f prodigy1NACHTRAG Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 7. Februar 2019, Teil 8

Romana Reich

Berlin (Weltexpresso) – Das Plakat, das Titelfoto sagt doch schon alles. Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu, sondern Unheimliches passiert. Das hätte einem schon der Name des Regisseurs Nicholas McCarthy sagen können, der nicht nur bekennender Horrorfan ist, sondern seine Leidenschaft auf DER EXORZIST, den Horrorklassiker von William Friedkin zurückführt, den er als Kind sah und der dieselben Bestandteile aufweist wie THE PRODIGY, Mutter und Kind und ihre gegenseitige unheimliche Beziehung.

Aber damit steht er nicht alleine. Es scheint bei Schwangerschaften, Babys und der Mutterrolle der Horror nicht weit zu sein, denn so mancher Horrorfilm handelt von dem, was da geboren wird, aber einem normalen Baby nicht ähnlich sieht. Aber hier sieht es überhaupt nicht danach aus, nicht nach etwas Ungewöhnlichem. Miles Blume (Jackson Robert Scott) ist ein sehr begabter Junge, den seine Mutter Sarah Blume (Taylor Schilling) und Vater John Blume“ ( Peter Mooney ) lange mit Freude heranwachsen sehen, bis vor allem der Mutter etwas auffällt. Und als Wunderkind erleben auch wir Zuschauer den reizenden Knaben, der .einfach schneller, gescheiter, fitter ist als Gleichaltrige. Doch schleichend verändert er sich. Völlig schockiert sind wir, wenn Miles in der Klasse für Hochbegabte plötzlich den am Boden liegenden Mitschüler mit einer Rohrzange traktiert...

Aber das ist erst der Anfang von lauter Scheußlichkeiten, die man im Kino genau sowenig gerne sieht, wie von diesen Grausamkeiten in den Zeitungen zu lesen oder sie im Fernsehen anschauen zu müssen. Die Mutter entschuldigt lange Zeit das aggressive Verhalten ihres Kindes mit allen möglichen Ausreden, bis auch sie am Ende mit Erklärungen ist und längst ausgesprochen Angst vor ihrem eigenen Kind hat. Wir wissen dann schon mehr, aber das hilft uns nicht, diesen Film spannender zu finden, so abgeschmackt sind die Hintergründe und Erklärungen. Das mit Übersinnlich zu charakterisieren ist zu wenig, da muß schon der Teufel seine Hand im Spiel haben...denn zeitgleich mit der Geburt des Jungen wird in einem anderen US-Staat ein Frauenmassenmörder, der Einsiedler Edward Scarka (Paul Fauteux) von der Polizei in seinem Landhaus erschossen.

Der Kinozuschauer wird zum Komplizen des Regisseurs, wenn ihm angedeutet wird, daß sich auf der Brust des Neugeborenen an den selben Stellen Blutspuren finden wie auf der Leiche des gerade erschossenen Mörders, der die Frauen erst schändete, bevor er sie umbrachte. Als dann auch die Mutter auf diese Spur gebracht wird und sie die Parallelen von ihrem Sohn zum toten Serienkiller konstatieren muß, muß sie eine Entscheidung treffen ...

Nein, das ist kein Film, den man sich ansehen muß. Er ist schlecht gemacht, weil lieblos und unwahrscheinlich. Das Grauen, der Schrecken müssen aus anderen Quellen als einem gleichzeitig erschossenen Täter kommen, sollen Kinder mit solchen Anzeichen einem wirklich Angst machen.

Foto:
© Verleih

Info:
DIE BESETZUNG DES FILMS

„Sarah Blum .        -   Taylor Schilling
„Miles Blume“        -   Jackson Robert Scott
„Arthur Jacobson“ -   Colm Feore
„John Blume“        -    Peter Mooney
„Edward Scarka“   -   Paul Fauteau
„Margaret“             -   Brittany Alleny
„Dr. Strasser“        -    Paula Boudrea
„Zoe“ .                   -   Elisa Moolecherry
„Rebecca“             -   Olunike Adeliyi
„Tommy“                –  T.J. Riley