Serie "DAS SCHÖNSTE PAAR" von Sven Taddicken mit Luise Heyer, Maximilian Brückner, Leonard Kunz, Jasna Fritzi Bauer, Teil 4/8
Elke Eich
Berlin (Weltexpresso) - Für mich ist Sascha schon eine tickende Zeitbombe! Wenn mit seiner eigenen Freundin mal etwas sein sollte, was ihm nicht passt, könnte es auch für sie gefährlich sein.
Malte redet ja mit Saschas Freundin, um etwas über ihn herauszufinden: Die ist total verliebt in ihren Freund und würde ihn auch sofort heiraten. In der Beziehung mit ihr muss er ein ganz toller Typ sein. Das finde ich von der Darstellung her auch gut und wichtig: Er ist nicht nur ein Monster!
Menschen bringen andere Menschen um, gehen dann nach Hause, essen und spielen danach noch mit ihren Kindern. Und du denkst: Hey, bei denen ist alles in Ordnung! Solche Widersprüche gehören zu den Absurditäten des Lebens.
In den Konzentrationslagern der Nazis haben ja auch Offiziere Frauen und Kinder gequält und in die Gaskammern geschickt und dann abends rührende Briefe nach Hause geschrieben, in denen sie z.B. ihre große Sorge um das erkältete Kind ausdrückten.
Natürlich! Das ist halt der menschliche Abgrund. Darüber werden Abhandlungen geschrieben, aber die Menschen begreifen es immer noch nicht.
War für Sie diese ganze Dreherfahrung nicht doch auch in gewisser Weise hart?
Ich weiß, dass das ganz schlimm aussieht, und das soll es natürlich auch. Ich hoffe, Sie verstehen das jetzt nicht falsch, aber es ist eine Bereicherung, so etwas spielen zu können. Es gibt viel zu wenige Themen in der Richtung, die so gut aufgearbeitet sind und trotzdem nicht zu viel erklären.
Ich fand es toll, ein Teil des Ganzen sein zu dürfen. Das hört sich immer wieder wie ein abgewetzter Satz an, aber das meine ich ganz ernst. Als Schauspieler kann ich nur sagen, dass das eine ganz besondere Erfahrung war, die ich in keiner Weise als negativ empfunden habe. Auch wenn es anstrengend und manchmal auch nicht so schön war.
Was mochten Sie an der Arbeit mit Regisseur Sven Taddicken ?
Ich habe sehr geschätzt, dass wir zusammengearbeitet haben. Da ging es nie um persönliche Eitelkeiten, nie darum, wer jetzt recht hat oder wer sich durchsetzt. Sondern es ging immer darum, das Beste rauszuholen für die jeweiligen Szenen. Sven hat da gerne Ideen aufgenommen.
Ich halte es auch für einen wichtigen Prozess, Szenen miteinander zu entwickeln. Erst mal sind wir alle ja Suchende und keine Wissende. Letztendlich hat Sven als Regisseur natürlich am Ende gesagt: Okay, das nehmen wir und das nicht. Aber es geht um den Prozess des Zusammenarbeitens an sich und die Offenheit. Ich bin ja auch nicht der Typ des reinen Befehlsempfängers, dass mir da jemand sagen kann: „Stell dich da hin und sag‘ den Satz in diese Richtung auf!“ Das ist nicht so mein’s!
Dass Sie kein reiner Befehlsempfänger-Typ sind kann ich mir vorstellen!
(lacht amüsiert!)
Der Malte ist eine sehr physische Rolle, was Ihnen auch sehr zu liegen scheint.
Ja. Die Figur von Malte ist an sich ja sehr statisch, und er redet und macht an sich sehr wenig. Er geht zwar boxen, aber das bringt ihn auch keinen Meter weiter. Denn letztendlich boxt er auch nur gegen seinen eigenen Schatten oder gegen seine Vergangenheit.
Physische Sachen mache ich sehr gerne, weil sie das Innere zum Ausdruck bringen. Letztlich hängt alles immer vom Drehbuch ab: Wenn das Buch in sich stimmig ist, muss die Rolle auch nicht unbedingt physisch sein: Dann sitze ich auch wirklich gerne da, z.B. in einem guten Kammerspiel, und spreche Dialoge.
Weil wir gerade über den physischen Ausdruck gesprochen haben: was machen Sie denn selbst, um sich körperlich fit zu halten?
Wir haben einen kleinen Bauernhof zu Hause. Da muss man früh aufstehen und einiges machen, dabei bleibt man aber fit. Ins Fitnessstudio muss ich also nicht und das ist auch nicht meins!
Maximiian Brückner kurz zum Dreh der zweiten Staffel "Hindafing":
Aktuell sind Sie ja mit den Dreharbeiten für die zweite Staffel von „Hindafing“ beschäftigt. Wie läuft es denn?
Wir drehen noch bis Ende April. Bei der zweiten Staffel ist es ja immer schwieriger, weil da die Erwartungshaltung hoch ist. Beim ersten Mal war es ein Schuss ins Blaue. Da kannte keiner diese Figur. Jetzt kennt sie jeder, und da ist es natürlich schwer, nicht zu übertreiben, es aber trotzdem neu und interessant zu machen. Mal sehen, wie uns das gelungen ist! Ich bin gespannt.
Sie haben ja am Drehbuch auch mitgewirkt. Von daher dürfen Sie sich nicht beschweren...
Man zweifelt ja trotzdem immer (lacht). Und es ist ja auch gut, nicht zu denken, dass man es einfach so kann.
FORTSETZUNG Serie: "Das schönste Paar" 5/8 - 8/8
Interview mit Regisseur Sven Taddicken
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FOTO:
1) Luise Heyer und Maximilian Brückner
© One Two Films
INFO:
"DAS SCHÖNSTE PAAR"
90 minuten
FSK-Freigabe ab 16 Jahren
Kinostart: 02. Mai 2019
Regie & Drehbuch
Sven Taddicken
Darsteller
Luise Heyer (Liv), Maximilian Brückner (Malte),
Leonard Kunz (Sascha), Jasna Fritzi Bauer (Jenny),
Florian Bartholomäi (Henning), Inga Birkenfeld (Maren),
Oskar Bökelmann (Janko), Matthias Lier (Boris), Aurel Manthei (Ben),
Julius Nitschkoff (Karl), Susanne Sachsse (Therapeutin), Hannah Schiller (Lydia),
Jakob Schmidt (Hendrik), Vivien Sczesny (Clara), Mirko Kraft (Julius),
Ronald Kukulies (Anwalt), Varia Linnéa Sjöström (Franzi)
Musik
Éric Neveux
Kamera
Daniela Knapp
Schnitt
Andreas Wodraschke
Casting
Simone Bär
Produktion
One Two Films GmbH,
Arsam International, WDR - Westdeutscher Rundfunk, Arte
Verleih
Koryphäen Filmhttps://weltexpresso.de/index.php/kino?view=form&layout=edit&a_id=15983&catid=79&return=aHR0cHM6Ly93ZWx0ZXhwcmVzc28uZGUv