninchen“) und Ivo Pietzcker („Nebel im August“). Der Preis der Saarland Medien GmbH ging an „24 Wochen“ (an die Regisseurin Anne Zohra Berrached und die Hauptdarstellerin Julia Jentsch). Den Preis des Oberbürgermeisters erhielt Adolf Winkelmann für „Junges Licht“.

Weitere Informationen unter www.guenter-rohrbach-filmpreis.de.

Überblick der bisherigen Preisträger:

2016:

Filmpreis: „Wild“, Regisseurin Nicolette Krebitz und Produzentin Bettina Brokemper
Darstellerpreis: Lilith Stangenberg, „Wild“ und Sebastian Koch, „Nebel im August“
Preis des Saarländischen Rundfunks: Lena Urzendowsky, „Das weiße Kaninchen“ und Ivo Pietzcker, „Nebel im August“
Preis der Saarland Medien GmbH: „24 Wochen“, Regisseurin Anne Zohra Berrached und Darstellerin Julia Jentsch
Preis des Oberbürgermeisters: Adolf Winkelmann, „Junges Licht“

2015:

Filmpreis: „Der Staat gegen Fritz Bauer“, Regisseur Lars Kraume und Produzent Thomas Kufus
Darstellerpreis: Martina Gedeck, „Das Ende der Geduld“ und Burghart Klaußner, „Der Staat gegen Fritz Bauer“
Preis der Saarland Medien GmbH: Jan Georg Schütte, „Altersglühen – Speed Dating für Senioren“
Preis des Oberbürgermeisters: Julian Maas und Christoph M. Kaiser, „Der Staat gegen Fritz Bauer“

2014:

Filmpreis: „Traumland“, Regisseurin Petra Volpe und Produzenten Lukas Hobi und Yildiz Özcan
Darstellerpreis: Katharina Schüttler, Sebastian Blomberg und Devid Striesow, „Zeit der Kannibalen“
Preis der Saarland Film GmbH: Judith Kaufmann „Traumland“
Preis des Oberbürgermeisters: Corinna Harfouch, „Der Fall Bruckner“ und Jördis Triebel, „Westen“

2013:

Filmpreis: „Freier Fall“, Regisseur Stefan Lacant und Produzent Daniel Reich
Darstellerpreis: Nadja Uhl und Senta Berger, „Operation Zucker“
Preis der Saarland Film GmbH: Edin Hasanovic, „Schuld sind immer die anderen“ sowie Alicia von Rittberg und Leonard Carow, „Und alle haben geschwiegen“
Preis des Oberbürgermeisters: Hanno Koffler und Max Riemelt, „Freier Fall“

2012:

Filmpreis: „Ein Jahr nach morgen“, Regisseurin Aelrun Goette und Produzentin Alexandra Kordes
Darstellerpreis: Barbara Auer und Ina Weisse, „Das Ende einer Nacht“
Preis der Saarland Film GmbH: Karl Markovics, Regiedebüt „Atmen“
Preis des Oberbürgermeisters: Gerti Drassl und Gerhard Liebmann, „Das Wunder von Kärnten“

2011:

Filmpreis: „Unter dir die Stadt“, Regisseur Christoph Hochhäusler
Darstellerpreis: Nicolette Krebitz, „Unter dir die Stadt"
Preis des Oberbürgermeisters: Anna Loos, „Die Lehrerin"