fmnaxsonnenGeschichtsstunde. Dokumentarfilm von Thomas Elsaesser am Dienstag, 8. Mai 2018   19.30 Uhr, Naxoshalle Frankfurt

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Name von Martin Elsaesser ist, insbesondere im Frankfurter Raum, vor allem als dem des Architekten der Frankfurter Großmarkthalle bekannt, die inzwischen mit ihrem Hauptteil in den Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB) integriert worden ist. Sein Enkel, der renommierte Filmhistoriker Thomas Elsaesser, hat in seiner Dokumentation “Die Sonneninsel” aus privaten Schmalfilmaufnahmen und Briefen von Martin Elsaesser und anderen Zeitgenossen aus den 20er und 30er Jahren ein Stück der Liebes- und Familiengeschichte nachgezeichnet. Dazu gehört auch die turbulente Beziehung seiner Ehefrau Liesel zu dem unangepassten und idealistischen Gartenbauarchitekten Leberecht Migge.


Dr. Thomas Elsaesser ist emeritierter Professor für Film- und Fernsehwissenschaft an der Universität von Amsterdam. Zwischen 2006 und 2012 war er Gastprofessor an der Yale University und lehrt seit 2013 an der Columbia University New York. Er ist Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender der Martin-Elsaesser-Stiftung und er wird zum anschließenden Filmgespräch erwartet, das Gerd Becker, naxos.Kino, moderieren wird.


Die Sonneninsel
D 2017  (89 Min.)

Ein Film über Zufälle und posthumen Ruhm, über Liebe, Familien und Freundschaft, über große und kleine Geschichte, über Deutschland zwischen den Kriegen, eine Insel in Berlin, über Umweltschutz und Kreislaufwirtschaft, über die Toten, die sich unverhofft bei den Lebenden zu Wort melden, über das Wieder-sehen mit der Vergangenheit, die nicht nur nicht vergangen ist, sondern von deren Existenz kaum jemand ahnte.

Wie lässt sich anhand eines Koffers mit Briefen, einer Handvoll Gedichte und einer Blechdose mit Schmalfilmen eine der außergewöhnlichsten Familiengeschichten des 20. Jahrhunderts rekonstruieren? Thomas Elsaesser, Enkel von Martin Elsaesser und einer der weltweit renommiertesten Filmwissenschaftler, erweckt in seinem Essayfilm „Die Sonneninsel“ aus dokumentarischem und persönlichem Filmmaterial sowie aus Brieffragmenten den Geist des Auf- und Umbruchs der späten 20er und frühen 30er Jahre in Frankfurt und Berlin wieder zum Leben. Der Zuschauer erlebt diese so folgenschwere Epoche mit ihren Hoffnungen und Verwerfungen, Leidenschaften und Lebensentwürfen samt der sich als trügerisch erweisenden Utopie einer neuen Gemeinschaft, die Technik und Natur im Kreislauf der Nachhaltigkeit verbinden will.

Im Mittelpunkt des Films stehen die Karriere des bekannten Frankfurter Stadtarchitekten Martin Elsaesser (1884-1957) in den Jahren von 1925 bis 1945 sowie die turbulente Beziehung seiner Ehefrau Elisabeth (Liesel) zu dem unangepassten und idealistischen Gartenbauarchitekten Leberecht Migge. Martin Elsaesser prägte als Stadtbaudirektor das Stadtbild der Finanzmetropole Frankfurt am Main, wo er gemeinsam mit Ernst May am Projekt „Neues Frankfurt“ arbeitete. Dazu gehörte u.a. die von Elsaesser entworfene Großmarkthalle, die am 25. Oktober 1928 eingeweiht wurde. Leberecht Migges Interesse hingegen galt hauptsächlich der Garten- und Landschaftsarchitektur.

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Info:
Dokumentarfilms „Die Sonneninsel” von Thomas Elsaesser, der am Dienstag, 8. Mai 2018, um 19:30 Uhr im Rahmen unserer Filmreihe “Geschichtsstunde” im naxos.Kino im THEATER WILLY PRAML in der Naxoshalle in Frankfurt (Eingang Waldschmidtstraße 19 / Hinterhof) gezeigt wird.

Zum Filmgespräch erwarten wir den Filmemacher Prof. Dr. Thomas Elsaesser
Moderation: Gerd Becker, naxos.Kino

Reservierungen erbeten unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

naxos.Kino im Theater Willy Praml – Naxoshalle, Waldschmidtstraße 19 / Hinterhof rechts.