f gottliche ordnung"REMAKE. Frankfurter Frauen Film Tage" vom 2. bis 11. November

Corinne Elsesser

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Vom 2. bis 11. November 2018 findet in Frankfurt das dem Filmschaffen von Frauen gewidmete Filmfestival "REMAKE. Frankfurter Frauen Film Tage" statt. Organisiert wird es von der Kinothek Asta Nielsen e.V., einem 1999 von Karola Gramann und Heide Schlüpmann gegründeten Verein, der sich um die Filmarbeit von Frauen, das Schwul-/Lesbische Kino und den Erhalt des filmischen Erbes, dessen Restaurierung und Digitalisierung, bemüht. Als ein neues Format kommt in diesem Jahr das Filmfestival hinzu. "Geschichte bildet ein wesentliches Moment des Festivals", betont Karola Gramann, "(denn) alte Filme sind ja nicht einfach alt, sondern durch sie wird Vergangenheit als Bestandteil der Gegenwart erfahrbar."

Im Mittelpunkt steht die Geschichte der Frauenbewegung. Von frühen Dokumentarfilmen über die Suffragettenbewegung um 1910, die die frühen Demonstrationen für das Wahlrecht von Frauen veranschaulichen, wird ein Bogen zur Zweiten Frauenbewegung in den 1970er Jahren und deren Filmschaffen gespannt. Und aktuell zeigt die schweizerische Filmemacherin Petra Biondina Volpe in ihrem 2017 entstandenen Film "Die göttliche Ordnung", wie der Kampf ums Wahlrecht in der Schweiz noch bis 1971 andauerte. In Deutschland feiert das Wahlrecht für Frauen in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum und die Kuratorinnen des Festivals, Karola Gramann, Heide Schlüpmann und Gaby Babic, sehen sich in engem Bezug zu weiteren Veranstaltungen wie die im Historischen Museum Frankfurt zurzeit laufende Ausstellung "Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht". Die Frauenbewegung soll im Filmschaffen sichtbar werden, der Wandel im weiblichen Selbstbild und die bis heute andauernde Debatte um Selbstbestimmung und Sexualität.

Als Gäste werden unter anderen Laura Mulvey und Lynda Myles aus Schottland erwartet, die 1972 das erste feministische Filmfestival in Europa "Women’s Event ’72" als eigene Sektion des Edinburgh International Filmfestival organisierten.

"REMAKE" wird in jeder Ausgabe das Werk einer Regisseurin aus der Region vorstellen. In diesem Jahr sind es die Filme der Frankfurterin Recha Jungmann, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filminstitut (DIF) aufwendig restauriert wurden. In Filmen wie "Renate" (1967), "Etwas tut weh" (1980) und dem 1981 besonders durch das Fernsehen bekannt gewordenen Film "Unsere Mütter, unsere Väter" stellt Jungmann private Lebensgeschichten in Beziehung zur deutschen Vergangenheit und Gegenwart. Anschliessend an das Festival werden ihre Filme bundesweit auf Kinotour gehen.

Die Spielorte von "REMAKE Frankfurter Frauen Film Tage" sind vom 2. bis 11.11.2018 das Kino im Deutschen Filmmuseum, Pupille-Kino der Universität und Orfeos Erben.

Als Spielorte des erweiterten Festivals "REMAKE on location" vom 13.10. bis 29.11.2018 sind das Historische Museum Frankfurt, Mal Seh’n Kino, Filmklubb Offenbach, Murnau-Filmtheater Wiesbaden, Filmtheater Friedrichsdorf-Köppern, Evangelische Akademie Frankfurt vorgesehen.

Foto:
Die göttliche Ordnung
© Verleih

Info:
Eine anlässlich des Festivals von der Kinothek Asta Nielsen e.V. herausgegebene Publikation bietet unter dem Titel "Zu Wort kommen. Speaking Up" fundierte Informationen und Einblicke zum Thema Frauen und Film.

Das Programm mit allen Filmvorführungen, Lesungen und Diskussionen ist verfügbar unter:
www.remake-festival.de
www.facebook.com/KinothekAstaNielsen