Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 30. November 2017, Teil 3
N.N.
Köln (Weltexpresso) – Das Drehbuch von WHATEVER HAPPENS
wedding night, champagne and wine
daddy is rich, mama is fine
your drunken friends, we fly so high
let's sail away, to paradise
I WOULD DO IT ALL AGAIN – L’AUPAIRE
Somit war die Grundidee, von der man starten wollte, geboren. Ursprünglich schwebte dem Regisseur vor, seine Geschichte tatsächlich nur an einem Abend spielen zu lassen, Silvesterabend, kurz vor Beginn des neuen Jahres, wenn man sich unter dem Feuerwerk trifft und sich die guten Vorsätze für die kommenden zwölf Monate vornimmt – ein Abend also, der ja auch in gewisser Weise dafür steht, das Alte abzuhaken, um auf das Neue zu fokussieren.
Doch Laupert stellte fest, dass sich viele einschneidende und besondere Momente der Beziehung dann nur über Dialoge erzählen ließen. „Ich wollte einen Film machen, der seine erzählerischen Mittel ausschöpft und mehr als nur zwei Figuren in einer Nacht zeigt, die ausschließlich über die Kraft des Dialoges, die Wendepunkte ihrer Beziehung verhandeln. Film kann seine Kraft in Bildern und im Unausgesprochenen besonders stark entwickeln.“
Die vermeintlich letzte Nacht bildete nun die Klammer, während die zweite Erzählebene die Wendepunkte der Beziehung streift. Ganz bewusst nicht als Flashback, sondern nach vorne erzählt.
„In einer Wohngemeinschaft sieht es anders aus, als in einer Familienwohnung. Gerade Film erlaubt ja durch die visuellen Möglichkeiten eine schnellere Orientierung.“ Somit war neben der Grundidee, mit dem Ende zu beginnen auch schnell klar, was die Basis für die Struktur der Geschichte sein wird, die letztlich erzählt, wie alles so weit kommen konnte: „Ich wollte in der Zeit springen und die Geschichte auf zwei Erzählstränge in einer Art Reißverschlussverfahren aufbauen.“
Und einen weiteren Grund gab es für Laupert, die Geschichte nicht nur auf die letzte Nacht zu beschränken: „Geschichtenerzählen lebt vom Kontrastieren. Mir ging es darum, genau diese Spannbreite der Gefühle zu zeigen, von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt, einen Moment der totalen Entfremdung unmittelbar gefolgt von einem Moment der totalen Nähe.“
Entsprechend schrieb der Regisseur ein Drehbuch, in dem alle Zeitsprünge bereits akribisch festgelegt waren. „Das Drehbuch war ursprünglich sogar noch verschachtelter. Ein Match Cut folgte dem nächsten. Im Schnitt haben wir das begradigt und größere Blöcke zusammengefasst. Der Film erhält dadurch einen etwas besseren Fluss. Hier war die Entscheidung, der emotionalen Wirkung den Vorzug vor formalen Ideen und intellektueller Perzeption zu geben.
Foto: © Verleih
Info:
Besetzung
Fahri Yardim Julian
Sylvia Hoeks Hannah
David Zimmerschied Georg
Amelie Kiefer Nora
Bastian Hagen Flo
Victoria Mayer Tina
Torben Liebrecht Max
Alexander Beyer Fred
Eckhard Preuß Vermieter
Helena Prison Pauline
Paulina Hobratschk Charlotte