von Raoul Peck am kommenden Dienstag im naxos.Kino in Frankfurt
Eric Fischling
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Dokumentarfilm “I Am Not Your Negro” des Filmregisseurs und Drehbuchautors Raoul Peck, geboren 1953 auf Haiti, basiert auf dem unvollendeten Manuskript “Remember This House” des afroamerikanischen Schriftstellers James Baldwin (1924–1987).
Gesprochen vom Schauspieler Samuel L. Jackson, bildet das Manuskript die Grundlage für Pecks filmische Collage aus Ausschnitten der Medienberichterstattung vor allem der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in der er dem weißen Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft nachspürt. Der Film beleuchtet die Situation der “People of Colour” in den Vereinigten Staaten von Amerika - dabei spricht Baldwin fast durchgehend von “Negroes” – Negern – und verwendet fast nie das Wort “black” oder “coloured American”.
Gegenpol ist das Amerika der Weißen; andere Minderheiten neben den Afroamerikanern werden nicht thematisiert.
Der auch an den Kassen erfolgreiche Film hatte seine Premiere 2016 auf den Internationalen Filmfestspielen Toronto und erhielt eine Oscar-Nominierung in der Kategorie "Bester Dokumentarfilm". Der Kinostart in den USA war am 3. Februar 2017.
Es erwartet Sie ein interessantes Filmgespräch:
Dienstag, 17. Okt. 2017, 19.30 Uhr, Naxoshalle
Filmreihe: Uncle Sam & seine Enkel
I AM NOT Your Negro
von
Raoul Peck
US/ FR/ BE / CH 2016, 94 Min.
Der Film beleuchtet die Situation von "People of Colour" in den USA. Das unvollendete Manuskript "Remember This House" von James Baldwin ist die Grundlage für Pecks filmische Collage aus Ausschnitten der Medienberichterstattung vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in der er dem Rassismus der US- Gesellschaft nachspürt.
Als der US-Schriftsteller James Baldwin im Dezember 1987 starb, hinterließ er ein 30-seitiges Manuskript mit dem Titel „Remember This House“. Das Buch sollte eine persönliche Auseinandersetzung mit den Biografien dreier enger Freunde werden, die alle bei Attentaten ermordet wurden: Martin Luther King, Malcolm X und Medgar Evers.
Die persönlichen Erinnerungen an die drei großen Bürgerrechtler verknüpft Baldwin mit einer Reflektion der eigenen, schmerzhaften Lebenserfahrung als Schwarzer in den USA.
Die Dokumentation „I am not your Negro“ schreibt Baldwins furioses Fragment im Geiste des Autors filmisch fort und verdichtet es zu einer beißenden Analyse der Repräsentation von Afro-Amerikanern in der US-Kulturgeschichte. Baldwins Worte ertönen über Archivfotos, Filmausschnitte und Nachrichten-Clips der 1950er und 60er Jahre, die noch von Rassentrennung und einer beinah vollkommenen Unsichtbarkeit der Schwarzen in Hollywoods geprägt waren. Sie erzählen von der Formierung der schwarzen Bürgerrechtsbewegungen und Baldwins kompliziertem Verhältnis zum Black-Power-Movement. In einer kühnen Erweiterung des literarischen Texts spannt der Film den Bogen bis in die Jetztzeit: zur noch heute gegenwärtigen weißen Polizeigewalt gegen Schwarze, den Rassenunruhen von Ferguson und Dallas und der Black-Lives-Matter-Bewegung.
Zum anschließenden Filmgespräch kommt Vanessa Eileen Thompson,
Fellow im Department of Black Studies der University of California, Santa Barbara, und externe Mitarbeiterin des Instituts für Soziologie an der Goethe-Universität, Frankfurt am Main.
Die Moderation hat Gerd Becker, naxos.Kino.
Foto: ©
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Naxos-Halle
Waldschmidtstrasse 19 HH
60316 Frankfurt/Main