f konigSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 18. April 2019, Teil 2

Redaktion

London (Weltexpresso) - Nachdem das Drehbuch vorlag, hielten Cornish und Nira Park in ganz Großbritannien Castings ab, um die Darsteller der jungen Rittertruppe für den Film zu finden. Cornish stellte sich seine Hauptfigur Alex als einen modernen Jungen kurz vor der Pubertät vor, der sich wie ein Niemand fühlt und deshalb etwas zynisch auf seine Umwelt blickt.

Cornish erläutert: „Ich glaube, in diesem Alter versucht man doch gerade, die Welt zu verstehen und herauszufinden, was man tun muss, um darin vorwärts zu kommen. Man beginnt einen Zusammenhang zu erkennen zwischen den Umständen, in die man hineingeboren wurde, und dem Weg, den man dann wohl beschreiten wird. Als Alex zu Beginn des Films also bestraft wird, weil er versucht hat, seinen Freund aus einer prekären Situation zu retten, wird ihm klar: ganz egal wie aufrichtig oder nobel man zu sein versucht – die Welt kann trotzdem sehr ungerecht sein.“

Hat er das Schwert im Stein entdeckt, glaubt Alex, wegen der Bücher, die er über den Mythos von Excalibur gelesen hat, dass er selbst zum einstigen und künftigen König bestimmt sein könnte. Doch allein der Besitz des Schwerts ist ihm dabei keine große Hilfe. Cornish sagt: „Es ist ja nicht so, dass die Regierung plötzlich seine Position anerkennen würde, denn schließlich ist da bereits eine Königsfamilie an der Macht. Und erst einmal muss er sich mit diesen untoten Rittern auseinandersetzen, die aus dem Untergrund emporsteigen und versuchen, ihm das Schwert zu entreißen. Er ist also ein ganz normaler Junge, der auf einen Schlag in dieses riesige Abenteuer hineingestoßen wird und gleichzeitig versucht, in die Fußstapfen von König Artus zu treten, der seinerzeit selbst Excalibur gefunden hatte, als Britannien ein verlorener Ort ohne Anführer war. Die Artus-Legende besagt ja auch, dass er das Schwert aus dem Stein zieht, dadurch das Land vereint und einstige Feinde zu Verbündeten macht.“

Genau den richtigen Darsteller für all diese Aufgaben zu finden war kein leichter Job. Cornish erinnert sich: „Für die Rolle des Alex haben wir uns viele, viele Kids angeguckt und hatten schließlich drei in der engeren Auswahl. Doch dann kam Louis Ashbourne Serkis zum Vorsprechen und hat alle einfach umgehauen, denn er war so detailliert, so unverkrampft und vollkommen natürlich in seiner Performance.“

Cornish fährt fort: „Louis ist richtig cool. Er mach kein großes Gewese um sein Talent, doch wenn man ‚Action!‘ ruft, passiert etwas Magisches. Sogar beim ersten Vorsprechen wirkte er ganz ruhig und leicht abwesend, doch sobald die Kamera lief, passierte es und der Funke sprang über.“

Louis Ashbourne Serkis sagt über seine Rolle: „Alex lebt mit seiner Mutter und sie hat nicht wirklich viel Zeit für ihn, denn sie muss arbeiten. Sie ist ziemlich desillusioniert, denn sein Vater hat die Familie verlassen; Alex und sein Freund Bedders werden in der Schule gemobbt. Er glaubt, es gibt keine Hoffnung mehr und das Leben wird nicht besser werden – denn er ist ja doch bloß ein kleiner Niemand. Aber dann, als er über das Schwert stolpert, wird natürlich alles ganz anders.“

Bedders ist Alex‘ bester Freund. Sein Name basiert auf Sir Bedivere, einen der treuesten Ritter von König Artus. Bedders ist Alex treu ergeben und sehr aufrichtig. Alex seinerseits steckt voller Zweifel und ist recht zynisch, Bedders dagegen ist noch ziemlich kindlich. Er glaubt noch immer an all die Fantasien und Legenden aus den Kinderbüchern und wünscht sich sehnlichst, dass das alles wahr ist. Als sie dann tatsächlich wahr werden, ist Bedders begeistert und verängstigt zugleich.

Der Autor und Regisseur erklärt: „Bedders ist der Junge, der an der Kindheit festhält, während all seine Freunde dieser Lebensphase den Rücken kehren und sich als Heranwachsende auf den Weg ins Erwachsenendasein machen. Er ist die Art Freund, für den man sich plötzlich vielleicht ein bisschen schämt, sobald man in die Pubertät kommt. Er ist verletzlich und süß, entwickelt sich im Laufe der Geschichte aber zu einem knallharten Helden.“

Dean Chaumoo wurde ohne jedwede vorherige Schauspielerfahrung für diese Rolle besetzt, nachdem er beim Vorsprechen einen emotionalen Monolog aus STAND BY ME („Stand by Me - Das Geheimnis eines Sommers“, 1986) vorgetragen und alle im Raum Anwesenden damit zu Tränen gerührt hatte. „Es ist aufregend und riskant eine so große Rolle einem sehr jungen, unerfahrenen Schauspieler anzuvertrauen“, sagt Cornish.

Lance und Kaye, die zu Beginn des Films noch Bullys sind, wurden an die legendären Figuren von Sir Lancelot und Sir Kaye angelehnt. Cornish sagt: „In der Artus-Sage ist Lancelot ein ziemlich verwirrter Charakter. Er ist dieser unglaublich fähige Ritter, in der Schlacht gibt es für ihn keinen würdigen Gegner, bis er auf Artus trifft. Erst mit ihm hat Lancelot jemanden gefunden, der seiner Loyalität würdig ist. Doch Lancelot begeht Verrat an Artus, indem er eine Affäre mit dessen Ehefrau Guinevere anfängt, und dadurch zerfällt Camelot. Und genau wie Lancelot ist auch unser Lance verwirrt – eine Mischung aus Loyalität, Verrat, Heldentum und Feigheit. Er wirkt selbstsicher und sieht gut aus, weiß aber nicht, was er mit seiner Macht anfangen soll und nutzt seine Fähigkeiten für böse Zwecke. Er misshandelt Leute, ist ein aufgeblasener Prahlhans und folgt dieser schiefen Bahn bis zur Hälfte des Films, als er feststellt, wie dumm er sich verhalten hat. Die Anwesenheit des Schwerts und das Abenteuer, dass sie bestehen müssen, lassen ihn begreifen, wie falsch er lag, und er wird zu einem von Alex‘ loyalsten Rittern.“

Foto:
© Verleih

Info:
LOUIS ASHBOURNE SERKIS
TOM TAYLOR
mit
REBECCA FERGUSON und
PATRICK STEWART