Bildschirmfoto 2019 02 01 um 20.13.57Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 31. Januar 2019, Teil 14

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Keine Angst, kein anspruchsvoller Film, der besondere Konzentration erfordert. Keine Angst, auch kein dümmlicher Film, für den man sich fremdschämen müßte. Eine nett gemachte französisch-amerikanische Variante auf das aufregende Leben von multi-kulti Supercops, die den großen Verbrechen auf der Spur sind und sie gemeinsam erledigen.

Eigentlich ist doch Baaba Keita (Omar Sy) Polizist im multikulturellen Pariser Stadtteil Belleville, noch dazu einfacher Straßenpolizist, der aber gerade zu Fuß einen Straßenräuber jagt, derweil im fernen Amerika der Cop Ricardo (Luis Guzmán) ebenfalls eine Verfolgungsjagd aufgenommen hat, allerdings im Auto, schließlich verfolgt er auch eine Auto, einen orangefarbenen Lamborghini mit einer Frau am Steuer, die so ungefähr immer das macht, was im Straßenverkehr verboten ist.

Die Filmhandlung erzwingt nun, daß die beiden Cops in den beiden Erdteilen auf einmal zusammen ermitteln müssen und zu einem Traumpaar werden, nachdem sie sich erst einmal gegenseitig an die Gurgel wollen; das Ganze spielt natürlich in Amerika. Doch es beginnt im gemütvollen Belleville, wo eine Personenkonstellation, so einfach wie effektiv, für die ersten Lacher sorgt, was länger anhält. Denn den großen, durchaus bulligen, aber von sanfter Wesensart gezeichneten Baaba – Omar Sy bringt das mit seiner eindrucksvollen Statur mit links –bringt seine unzufriedene Freundin Lin (Diem Nguyen) an den Rand des Nervenzusammenbruchs, dem er doch durch seine ihn beherrschende Mutter Zohra (Biyouna) ehe schon nahe ist. Die Freundin will das Muttersöhnchen dem Einfluß der Mutter entziehen und Belleville verlassen, wo er doch hier so zu Hause ist und nicht wegwill. Daß nun beide Frauen auf ihn einhacken, weil jede ihn unter Kontrolle haben will, empört ihn, wo er doch immer nur das Gute will. Das Gute ist erst einmal, den Typ da zu verfolgen, der geklaut hat und abhaut.

Und er ist ein guter Polizist, wenn die Frauen ihn in Ruhe lassen, das bekommen wir mit. Nur hat er dazu wenig Chancen. Doch dann wird Roland (Franck Gastambide), nachdem er ihm von einem großen Drogendeal erzählt hat, erschossen und alles weist darauf hin, daß der Mord mit dessen Arbeit zu tun hat, der Arbeitsplatz jedoch befindet sich im französischen Konsulat in Miami! Dort muß Baaba nun hin und den Erschossenen ersetzen.

Währenddessen haben wir in Miami Ricardo bedauert, der die Verrückte am Steuer zwar angehalten hat, aber diese, eine Madame Touré (Maimouna Gueye), ist die Frau eines afrikanischen Diplomaten und auch wenn es Klischees sind, ist es doch eindrucksvoll, mit welchem Gehabe sich diese des einfachen Polizeibeamten erwehrt, sich, obwohl im Unrecht, auch noch beschwert und für die Suspendierung von Ricardo sorgt.

Damit haben wir nun also zwei Versager, die nun in den USA auf den Drogendeal angesetzt werden. Stattdessen aber gibt es erst einmal Scharmützel zwischen den beiden, denn die jeweiligen Lebensarten und auch die dienstlichen Gepflogenheiten sind völlig unterschiedlich. Das gibt Raum für viele Mißverständnisse und viele Lacher im Kino. Das ist das eine. Das andere dann, daß die Polizeiarbeit in Amerika völlig anders gestrickt ist und Baaba dauernd in irgendwelche Fettnäpfchen tritt, ja sogar Gesetze verletzt, weshalb sein neuer Partner ihn dauernd raushauen muß, was ihn ärgert, weil er das spontane Verhalten des Europäers naiv findet. Wie auch immer, die beiden raufen sich zusammen, denn der Gegner ist gewaltig und das alles wird eine große Rauferei, wobei das Gute siegt, wie es sich gehört.

Foto:
© Verleih

Info:
Besetzung
Baaba Keita .......................... OMAR SY
Ricardo...................................LUIS GUZMÁN
Zohra......................................BIYOUNA
Lin ...........................................DIEM NGUYEN
Aboulaye ............................... ISSAKA SAWADOGO