Neu auf DVD, Blu-ray und als Video-on-Demand ab dem 1. Februar 2018
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Nachdem die Kingsman, eine private, streng geheime, regierungsunabhängige und extrem reiche britische Organisation, den Angriff von Richmond Valentine (Samuel L. Jackson) abwehren konnten, sind nur noch der Techniker Merlin (Mark Strong), Roxy alias Lancelot (Sophie Cookson), Gary "Eggsy" Unwin alias Galahad (Taron Egerton) und ihr neuer Chef Arthur (Michael Gambon) übrig.
Als Eggsy von seinem alten Bekannten und durchgefallenen Kingsman-Kandidaten Charlie Hesketh (Edward Holcroft) angegriffen wird, merken Merlin und er, dass es wohl eine neue Aufgabe für die übriggebliebenen Kingsman gibt.
Als kurz darauf ihr Computersystem gehackt wird und ihr Hauptquartier und die Wohnungen aller Kingsman zerstört werden, überleben nur noch Merlin, weil er als Techniker nicht im Telefon-Buch der Organisation steht und Eggsy, weil er gerade in Schweden von seiner Freundin Prinzessin Tilde (Hanna Alström) deren königlichen Eltern vorgestellt wurde.
Merlin muss deshalb einen noch nie genutzten Code anwenden. Es zeigt sich, dass es neben den Kingsman eine ähnliche Organisation in Kentucky gibt: die von Agent Champ - wie Champagner - (Jeff Bridges) geleiteten Organisation der Statesman. Sie haben als Hauptquartier nicht einen teuren Herren-Ausstatter-Laden, sondern residieren in einer Whiskey-Destillerie (mit e im Gegensatz zum britischen Whisky).
Zur gleichen Zeit zeigt sich, dass die skrupellose Poppy Adams (Julianne Moore), die ihr Geld durch das Herstellen und Verteilen von Drogen verdient, die Legalisierung ihrer Drogen erreichen will und ihnen deshalb einen Giftstoff beigemengt hat, zu dem nur sie das Heilmittel besitzt. In ihrem Hauptquartier im südamerikanischen Urwald hält sie auch Elton John (er spielt sich selbst) unter Drogen gefangen.
Die beiden britischen Spione und ihre amerikanischen Kollegen, Technikerin Ginger (Halle Berry), Agent Tequila (Channing Tatum) und Agent Whiskey (Pedro Pascal), müssen deshalb versuchen, wieder einmal die Welt zu retten. Schnell zeigt sich, dass Eggsy auch einen sehr persönlichen Grund hat, Poppy das Handwerk zu legen. Zum Glück bekommen sie Hilfe von jemandem mit dem die beiden Kingsman schon gar nicht mehr gerechnet haben: mit Eggsys altem Mentor Harry Hard (Colin Firth), der mit Hilfe der Statesman Valentines Angriff überlebt hat. Allerdings hat er durch den Kopfschuss sein Gedächtnis verloren, muss auf den neusten Stand gebracht werden und ist immer wieder mal nicht voll einsatzbereit.
Und während der ganzen Zeit spielt der amerikanische Präsident (Bruce Greenwood) sein eigenes Spiel...
"Kingsman: The Golden Circle" ist die Fortsetzung des sehr erfolgreichen Films "Kingsman - The Secret Service" von 2014. Zum neuen Film haben wieder Jane Goldman und Matthew Vaughn das Drehbuch geschrieben und Matthew Vaughn hat auch wieder Regie geführt. Der Film schließt eigentlich direkt den ersten an und steigt auch gleich mit einer längeren Actionsequenz ein. Es ist deshalb sehr hilfreich, wenn man "Kingsman - The Secret Service" gesehen hat, da vieles einfach als bekannt vorausgesetzt wird. Ein paar Szenen werden allerdings aus dem ersten Film zur besseren Verständigung wiederholt.
Wie schon beim ersten Film ist mit "Kingsman: The Golden Circle" ein manchmal brutaler aber auch wunderbar komödiantischer Agentenfilm entstanden. Die Filmreferenzen, Zitate und Anspielungen (und nicht nur zu James Bond) sind wieder passend eingearbeitet worden und liefern zusammen mit der Selbstironie einen absolut sehenswerten Spionage-Film. Auch die Verfolgungs- und Prügelsequenzen wurden wieder hervorragend choreographiert. Die dazu verwendete Musik untermalt dies hervorragend.
Es macht Spaß Mark Strong als Waffen- und Flugzeugtechniker Merlin, Taron Egerton als inzwischen perfekten englischen Gentleman, der sich aber ohne mit der Wimper zu zucken, in eine Tötungsmaschine verwandeln kann und auch Colin Firth als Harry Hart, der noch nicht ganz auf der Höhe seiner alten Leistungen ist, wieder zu sehen.
Die neuen Mitarbeiter der amerikanischen Organisation werden natürlich viel lockerer dargestellt. Ihre Namen sind auch passend zum Hauptquartier von alkoholischen Getränken abgeleitet. Leider haben Jeff Bridges Agent Champ und Channing Tatum als Agent Tequila nur kurze aber glänzende Auftritte. Halle Berry hat bei den Statesman eine ähnliche Funktion wie Merlin bei den Kingsman. Sie spielt ihre Rolle als Ginger kompetent aber etwas schusselig und träumt davon mal ein "richtiger" Agent zu werden. Pedro Pascal ist als Agent Whiskey der "typische" Amerikaner vom Lande, der auch ganz hervorragend mit seiner Lieblingswaffe einem elektrischen Lasso umgehen kann.
Julianne Moore hat sichtlich Spaß an ihrer Rolle als Filmbösewicht Poppy Adams (auch hier ist der Vorname Programm). Sie schreckt vor keiner Bosheit zurück und sie hat auch einige Szenen, die den Zuschauer sicher schlucken lassen werden und ein Ekelgefühl hervorrufen können. Da nimmt sich Regisseur Matthew Vaughn nichts übel.
Elton John spielt sich selbst als Poppys Gefangener, der sich dann doch als sehr hilfreich erweist, mit trockenem Humor und Referenzen auf seine lange Karriere und seine eigene Drogenvergangenheit. Natürlich darf er im Film auch singen. Der Soundtrack enthält drei seiner Songs.
Neben Michael Gambon als neuer Arthur spielen auch das bekannte britische Model Poppy Delevigne als Charlies Freundin Clara, Emily Watson als Chief of Staff des amerikanischen Präsidenten und wie im ersten Film Tobi Bakare als Eggsys Freund Jamal kleinere Rollen.
Wie auch schon bei "Kingsman - The Secret Service" ist der Höhepunkt eine Schlägerei. Hier von Eggsy und Harry in Poppys Zentrale, die auch wie schon im ersten Film notengenau inszeniert wurde. Aber auch sonst wurde die Musik von Henry Jackman und Matthew Margeson hervorragend eingesetzt.
Insgesamt ist "Kingsman: The Golden Circle" ein rasanter und witziger Action- und Spionagefilm, stilsicher mit hochkarätigem Cast verfilmt, der wie schon sein Vorgänger mächtig Spaß macht und nicht nur für Fans von Actionfilmen absolut sehenswert ist.
Die Blu-ray enthält etwa 2 Std. Bonusmaterial, das zum großen Teil absolut sehenswert ist.
Foto 1: Cover Blu-ray © 20th Century Fox Germany
Foto 2: Taron Egerton als Gary "Eggsy" Unwin © 20th Century Fox Germany
Info:
"Kingsman: The Golden Circle" ist ab dem 01.02.2018 auf DVD, Blu-ray, Blu-ray Steelbook, 4K Ultra HD Blu-ray und als Video-on-Demand im Handel erhältlich. Sprachversionen sind auf der DVD in Deutsch, Englisch und andere Sprachen in Dolby Digital 5.1 und auf der Blu-ray in Englisch in DTS Master Audio 7.1, in Deutsch und den weiteren Sprachen in DTS 5.1. Die Untertitel sind in Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch und anderen Sprachen. Das Bildformat von DVD und Blu-ray ist 16:9 (2,39:1).
Extras auf DVD und Blu-ray sind (alle mit deutschen Untertiteln):
Kingsman: Im Golden Circle - nur auf der Blu-ray:
- Kingsman ist zurück (13:20 Min.)
- Dealer, Schneider, Südstaatler, Spion (21:25)
- Poppys ganz besonderer Gast: Elton John (5:19)
- Ruchlose Lügner & prunkvolle Hauptquartiere (12:35)
- Maßgeschneidert (4:20)
- Waffenausstattung (4:22)
- Waffenbrüder (12:08)
- Das Doomsday Protokoll: Visuelle Effekte (25:01)
- Endspiel (20:16)
Taxi-Chaos: Eine absolut irre Verfolgungsjagd (12:49)
Kingsman Archiv
- Concept Art (Sets und Kostüme)
- Bildergallerie
Original Kinotrailer
- Red Band Trailer 1 (1:54)
- Red Band Trailer 2 (1:59)
Kingsman: The Golden Circle (USA, Großbritannien 2017)
Originaltitel: Kingsman: The Golden Circle
Genre: Action, Thriller, Komödie
Filmlänge: ca. 136 Min.
Regie: Matthew Vaughn
Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn
Darsteller: Taron Egerton, Mark Strong, Julianne Moore, Halle Berry, Colin Firth, Pedro Pascal, Channing Tatum, Jeff Bridges u.a.
Verleih: 20th Century Fox Germany
FSK: ab 16 Jahren