Bildschirmfoto 2019 03 28 um 12.38.49Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 28. März 2019, Teil 8

N.N.

Los Angeles (Weltexpresso) –So wichtig für Forrest Tucker der Nervenkitzel seiner Raubüberfälle war, so essentiell war seine Verfolgung für den Cop, der ihn unbedingt fangen wollte: John Hunt. Die Rolle des desillusionierten Gesetzeshüters, der durch diese Jagd neue Lebensenergie erhält, wurde von Oscar®-Gewinner Casey Affleck übernommen – nach seinen Rollen in MANCHESTER BY THE SEA (2016) und in Lowerys A GHOST STORY (2017).

„Casey ist ein Freund von mir, und ich liebe es, mit Freunden zu arbeiten”, so Lowery. „Auch erinnert er mich in verschiedenster Hinsicht an Bob. Beide haben Temperament, können auch sehr ausgelassen sein, und sie mögen es, neue Wege einzuschlagen.”

Alle wollten unbedingt mitverfolgen, wie sich die Beziehung zwischen Tucker und Hunt entwickelte. „Forrest hat eine unbestreitbare Kraft, die Bankangestellte dazu bringen kann, schwach zu werden und zu kooperieren. Angesichts dessen fragte sich John Hunt: Kann die Art und Weise, wie dieser Typ sein Leben lebt, für mich ein Vorbild sein? Es ist ziemlich hart, wenn sich ein Polizist bei einem Kriminellen solche Fragen stellt. Und das sorgt für ein sehr interessantes Wechselspiel – sowohl in Hunts Psyche als auch in seinem Verhältnis zu Tucker.”

Affleck fühlte sich zu Hunts Figur hingezogen, weil diese einen einzigartigen Blickwinkel auf eine klassische Kinofigur bot: den Kriminalbeamten, der so sehr auf sein Zielobjekt fokussiert ist, dass dieser Prozess der Annäherung fast schon etwas Liebevolles an sich hat. „Er war eine Art einsamer Wolf ”, so Affleck. „Er war mit seinem Dezernat unzufrieden und so zog er los und entschloss sich, diesen Fall alleine zu lösen. Ich glaube aber auch, dass er die Aura der Romantik mochte, die diesen gewaltlosen, erfahrenen Bankräuber umgab. Er bewunderte Forrest irgendwie. Natürlich wusste er, dass er ihn fangen musste – das war sein Job – aber Forrest hat etwas in ihm berührt.”

Je inniger die Beziehung zwischen Forrest und Jewel wurde, desto dichter war ihm der texanische Polizist auf den Fersen. Anstelle sich von Hunt bedroht zu fühlen, genoss es Forrest, den Cop im Katz-und-MausSpiel zu überlisten. „Zwischen beiden gab es echten Respekt”, so Redford. „Forrest spürte diesen Respekt, als er realisierte, dass Hunt der Jäger und er selbst der Gejagte war, der ihm entkam.. Forrest liebte diese Verbindung.”

„Ich habe Redfords Karriere mein ganzes Leben lang verfolgt und einige seiner Filme zählen zu meinen absoluten Favoriten”, so Affleck. „Er brachte etwas Besonderes in diese Rolle ein, denn Forrest ist zum Teil er selbst – und es machte Spaß, das mit anzuschauen. Eine Sache, die ich bei Redford toll finde ist, dass er, so berühmt er auch ist, die ganze Zeit auch immer geheimnisvoll und rätselhaft blieb.”

So begeistert er davon war, mit Redford zu arbeiten, so sehr schätzte Affleck auch die Chance, mit Lowery, den er als Autorenfilmer beschreibt, zu arbeiten. „Ich liebe es, dass er einen Film in der dyamischen 70er Jahre-Ästhetik machen wollte, der wie einer der guten alten Kriminalfilme wirkt – mit einem freien, spielerischen Stil, der einfach Spaß machte.”

Selbst wenn das Porträt der Hauptfigur mit fiktionalen Elementen improvisiert ist, so war der reale John Hunt begeistert, als ihn die Produktion dazu holte. Er hatte mehrere Jahre lang von einer möglichen Filmversion gehört, aber er glaubte nie, dass diese Realität werden würde, bis Lowery ihn kontaktierte: „Ich bekam einen Anruf von ihm, und er meinte ‘Wir machen es. Wir drehen einen Film... und die Hauptdarsteller sind Robert Redford und Casey Affleck.’ Ich sagte nur ‘Du machst wohl Scherze?’ Ich war einfach baff. Doch David entgegnete ‘Wäre es ok, wenn wir deinen Namen für den Kriminalbeamten nehmen?’ Ich sagte, dass ich mich geehrt fühlen würde”, erinnert sich Hunt. Der Polizist gibt zu, dass er Tucker tatsächlich respektierte, auch wenn er wollte, dass er seine gerechte Strafe erhält. „Ich bewunderte seine Professionalität bei der Planung und dass er das Jahr für Jahr machte. Das musst du einfach. Aber ich fand es nicht bewundernswert, dass er das Gesetz brach.”

Im realen Leben traf Hunt nie auf Tucker. Im Film dagegen kommt es zu zwei faszinierenden Begegnungen. Bei der ersten findet sich Hunt von Tucker erniedrigt, als er in einer Schlange am Bankschalter wartet und vor seiner Nase ein Überfall geschieht. „In diesem Moment macht Hunt es sich zu seiner Lebensaufgabe, diesen Typen zu fassen”, so Ostroff. „Und damit entwickelt sich zwischen beiden eine tiefere Beziehung, in der sie sich gegenseitig ausspielen und antreiben.”

Afflecks Aussehen wurde sorgfältig gestylt – bis hin zum Tom Selleck-Schnauzbart. „Casey hatte sich ein bisschen Gesichtsbehaarung zugelegt, und wir machten daraus einen Magnum-Tom Selleck-Look. Das passte sehr gut zur Figur und Casey hatte wirklich Spaß damit”, so Make-up-Designer Leo Corey Castellano.

Laut Jim Stern machte sich Affleck die Figur komplett zu eigen – bis hin zu den psychologischen Verstrickungen, wenn ein Cop in einem Verbrecher sein Spiegelbild erkennt: „So wie Casey John spielte, kannst du spüren, wie er Forrests Blut wieder in Wallung brachte, wie beide einander das gaben, was sie nötig hatten. Forrest brauchte einen Gegenspieler, der ihn herausforderte, und John die Lebensfreude, die Forrest ihm bot."

Foto:
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Info:
mit ROBERT REFORD, CASEY AFFLECK, DANNY GLOVER, TIKA SUMPTER ,KEITH CARRADINE, ISIAH WHITLOCK, JR. JOHN DAVID WASHINGTON mit TOM WAITS und SISSY SPACEK