Heute, am Gedenktag von Auschwitz, zeigt das ZDF diesen bewegenden Film über einen lebenswerten Jungen
Katharina Klein
München (Weltexpresso) - Mag sein, daß das manchen zu viel wird. Der gesammelte filmische Blick auf Verbrechen der Nationalsozialisten in deutschem Namen. Aber es war nötig und bleibt nötig, als heutiger Deutscher Bescheid zu wissen. "Nebel im August" erzählt als erster Spielfilm eine authentische Geschichte über eines der größten Tabus der deutschen Nachkriegsgeschichte: das nationalsozialistische Euthanasie-Programm. Lange haben wir überlegt, ob wir einen Begriff wie 'lebenswert' überhaupt verwenden dürfen - noch dazu ohne Anführungszeichen. Ja. Wir wissen heute, daß jedes Leben lebenswert ist. Daß es so etwas wie ein staatlich verordnetes 'lebensunwertes' Leben, das darum ausgelöscht wird, nicht geben darf. Nie wieder. Das ZDF zeigt die Kino-Koproduktion nach Motiven des gleichnamigen Romans von Robert Domes am Sonntag, 27. Januar 2019, 22.00 Uhr
Süddeutschland, Anfang der 1940er Jahre: Ernst Lossa (Ivo Pietzcker) ist ein aufgeweckter, aber unangepasster Junge. Die Kinder- und Erziehungsheime, in denen er bisher lebte, haben ihn als "nicht erziehbar" eingestuft. Wegen seiner rebellischen Art wird er, vollkommen gesund, in eine Nervenheilanstalt abgeschoben. Nach kurzer Zeit bemerkt er, dass dort unter der Klinikleitung von Dr. Walter Veithausen (Sebastian Koch) Insassen getötet werden. Doch während der Anstaltsleiter mit Stift und Papier über Leben und Tod seiner teils psychisch oder physisch behinderten Insassen entscheidet, setzt sich Ernst zur Wehr, findet Freunde, verliebt sich und sabotiert die Maßnahmen des Euthanasieprogramms. Doch Klinikleitung und Personal entscheiden auch über Leben und Tod der Kinder.
Übrigens eine tolle Darstellerleistung von Ivo Pietzcker als der junge Ernst.
Foto:
Christian Lossa (Karl Markovics, r.) muss gestehen, dass er seinen Sohn Ernst (Ivo Pietzcker, l.) nicht aus der Anstalt holen und wie versprochen mit ihm nach Amerika reisen kann
Das Interesse von Ernst (Ivo Pietzcker, l.) an den Todesfällen in der Anstalt ist Dr. Veithausen (Sebastian Koch) ein Dorn im Auge. Der Junge rückt ins Visier des Arztes.
beide Fotos© ZDF/Anjeza Cikopano
Info:
In der ZDFmediathek bereits ab Samstag, 26. Januar 2019, 10.00 Uhr