Bildschirmfoto 2019 03 25 um 01.48.15Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 21. März 2019, Teil 18

N.N.

München (Weltexpresso) - Die Dreharbeiten zu FRAU MUTTER TIER fanden an 26 Drehtagen vom 25.4.2017 bis zum 01.06.2017 an Originalschauplätzen in München statt. Gedreht wurde in Privatwohnungen, dem Kinderkunsthaus München, einem Spielplatz im Münchner Stadtteil Au und der Galerie Robert Widmann, in der das gediegene Stiftungsabendessen stattfand, an dem Marie (Julia Jentsch) in Vertretung ihres Mannes teilnimmt.

Das Blindeninstitut München fungierte als KiTa, zweiter Lebensmittelpunkt der drei Mütter Marie (Julia Jentsch), Nela (Alexandra Helmig) und Tine (Kristin Suckow) – neben dem Spielplatz.

Abgesehen davon, dass insgesamt zehn gecastete Babys und Kleinkinder sowie zahlreiche Komparsenkinder vor der Kamera auftraten, waren auch die meteorologischen Bedingungen, unter denen die Dreharbeiten stattfanden, zuweilen anstrengend. „Der Film spielt ja im Sommer, aber wir begannen Ende April bei Schneeregen mit dem Außendreh, eine echte Herausforderung für die Regieassistenz, Aufnahmeleitung und überhaupt das ganze Team hinter der Kamera“, erläutert die ausführende Produzentin Dagmar Kusche von Mixtvision.

„Drehe nie mit Tieren oder Kindern!“ Die Einhaltung dieser alten Filmregel scheiterte schon am Sujet von FRAU MUTTER TIER. Anne Walcher, zuständig für das Kindercasting, erklärt: „Kinder in dem Alter kann man ja nicht wirklich inszenieren und man muss deshalb sozusagen die Eltern casten. Denn es ist vor allem wichtig, wie diese damit umgehen.“ Alexandra Helmig war von ihrem Filmsohn „Leo“ begeistert: „Er hatte die Profi-Eltern schlechthin, dabei hatten sie das noch nie gemacht. Sie waren vollkommen entspannt. Und weil seine Mutter, wie Nela im Film, ebenfalls berufstätig ist, kannte er es praktischerweise schon, dass Mama ihn auf dem Arm hat und fürs Büro telefoniert.“ Dennoch ist der Dreh mit Kindern logistisch anspruchsvoll. Und die Planung des täglichen Drehablaufs kreiste in erster Linie um die Einbindung der „Kleinstdarsteller“. „Denn der Einsatz von Kindern an Filmsets ist in Deutschland zu Recht sehr restriktiv geregelt, um Kinder zu schützen“, erläutert Dagmar Kusche.

Am Set musste deshalb täglich aufs Neue „das Ei des Kolumbus“, die optimale Verbindung aus Drehplan, Schauspielerterminen, kindlichen Bedürfnissen und gesetzlichen Bestimmungen gefunden werden. Alexandra Helmig erinnert sich: „Für uns Schauspielerinnen bedeutete das, dass man sich total zurücknehmen musste. Man dachte immer: Hoffentlich ist das mit dem Kind jetzt im Kasten. Viele Wiederholungen waren in diesen Szenen nicht drin.“ Aber die Offenheit für Spontaneität führte auch zu besonders schönen Sequenzen, „die man sich so nicht hätte wünschen können“, ergänzt Dagmar Kusche.

Dass der Großteil der an FRAU MUTTER TIER Beteiligten selbst auf Erfahrung als Eltern zurückgreifen konnte, war enorm hilfreich. „Wer selbst Kinder hat, verfügt über eine gewisse Leidensfähigkeit und so manche Strategie, um die kleinen Spielpartner aufzumuntern oder zu beruhigen“, weiß Dagmar Kusche, selbst Mutter einer erwachsenen Tochter. Ergänzend dazu verfügte Regisseurin Felicitas Darschin „über ganz hervorragende Nerven und sehr viel Geduld, die noch nicht durch Schlafentzug am Bett des eigenen Kindes gelitten hatte“, lobt Kusche die entspannte Regisseurin.

Zentrale Szenen des Films, darunter der verbale „Bitch-Fight“ zwischen der aufgebrachten Marie (Julia Jentsch) und der Marktleiterin (Annette Frier), drehte das Team um Felicitas Darschin in einem Bio-Supermarkt. Weil das natürlich nur außerhalb der Ladenöffnungszeiten möglich war, erhöhte sich der Zeitdruck für diese Szenen enorm. In einem logistischen Kraftakt wurde der Supermarkt über Nacht teilweise leergeräumt und die Produktrequisiten für FRAU MUTTER TIER in den Regalen verstaut. Zwischen Ladenschluss am Samstagabend und Wiederöffnung am Dienstag nach dem Maifeiertag 2017 entstanden sämtliche Szenen mit Kristin Suckow, Julia Jentsch und Annette Frier.

„Annette Frier war, besonders in Kombination mit Julia Jentsch, ein Glücksfall für FRAU MUTTER TIER“, schwärmt Dagmar Kusche. „Die zwei hatten vorher keine Gelegenheit, sich zu ‚beschnuppern‘ und mussten am ersten gemeinsamen Drehtag aus dem Stand den emotionalen Höhepunkt des Films bewältigen. In solchen Situationen merkt man dann so richtig, was für unglaubliche Profis die beiden sind!“

Ebenfalls auf den Punkt „performen“ musste eine mannshohe Pyramide aus Shampooflaschen und Cremedosen, die während des Streits der beiden Frauen zusammenbricht. Für das filigrane Gebilde mussten mehrere hundert Flaschen und Döschen in exakt vorgegebener Menge befüllt, etikettiert und gestapelt werden. „Zum Glück klappte der Einsturz auf Anhieb perfekt. Zeit, um die Pyramide wieder aufzubauen und den Dreh zu wiederholen, hätten wir nicht mehr gehabt“, gesteht Dagmar Kusche.

Produziert wurde FRAU MUTTER TIER von Mixtvision (Produktion: Alexandra Helmig, Sebastian Zembol, Bernd Krause, Dagmar Kusche), gefördert mit Mitteln des BKM, des DFFF, der FFA und des FFF.

Foto:
© Verleih

Info:

BESETZUNG

Marie        JULIA JENTSCH
Nela          ALEXANDRA HELMIG
Tine           KRISTIN SUCKOW
Gisela        GUNDI ELLERT
Lutz           FLORIAN KARLHEIM
Udo           MATTHIAS WEIDENHÖFER
Heidi          ULRIKE ARNOLD
Gitti           ANNETTE FRIER
Ariane        BRIGITTE HOBMEIER
Hannes      MICHAEL KRANZ
Julia Kaiser KATHARINA MARIE SCHUBERT
Jenny          MARLENE MORREIS
Rebecca     MIRA MAZUMDAR
Petra          TINI PRÜFERT
Melinda      MAREILE BLENDL
Dr. Ferdinand v. Racknitz MAX VON THUN

Abdruck aus dem Presseheft